STAATLICHE UNIVERSITÄT SANKT PETERSBURG
Philologische Fakultät
Lehrstuhl für Deutsche Philologie
Viktorija Olegovna Vetrova
AKTUALISIERUNG DES BEGRIFFS „GLÜCK“
IN UNTERSCHIEDLICHEN DISKURSEN
АКТУАЛИЗАЦИЯ ПОНЯТИЯ «GLÜCK»
В РАЗЛИЧНЫХ ДИСКУРСАХ
MASTERARBEIT
Fachrichtung: 45.04.02 LINGUISTIK
Masterstudiengang: «Interlinguale Kommunikation als
Kulturdialog»
Wissenschaftliche Betreuerin:
Prof. Dr. Galina Andreevna Baeva
Sankt Petersburg
2016
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
4
Kapitel I. Konzept als mentale Bildung in der Linguokultur
8
1.1
Der Begriff „Konzept“ in der kognitiven Linguistik
8
1.1.1 Linguokognitives Konzept in der deutschen Tradition
8
1.1.2 Linguokognitives Konzept in der russischen Tradition
12
1.2 Das linguokulturelle Konzept als übergreifender Begriff
16
Fazit zum Kapitel I
31
Kapitel II. Konzepte „Glück“ und „счастье“ in den lexikographischen
Systemen der deutschen und der russischen Sprache
32
2.1 Etymologie der Wörter „Glück“ und „счастье“
32
2.1.1 Besonderheiten der Herkunft des Wortes „Glück“
34
2.1.2. Besonderheiten der Herkunft des Wortes „счастье“
38
2.2 Semantische Eigenschaften des Begriffs „Glück“ und „счастье“
40
2.2.1 Semantische Besonderheiten des Begriffs „Glück“
41
2.2.2 Semantische Besonderheiten des Begriffs „счастье“
45
2.3 Lexeme „Glück“ und „счастье“ in der deutschen und der russischen
Phraseologie
49
2.3.1 „Glück“ in phraseologischen Wörterbüchern
50
2.3.2 „Cчастье“ in phraseologischen Wörterbüchern
52
Fazit zum Kapitel II
54
Kapitel III. Kontextuelle Analyse des Begriffs „Glück“ und счастье“
56
3.1 Wiedergabe des Konzepts „Glück“ und „счастье“ im publizistischen
Diskurs
56
3.1.1 Wiedergabe des deutschen Konzepts „Glück“ in der Publizistik
57
3.1.2 Wiedergabe des russischen Konzepts „счастье“ in der Publizistik
64
3.2 Soziolinguistisches Experiment: „Glück“ und „счастье“ im Verständnis
der Deutschen und der Russen
67
3.2.1 „Deutsches Glück“
70
3.2.2 „Russisches „счастье“
77
Fazit zum Kapitel III
86
2
Zusammenfassung
87
Literaturverzeichnis
90
Anhang 1. Fragebogen für deutsche Informanten
97
Anhang 2. Fragebogen für russische Informanten
102
Anhang 3. Daten des deutschen Zeitungskorpus
108
Anhang 4. Daten des russischen Zeitungskorpus
134
3
Einleitung
In der Zeit der Globalisierung und der intensiven interkulturellen
Kontakte steigt das Interesse der Sprachwissenschaft zum Problem der
Wechselwirkung zwischen der Sprache und der Kultur sowie zum Problem der
Feststellung und Beschreibung der ethnospezifischen Konzeptsphären in den
unterschiedlichen Linguokulturen. Eine der führenden Untersuchungen in der
modernen Linguistik ist die Untersuchung von Konzepten. Dieser Begriff wird
von Philologen, Linguisten und Kognitionswissenschaftlern aktiv verwendet.
Der neue Ansatz gibt die
Möglichkeit, aus einer neuen Sicht sowohl die
Gesetzmäßigkeiten der Herkunft der Sprache, des Bewusstseins und der Kultur
als auch die neuen Anknüpfungspunkte der kognitiven Linguistik mit
Linguokulturologie, Psychologie, Kulturologie und Philosophie zu betrachten.
In der Sprachwissenschaft unterscheidet man zwei Ansätze zur
Untersuchung des Konzepts: den linguokulturellen und den linguokognitiven
Ansatz. In der vorliegenden Arbeit wird das Konzept aus linguokultureller Sicht
untersucht. In der Linguokulturologie wird das Konzept
als eine mentale
Einheit betrachtet, die die Besonderheiten der Sprache, des Bewusstseins und
der Kultur widerspiegelt. Da dieser Begriff relativ neu ist, gibt es nicht so viele
Untersuchungen darüber. Einige Forscher, u.a. deutsche Wissenschaftler,
identifizieren das Konzept mit dem Wort „Begriff“.
Die Kategorie Glück kennen Philosophen und Psychologen seit der
Antike. Als Konzept untersuchten Glück nur einige Linguisten. S.G.
Workatschjov verfasste mehrere Monographien über dieses Konzept in der
russischen Kultur, und zwar über das Glück im religiösen, poetischen und
teilweise philosophischen Diskurs. Er verwendet auch aktiv solch eine
linguakultorologische Methode wie Experiment. Eine andere zu diesem Thema
passende russische Arbeit ist der wissenschaftliche Artikel „Konzept „Счастье/
das Glück“ in der russischen und deutschen Sprache“ («Концепт «Счастье/
4
Glück» в русском и немецком языке») von N.W. Gorbel. In diesem Artikel
unternimmt die Wissenschaftlerin den Versuch, die Konzepte Glück und
счастье zu vergleichen. Als Ergebnis analysiert sie die Semantik und die
Etymologie des Begriffs Glück und счастье.
Deutsche Linguisten untersuchen dieses Konzept nicht aktiv. Es ist für
Philosophen, Psychologen und Soziologen von Interesse. Es wurde nur einige
mit diesem Thema verbundene Arbeit gefunden. Das ist das Buch von Willy
Sanders „Glück. Zur Herkunft und Bedeutungsentwicklung eines
mittelalterlichen Schicksalsbegriffs“. Es gibt noch zwei Bücher „Dimensionen
von Glück. Über die gesellschaftlichen Voraussetzungen für ein erfülltes Leben“
von Franziska Richter, und „Psychologie des Glücks“ von Anton Bucher, die
beiden Bücher haben aber eher mit der Soziologie oder Psychologie und
Kulturologie zu tun. In ihrem Buch versucht Franziska Richter, festzustellen,
worin das Glück für den modernen Menschen besteht. Eine große
Aufmerksamkeit wurde in diesem Buch den Wechselbeziehungen zwischen der
Politik und der Gesellschaft geschenkt. Anton Bucher unternimmt den Versuch,
Glück von ähnlichen Begriffen abzutrennen und Glück zu messen. In seinem
Buch schreibt er auch, von welchen Faktoren das Glück abhängt, wie das Glück
das menschliche Leben beeinflusst, und beschreibt auch
Glückssteigerungsstrategien.
Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass das Thema der
Masterarbeit nicht genug untersucht ist, was von ihrer Aktualität zeugt. Auf
solche Weise besteht die Neuheit der vorliegenden Masterarbeit darin, dass das
deutsche Konzept Glück im Vergleich zum russischen Konzept счастье in
verschiedenen Diskursen untersucht wird, dabei die Etymologie und die
Semantik des Begriffs Glück u n d счастье sowie aktuelle kontextuelle
Verwendung der deutschen und der russischen Repräsentanten dieser Konzepte
beachtet werden.
Das Ziel der Masterarbeit ist also den Inhalt und den Gebrauch des
Begriffs Glück mit dem Begriff счастье in der deutschen und der russischen
5
Kultur zu vergleichen und ihre Besonderheiten und gemeinsame Eigenschaften
festzustellen.
Um die angegebenen Ziele zu erreichen, muss man folgende
Schwerpunkte berücksichtigen:
Herkunft des deutschen und des russischen Begriffs Glück und
счастье zum Vergleich heranzuziehen;
Bedeutung und Synonymreihen des deutschen und des russischen
Begriffs Glück und счастье in Beziehung zu bringen;
Ve r w e n d u n g d e r W ö r t e r Glück
u n d счастье a u f d e r
phraseologischen Ebene zu analysieren;
Verwendung des deutschen und des russischen Repräsentanten der
linguokulturellen Konzepte Glück
u n d счастье i m K o n t e x t v o n
Zeitungskorpora (2014) gegenüberzustellen;
Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Wahrnehmung der
Konzepte Glück und счастье in der deutschen und der russischen Kultur
aufgrund des soziolinguistischen Experiments zu bestimmen;
Lexikographische Daten und Ergebnisse der publizistischen
Diskursanalyse mit den Ergebnissen des Experiments zu vergleichen.
Die genannten Ziele und Aufgaben werden durch folgende Methoden
erreicht:
die Analyse der theoretischen wissenschaftlichen Arbeiten zum
Thema;
die Methode der beschreibenden und kontrastiven Analyse;
die semantisch-kognitive Methode;
die etymologische Analyse;
die wahlfreie Stichprobe;
Diskursanalyse;
psycholinguistisches Experiment.
6
Den Untersuchungsgegenstand für die vorliegende Masterarbeit machen
deutsche und russische Herkunfts-, Bedeutungs- und Synonymwörterbücher,
phraseologische Wörterbücher, Zeitungskorpora im Internet (dwds.de und
ruscorpora.ru) und Ergebnisse der Experimente aus.
Die vorliegende Masterarbeit besteht aus der Einleitung, drei Kapiteln, der
Zusammenfassung, dem Literaturverzeichnis und vier Anhängen. Das erste
Kapitel wird dem linguokognitiven und dem linguokulturellen Konzept und den
Untersuchungsmethoden des linguokulturellen Konzepts gewidmet. In diesem
Kapitel werden Unterschiede zwischen dem linguokognitiven und
linguokulturellen Konzept
und ihre Gemeinsamkeiten hervorgehoben und in
diesem Zusammenhang die gewählten Methoden für die Untersuchung der
linguokulturellen Konzepte Glück und счастье beschrieben. Im zweiten Kapitel
werden die Begriffe G l ü c k u n d счастье aufgrund der lexikographischen
Angaben untersucht. Diese Analyse basiert sich auf den Angaben der
Herkunfts-, Bedeutungs-, Synonymwörterbücher und auf den Angaben der
phraseologischen Wörterbücher. Im dritten Kapitel wird der Gebrauch der
Begriffe Glück und счастье im Kontext analysiert und zwar im publizistischen
und alltäglichen Diskurs. Jedes Kapitel wird mit einem Fazit versehen. Die
Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung werden im Zusammenhang
dargelegt.
7
Kapitel I. Konzept als mentale Bildung in der Linguokultur
1.1
Der Begriff „Konzept“ in der kognitiven Linguistik
Die Hauptaufgabe der kognitiven Linguistik ist die Untersuchung der
mentalen Prozesse, die der Sprachstruktur und dem Sprachgebrauch zugrunde
liegen.1 Daraus folgt, dass die Sprache mit anderen kognitiven Domänen wie
Denken Weltwissen, Wahrnehmung und mentaler Erfahrung zusammenwirkt.
1.1.1 Linguokognitives Konzept in der deutschen Tradition
Nach Martin Pütz2 wurde die Kognitive Linguistik vom amerikanischen
Linguisten Ron Langacker (u.a. 1987) begründet. Die „kognitive Wende“ tritt in
den 70er Jahren ein. Im Mittelpunkt der Sprachforschung steht der Mensch mit
den Konzepten im Gehirn.
Einen großen Beitrag zur Entwicklung der Kognitiven Linguistik leistete
die deutsche Kognitionswissenschaftlerin Monika Schwarz-Friesel. Ihrer
Ansicht nach ist die menschliche Kognition „ein System mentaler Strukturen
und Prozesse“3, die im Rahmen von Modellen zu beschreiben ist. Demzufolge
wird die Sprache in der kognitiven Linguistik als Ausdruck einer der kognitiven
Fähigkeiten
der Menschen betrachtet. Dabei muss man betonen, dass das
Studium der Sprache immer ein Teil der Kognitionsforschung ist. Daraus folgt,
dass die kognitive Linguistik „eine auf mentalistischen Prämissen basierende
Forschungsrichtung“4 ist, „die sich als diejenige Disziplin innerhalb der
1 Pütz M. Kognitive Soziolinguistik: Sprache, Kognition und soziale Wircklichkeit. In: Bachmann-Stein,
Andrea; Stephan Merten und Christine Roth (Hg.). Perspektiven auf Wort, Satz und Text. Trier:
Wissenschaftlicher Verlag , 2009. S. 182
2 Ebenda
3 Schwarz M. Einführung in die Kognitive Linguistik. 2., überarb. Und aktualisierte Aufl. Tübingen; Basel:
Francke, 1996. S. 14
4 Schwarz M. a. a. O. S. 40
8
Kognitiven Wissenschaft versteht, welche sich mit Sprache als einem
bestimmten Teil der Kognition beschäftigt“.5
Monika Schwarz nennt die Konzepte als „elementare mentale
Organisationseinheiten der strukturellen Kognition“6. Die Hauptfunktion der
Konzepte ist die Wissensspeicherung über die Welt. Dank der Konzepte wird die
Erfahrung des Menschen ökonomisch gespeichert und verarbeitet.
Als Bausteine unserer Kognition teilen die Konzepte die riesige Menge an
Informationen und an Reizen in einzelne invariante Objekte ein, und sie werden
ihrerseits in Klassen äquivalenter Teilmengen integriert. Auf solche Weise wird
die Welt und das Wissen von der Welt kategorisiert und die Identität und
Äquivalenz sind dabei Hauptprinzipien. Das Prinzip der Identität besteht in der
Möglichkeit „ein Objekt zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in verschiedenen
Räumen als ein und dieselbe Entität zu erkennen“ 7. Dazu führt Monika Schwarz
ein Bespiel an. Man kann seinen Nachbarn auch in zwei Wochen nicht auf
seinem Hof erkennen. Dank dem Prinzip der Äquivalenz kann man zwei
Objekte wegen ihrer gemeinsamen Eigenschaften als zwei Entitäten, die dabei
zu einer Klasse gehören, identifizieren. So bezieht man die Eiche im Park und
die Eiche im Garten auf die Klasse „Baum“.
Das Prozess des Erkennens identischer und äquivalenter Objekte
ermöglichen die Konzepte, die im Langzeitgedächtnis gespeichert worden sind.
Monika Schwarz unterscheidet zwei Arten von Konzepten: „Type-Konzepte
(bzw. Kategorien) und Token- (bzw. Individual-) Konzepte“ 8. Die ersten
speichern die Informationen über Klassen von Objekten. Die zweiten
repräsentieren individuelle Objekte. Die Konzepte bilden sich durch mentale
Operationen, die gemeinsame Merkmale der Objekte bestimmen. Auf solche
Weise entstehen Kategorien.
5 Ebenda
6 Schwarz M. a. a. O. S. 87
7 Schwarz M. a. a. O. S. 88.
8 Ebenda
9
Für jedes Konzept gibt es eine Menge an Merkmalen, die seinen Inhalt
festlegen. Daraus folgt, dass der Inhalt diktiert, welche Instanzen dem Konzept
zugerechnet werden.
Zu einem der umstrittenen Themen der kognitiven Linguistik gehört der
Erwerb von Konzepten. In diesem Zusammenhang schreibt Schwarz, dass einige
Kognitionswissenschaftler behaupten, dass „komplexere Konzepte aus
primitiven Konzepten entstehen“ und dass „alle wesentlichen Konzeptstrukturen
bereits angeboren sind“.9
Monika Schwarz ist aber der Meinung, dass der
Mensch von Geburt an nur über grundlegende Konzepte verfügt, aber mit der
Zeit erfährt er die Umwelt und die mentalen Konzeptraster werden spezifiziert.
Es ist zu betonen, dass Konzepte im Gedächtnis nicht isoliert sind, sondern sie
sind mit anderen Konzepten auf verschiedene Weise verknüpft.
Eine andere in der kognitiven Linguistik intensiv besprochene Frage ist
das Verhältnis zwischen den Konzepten und Bedeutungen. Der
Bedeutungserwerb ist unendlicher Prozess, der auf der Interaktion verschiedener
Subsysteme der Kognition basiert. Wortbedeutungen bestehen aus semantischen
Merkmalen. Die Entwicklung des semantischen Teils des Lexikons „setzt
grundlegende kognitive Strukturen und Prozesse voraus“10, die perzeptuelle und
konzeptuelle Strukturbildung berühren. Der Bedeutungserwerb ist mit dem
Aufbau des mentalen Lexikons eng verbunden. Das mentale Lexikon ist ein Teil
des menschlichen Langzeitgedächtnisses, das für die Speicherung des Wissens
über alle Wörter einer Sprache verantwortlich ist. Das mentale Lexikon ist auch
„ein in sich strukturiertes System“11, in dem jeder Lexikoneintrag durch seine
Relationen zu anderen Einträgen bestimmt wird.
Mit vielen Behauptungen von Monika Schwarz, die das Konzept
betreffen, ist der chinesische Wissenschaftler Yong Zhang einverstanden.
Besondere Rücksicht nimmt er auf das Verhältnis „Konzept-Bedeutung“.
9 Schwarz M. a. a. O. S. 89
10 Schwarz M. a. a. O. S. 125
11 Schwarz M. a. a. O. S. 126
10
Unter dem Konzept versteht Zhang auch mentale Einheit und „ein
wichtiger Bestandteil der Kognitionssysteme“ 12, das das Wissen der Welt
speichert. Das konzeptuelle System basiert sich auf
den menschlichen
Erfahrungen und spielt die Hauptrolle bei der Bedeutungsbildung.
Die Menschen leben in der realen Welt, die auch ohne sie existiert. Der
Mensch lebt auch in der Gesellschaft, die die soziale Welt für ihn ist. Beide
Welten gehören zur realen Außenwelt der Menschen. Die Verbindung zwischen
der Außenwelt und dem Menschen stützt sich auf seinen körperlichen und
sozialen Erfahrungen. Der Ort dieser Verbindung ist das mentale System, in dem
Konzepte entstehen. Bedeutungen sind
„versprachlichte, mit Wortformen
belegte Konzepte“13. Im Unterschied zu den Konzepten sind die Bedeutungen
„die Bausteine des Wissens“ 14, die im menschlichen Gehirn gespeichert sind. Es
ist zu betonen, dass die Konzepte auch ohne Versprachlichung existieren
können. Dazu führt Yong Zhang ein Beispiel an: der Bereich zwischen
Oberlippe und Nase ist für die Menschen ein Konzept, aber es kann man mit
einem Wort nicht nennen. In diesem Zusammenhang ist „jede Bedeutung ein
Konzept, aber nicht jedes Konzept eine Bedeutung“15.
Was sowohl die
Konzeptualisierung als auch Bedeutungserwerb vereinigt, ist die Erfahrung. Sie
spielt eine zentrale Rolle in dem ersten Fall und beeinflusst den Erwerb der
Wortbedeutungen.
Yong Zhang hebt zwei Charakter der Konzepte hervor: universell und
kulturspezifisch. Universeller Charakter weist darauf hin, dass eine Reihe von
Konzepten aufgrund ihrer gleichen bzw. ähnlichen menschlichen
Erfahrungsbasis in verschiedenen Sprachen versprachlicht ist. Andererseits, da
die Weltwahrnehmung in vielen Kulturen unterschiedlich ist, kann der
Sachverhalt auch verschieden konzeptualisiert oder versprachlicht werden sein.
12 Zhang Y. Bedeutung und Kognition- Eine Einführung in die kognitive Semantik // Chinesisch-Deutsche
Kulturbeziehungen / Hrsg. U. Steinmüller, Fu Su. Frankfurt am Main, Berlin, Bern [u.a.]: Peter Lang, 2013. S.
74
13 Zhang Y. a. a. O. S. 74
14 Ebenda
15 Zhang Y. a. a. O. S. 75
11
Im Kontext der sprachlichen und konzeptuellen Kategorien erwähnt der
Sprachwissenschaftler Günter Radden den Begriff „Konzept“. Es ist zu betonen,
dass er eine größere Rücksicht auf die konzeptuellen Kategorien selbst nimmt.
Die Sprache und die sprachlichen Symbole existieren im Kopf des Menschen.
Die Bildung dieser Symbole hat mit Vorstellungs- und Begriffswelt der Sprecher
zu tun. Daraus kann man eine Schlussfolgerung ziehen, dass die Sprache nur ein
Teil der konzeptuellen Vorstellungswelt ist. Radden definiert das Konzept als
„Vorstellung davon, wie etwas in unserer Erfahrungswelt ist“. 16 Sie können sich
sowohl auf einzelne gedankliche Einheiten (Entitäten) (z.B. die Vorstellung, die
man über seine Mutter hat), als auch auf ein Set von gedanklichen Einheiten
beziehen (z.B. das Konzept „Gemüse“). Die letzten haben ihre eigene Struktur.
Strukturierte Konzepte lassen sich die Wirklichkeit in relevante Einheiten teilen.
Solche Konzepte nennt Günter Radden „konzeptuelle Kategorien“ 17. Sie
schließen eine Reihe gedanklicher Einheiten ein, die als ein Ganzes verstanden
werden. Wenn die Menschen etwas wahrnehmen, beziehen sie das auf die
konzeptuellen Kategorien. Dabei gehen sie von ihrer eigenen Erfahrung aus.
Konzeptuelle Kategorien, die in der Sprache fixiert sind, gehört man zu
sprachlichen Kategorien. „Sprachliche Zeichen spiegeln also konzeptuelle
Kategorien wider, die auf die Erfahrungen des menschlichen Konzeptualisierers
mit der Realität zurückgehen.“18 Dieses Prinzip zeigt, dass verschiedene
Menschen eine und dieselbe Sache unterschiedlich wahrnehmen können.
Nach der Meinung von Radden ist die Sprache nicht nur ein Mittel der
Kommunikation sondern auch ein Spiegelbild von der Vorstellungs- und
Erfahrungswelt der Menschen, die aus den konzeptuellen Kategorien bestehen,
die ihrerseits eine Grundlage für sprachliche Kategorien bilden. Es ist aber zu
unterstreichen, dass konzeptuelle Kategorien umfassender als sprachliche sind.
16 Pörings R., Schmitz U. Sprache und Sprachwissenschaft. Eine kognitivorientierte Einführung. Tübingen:
Narr, 1999. S. 15
17 Ebenda
18 Pörings R., Schmitz U. a. a. O. S. 16.
12
1.1.2 Linguokognitives Konzept in der russischen Tradition
In der russischen Linguistik wurde der Begriff „Konzept“ zum ersten Mal
1928 von S.A. Askoldow in seinem Artikel „Konzept und Wort“ erwähnt. 19
Wieder taucht dieser Begriff erst in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts auf und
seine Definition wird immer wieder umgedacht. Die Schwierigkeit der
Definition besteht darin, dass es eine Reihe verwandter und anliegender Begriffe
und Fachwörter gab und gibt. Eine meist besprechende und umstrittene Frage ist
die Frage nach dem Unterschied zwischen den Konzepten, Begriffen und
Bedeutungen. Viele Sprachwissenschaftler (W.I. Karassik, S.A. Askoldow)
behaupten, dass das Konzept viel breiter als die lexikalische Bedeutung ist.
Andere Wissenschaftler (D.S.Lichatschew, W.P.Moskwin) meinen, dass sich das
Konzept auf das Wort in einem seiner Bedeutungen bezieht. W.A. Masslowa
unterscheidet alle drei Begriffe. Das Konzept und der Begriff sind zwei parallele
Fachwörter und gehören zu verschiedenen Wissenschaften: der Begriff ist ein
Fachwort der Logik und Philosophie und das Konzept ist ein Fachwort der
Mathematiklogik, Kulturologie, Linguokulturologie, kognitiven Linguistik, nach
ihrer inneren Form aber sind sie ähnlich. „Das Konzept ist eine relativ stabile
und feststehende Kognitionsgesamtheit eines Wirklichkeitsobjekts, weil das
Konzept direkter als die Bedeutung mit der Wirklichkeit verbunden ist. Das
Wort repräsentiert durch seine Bedeutung nur ein Teil des Konzepts“ 20. Am
ergebnisreichsten kann man doch das Konzept durch Sprachmittel, durch ein
Wort, einen Satz und einen Diskurs untersuchen.
In der modernen russischen Linguistik kann man drei Einstellungen zum
Verständnis des Begriffs „Konzept“ festlegen. 21
Der Hautvertreter der ersten Einstellung ist J.S. Stepanow. Das Konzept
wird aus kulturologischer Sicht als Haupteinheit der Kultur in der mentalen
19 Nach: Аскольдов С. А. Концепт и слово // Русская словесность: Антология / Под ред. В.Н. Нерознака.
М.: Academia, 1997. С. 267
20 Nach: Маслова В.А. Когнитивная лингвистика: Учебное пособие. Минск: ТетраСистемс, 2004. С. 30
21 Nach: Маслова В.А. a. a. O. S. 32
13
Menschenwelt betrachtet. Die Kultur wird dabei als Gesamtheit der Konzepte
und ihrer Wechselbeziehungen verstanden. W.N. Telija ist auch der Meinung,
dass das Konzept alle Wissen über ein Objekt in seinen Ausprägungen
beinhaltet. Offensichtlich ist die Rolle der Sprache nebenseitig, sie ist nur ein
Hilfsmittel und zwar eine Form der Versprachlichung der Kulturgesamtheit vom
Konzept. Dieser Ansatz wird ausführlicher im 3.Punkt dieses Kapitels
beleuchtet.
Zur zweiten Einstellung gehören N.D. Arutjunowa und ihre Schule, T.W.
Buligina, A.D. Schmelew usw. Zu Grunde des Konzepts liegt nach ihrer Ansicht
die Semantik eines Sprachzeichens, die seinen Inhalt gestaltet. N.F. Alefirenko
versteht auch das Konzept als eine Einheit der kognitiven Semantik.
Zu den Anhängern der dritten Einstellung zählt W.A. Masslowa D.S.
Lichatschow, E.S. Kubrjakowa und andere. Sie behaupten, dass „das Konzept
nicht aus der Bedeutung eines Wortes entsteht, sondern es ein Ergebnis des
Zusammenstoßes der Bedeutung mit der persönlichen und nationalen
Menschenerfahrung ist“22. Auf solche Weise ist das Konzept ein Vermittler
zwischen den Wörtern und der Wirklichkeit.
Die russische Wissenschaftlerin E.S. Kubrjakowa definiert das Konzept in
der kognitiven Linguistik als „Einheit der mentalen und psychischen Ressourcen
unseres Bewusstseins und jener Informationsstruktur, die Wissen und
Erfahrungen von Menschen widerspiegelt; eine operative Inhaltseinheit des
Gedächtnisses, des mentalen Lexikons, des konzeptuellen Systems und der
Sprache von Gehirn (lingua mentalis), des ganzen Weltbildes, das seinerseits in
der Menschenpsyche widerspiegelt“.23 Einige Konzepte sind versprachlicht,
andere sind auf den mentalen Ebenen repräsentiert, dazu gehören z.B. Gestalten,
Bilder oder Schemata.
Einen ähnlichen Ansatz haben kognitive Sprachwissenschaftler S.D.
Popowa und I.A. Sternin. Sie definieren das Konzept als „globale
22 Nach: Маслова В.А. a. a. O. S. 33
23Nach: Кубрякова Е.С. Концепт // Кубрякова Е.С., Демьянков В.З., Панкрац Ю.Г., Лузина Л.Г. Краткий
словарь когнитивных терминов. М.: Изд-во Моск. ун-та, 1996. С. 90
14
Kognitionseinheit, die ein Teil des strukturierten Wissens darstellt“ 24. Sie
betonen, dass Konzepte aus der Erfahrung entstehen. Diese These zeigt, wie
wichtig ein empirischer Kenntniserwerb ist. Die Sprache ist nur eines der
Verfahren der Herausbildung von Konzepten im Menschenbewusstsein. Die
Sprachwissenschaftler behaupten, dass das Konzept in der Sprache nicht völlig
versprachlicht werden kann. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: 1) das
Konzept ist ein Ergebnis der persönlichen Erfahrung und das Persönliche
braucht Komplexmittel für seine Äußerung; 2) das Konzept hat keine stabile
Struktur, es ist umfangreich, deswegen kann man ihn nicht völlig ausdrücken; 3)
es ist unmöglich, alle Sprachmittel der Konzeptäußerung zu verankern.
Aufgrund verschiedener Konzeptdefinitionen gliedert W.A. Masslowa
folgende Merkmale von Konzepten: 1) das ist eine kleinste Einheit der
Menschenerfahrung in ihrer Idealvorstellung, die mit einem Wort verbalisiert
wird und eine Feldstruktur hat; 2) das sind Haupteinheiten der Verarbeitung,
Speicherung und Auslieferung von Wissen; 3) das Konzept hat bewegliche
Grenzen und bestimmte Funktionen; 4) das Konzept ist sozial, sein
Assoziationsfeld bedingt seine Pragmatik; 5) das ist Haupteinheit der Kultur. 25
Daraus folgt, dass die Konzepte die Welt im Menschenkopf darstellen, indem
sie das Konzeptsystem bilden. Die Sprachzeichen kodieren ihrerseits durch ein
Wort den Inhalt dieses Systems.
Daraus kann man eine Schlussfolgerung ziehen, dass sowohl deutsche als
auch russische Wissenschaftler einig sind. Das linguokognitive Konzept ist
Kognitionseinheit, in der die Information gespeichert wird, über die der Mensch
aufgrund seiner Erfahrung und seines Wissens verfügt. Die Sprache ist
Spiegelbild der Erfahrungs- und Vorstellungswelt der Menschen, die aus den
konzeptuellen Kategorien bestehen. Jedes Konzept besteht aus konzeptuellen
Kategorien, die als Ganzes wahrgenommen werden. „Konzept“ ist breiter als
24 Nach: Попова З.Д., Стернин И.А. Понятие «концепт» в лингвистических исследованиях. Воронеж:
Изд-во Воронеж. yни-та, 2000. С. 4
25 Nach: Маслова В.А. a. a. O. S. 35
15
„Bedeutung“. „Bedeutung“ ist Baustein des Wissens, und „Konzept“ ist
Baustein der Kognition. Durch die Bedeutung wird nur ein Teil des Konzepts
wiedergegeben. „Begriff“ und „Konzept“ sind nach ihrer inneren Form ähnlich.
1.2 Das linguokulturelle Konzept als übergreifender Begriff
Die Linguokulturologie wurde zu einer eigenständigen Disziplin gegen
Ende des 20. Jahrhunderts. Das ist also eine relativ neue Wissenschaft,
deswegen benutzt sie noch die Leistungen der kognitiven
Linguistik, der
Psycholinguistik, der Kulturologie und der Semiotik. Inzwischen bildet sie ihren
eigenen Ansatz zur Analyse der Wechselbeziehungen der Sprach-, Kultur- und
Denkei nhei t en. Di e L i nguokul t ur ol ogi e i s t das E r zeugni s des
anthropozentrischen Sprachparadigmas, das das linguistische System aus der
Sicht der Menschen untersucht.26
Die Sprachwissenschaftler unterstreichen immer wieder einen
Zusammenhang zwischen der Sprache und der Denkweise und demzufolge
zwischen der Sprache und der Kultur. Diese Zusammenhänge werden in
Deutschland in erster Linie im Rahmen der Slawistik, in der
kulturwissenschaftlichen Linguistik analysiert.
Die Hauptbegriffe der
kulturwissenschaftlichen Linguistik sind „Kultur“ und „Kommunikation“.
Hol ger Kuße s chr ei bt über den Unt er s uchungs gegens t and der
kulturwissenschaftlichen Linguistik Folgendes: „Die kulturwissenschaftliche
Linguistik bewegt sich in einem dreidimensionalen Modell, das von drei Achsen
gebildet wird: der Achse der ethno-, landes- oder nationalkulturellen Spezifik
(humboldtianische Achse), der Achse der kommunikativen Diversifikation in
Diskursen (diskursive Achse) und schließlich der Achse der geschichtlichen
26 Nach: Токарев Г.В. Лингвокультурология: Учеб. Пособие. Тула: Изд-во Тул. гос. пед. ин-та им. Л.Н.
Толстого, 2009. С. 7
16
Entwicklung (diachrone Achse). Im Schnittpunkt dieser drei Achsen ist jeweils
ein konkreter Untersuchungsgegenstand zu sehen und zu beschreiben.“ 27 Die
Kulturwissenschaftliche Linguistik ist nach H. Kuße eine integrative
Wissenschatdisziplin, die mit Text-, Sozio-, Gender-, Pragmalinguistik und mit
der diskurssensitiven Linguistik zusammenwirkt. Die kulturwissenschaftliche
Linguistik ist von Interesse für die Interkulturelle Kommunikation, weil sich sie
meistens auf den Methoden der kontrastiven Linguistik basiert.28
Die Linguokulturologie unterscheidet sich von der
kulturwissenschaftlichen Linguistik in Untersuchungsmethoden (darüber wird
im dritten Paragraph dieses Kapitels detailliert erzählt) und
Untersuchungsgegenständen.
Heutzutage erlebt die Linguokulturologie als Wissenschaft, die die
Wechselbeziehungen zwischen der Sprache und Kultur und ihren Einfluss
aufeinander untersucht, ihre Blütezeit. Dafür gibt es nach der Meinung von W.I.
Karassik eine Reihe von Gründen.29 Erstens ist das mit folgenden Faktoren
verbunden: die schnelle Globalisierung der Weltprobleme; die Notwendigkeit,
universelle und spezifische Verhaltens- und Kommunikationsmuster
verschiedener Völker bei der Lösung von unterschiedlichen Fragen zu
berücksichtigen; der Bedarf, solche Situationen vorherzusehen, in denen die
Wahrscheinlichkeit des interkulturellen Missverständnisses groß ist. Zweitens ist
d a s e i n e o b j e k t i v e i n t e g r a t i v e Te n d e n z z u r E n t w i c k l u n g v o n
Geisteswissenschaften, die Notwendigkeit der Aneignung von Ergebnissen, die
in den übergreifenden Disziplinen (die Psychologie, die Soziologie, die
Ethnographie, die Kulturologie usw.) geleistet wurden. Drittens ist das eine
angewandte Seite des linguistischen Wissens, das Verständnis der Sprache als
Besinnungsmittel der gesellschaftlichen Erfahrung.
27 Kuße H. Kulturwissenschaftliche Linguistik. Eine Einührung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2012. S.
24
28 Kuße H. a. a. O. S. 25
29 Nach: Карасик В.И. Языковой круг: личность, концепты, дискурс. Волгоград: Перемена, 2002. С.73
17
Den theoretischen Grund der Linguokulturologie machen die Arbeiten
von folgenden Wissenschaftlern: H. Steintal, W. von Humboldt, A.A. Potebnja,
L. Weißgerber, E. Sepir, B.L. Whorf, R. Jackendoff, R.I. Pavilionis, E.M.
Werestschjagin, W.G. Kostomarowa, J.M. Lotmann, N.I. Tolstoi u.a.
Es wurden viele Versuche von russischen Wissenschaftlern (W.W.
Worobjew, G.W. Tokarew, W.A. Masslova, E.I. Sinowjeva und E.E. Jurkow,
W.W. Krasnych usw.) unternommen, „Linguokulurulogie“ zu definieren, ihre
Aufgabe und ihren Gegenstand zu bestimmen. Das wurde in Lehrbüchern
beschrieben, die von Anfang an auf den Unterricht in der russischen Sprache als
Fremdsprache gerichtet wurden.
W.N. Telija definiert die Linguokulturologie als „eine wissenschaftliche
Disziplin, die materielle Kultur und Mentalität untersucht, die sich ihrerseits in
einer lebenden Nationalsprache widerspiegeln und die sich auch in den
Sprachprozessen durch die Zusammenwirkung der Sprache und der Kultur eines
Volks äußert“. 30 Die Linguokulturologie betrachtet vor allem lebendige
Kommunikationsprozesse und den Zusammenhang der Sprachübertragung mit
der Mentalität des Volkes.
In der Linguokulturologie wird das Konzept als Haupteinheit der Kultur
bestimmt. J.S. Stepanow ist der Meinung, dass alles, was das Konzept zur
Kultureinheit macht,
zur Struktur vom Konzept, z.B. die Etymologie,
Hauptereignisse der Geschichte, moderne Assoziationen, Bewertungen usw .
gehört.31 In diesem Sinn beziehen sich die Konzepte nach der Ansicht von W.I.
Karassik auf das naive Weltbild, das dem wissenschaftlichen Weltbild
gegenübergestellt wird. Stepanow unterstreicht auch vielschichtige Struktur des
Konzepts. Er unterscheidet: „1) eine aktuelle Schicht des Konzepts, 2) passive
Merkmale, die schon nicht aktuell, historisch sind, 3) die innere Form des
Konzepts oder das etymologische Merkmal“. 32
30 Nach: В.Н. Телия. Русская фразеология, семантический, прагматический и лингвокультурный аспекты.
М.: Школа «Языки русской культуры», 1996. С. 216
31 Nach: Степанов Ю.С. Константы. Словарь русской культуры. Опыт исследования. М.: Школа «Языки
русской культуры», 1997. С. 41
32 Nach: Степанов Ю.С. a. a. O. S. 44
18
W.I. Karassik und S.G. Workatschew unterscheiden in der Linguistik zwei
Ansätze zur Untersuchung des Konzepts: eine linguokulturelle und eine
linguokognitive.33 Der linguokognitive und der linguokulturelle Ansatz
schließen einander nicht aus, sie können kombiniert werden sein. Das Konzept
als eine mentale Einheit im Bewusstsein des Menschen ist der Weg zur
Konzeptsphäre von Gesellschaft, d.h. letzten Endes zur Kultur, und das Konzept
als Einheit der Kultur ist die Widerspiegelung der gemeinsamen Erfahrung, die
gleichzeitig zur Erfahrung des Individuums gehört. Das linguokognitive
Konzept ist auf solche Weise die Richtung vom individuellen Bewusstsein zur
Kultur, und das linguokulturelle Konzept ist umgekehrt die Richtung von der
Kultur zum individuellen Bewusstsein. Beide Richtungen kann man als eine
Untersuchungsmethode betrachtet werden.34
Karassik gibt dem linguokulturellen Ansatz den Vorzug, der die
Untersuchung des linguokulturellen Konzepts hinsichtlich seiner
Wertkomponente beinhaltet. Darunter wird der Vergleich des Verhältnisses zu
den Gegenständen, Erscheinungen, Ideen, die einen Wert für die Kulturträger
haben, verstanden. Die Werte, Orientierungspunkte, die das Verhalten der
Menschen bestimmen, ist der bedeutendste Teil des sprachlichen Weltbilds. Die
Werte existieren ihrerseits nicht isoliert sondern untereinender wechselbezogen
und machen das Wertbild der Welt aus. Auf der linguistischen Ebene können sie
als kulturelle Konzepte beschrieben werden, d. h. „als vieldimensionale,
kulturbedeutende, soziopsychische Bildungen im gesellschaftlichen
Bewusstsein, die versprachlicht werden können“35.
Nach der Meinung von W.I. Karassik ist das Konzept linguokulturelle
Kategorie, die zur Haupteinheit der Linguokulturologie gehört. Er unterstreicht,
dass die linguokulturelle Betrachtung der Sprache eine kontrastive
Untersuchung dieser Sprache im Vergleich zu der Fremd- oder Muttersprache
33 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 96
34 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 97
35 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 89
19
ist. Der Begriff „das Weltbild“, u.a. „das Sprachweltbild“, ist dabei für die
Bildung der linguokulturellen Identität informativer.36
W. I. Karassik ist mit W.G. Sussmann einig: das Konzept ist ein Teil des
Ganzen, das Gepräge des Systems im Ganzen trägt. Sie sind der Meinung, dass
das Konzept ein Mikromodell der Kultur und die Kultur ein Makromodell des
Konzepts ist. Das Konzept bringt die Kultur hervor und stammt gleichzeitig aus
der Kultur.
Im Buch von E.I. Sinowijewa und E.E. Jurkow wurde eine andere
Definition des Konzepts gegeben. Sie definieren das Konzept als „eine bedingte
mentale Einheit, die auf die systemumfassende Repräsentation der Sprache, des
Bewusstseins und der Kultur gerichtet ist“. 37 Das Bewusstsein ist ein Gebiet, in
dem das Konzept gespeichert wird. Die Kultur determiniert das Konzept. Die
Sprache und die Rede sind Sphären, in denen das Konzept objektiviert wird.
Das Konzept wurde als „ein Bestandteil der Kultur, ein historisch
entwickeltes Teil der Konzeptsphäre“
38
von G.W. Tokarew definiert. Das
Strukturmodell des Konzepts bestimmt der Charakter seines Inhalts. Tokarew
gliedert zwei Inhaltstypen von Konzepten aus. Der erste Typ umfasst
Wissensgebilde, das für die ganze Menschheit wert und wahr ist. Diese
Konzeptschicht nennt der Wissenschaftler „universell“. Universell können Fachund Alltagsbegriffe, Kultureinstellungen und Stereotype sein. Die
Wissenschaftler heben 70 Kulturunversalien hervor. Die zweite Konzeptschicht
heißt „kulturell“. Dieser Inhaltstyp schließt nationalspezifische Wissen ein, die
ein linguokulturelles Gemeinwesen hervorbringt, d.h. eine Gruppe, die
gemeinsame Merkmale vereinigen (Sprache, Geschichte, Kultur, Religion usw.).
Die kulturelle Konzeptschicht umfasst die Information über den soziallen
Stellenwert des Konzepts: in einigen kulturell-historischen Perioden wird ein
bestimmtes Konzept aufgewertet, in anderen Perioden umgekehrt. Das kann
36 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 91.
37 Nach: Зиновьева Е.И., Юрков Е.Е.. Лингвокультурология: теория и практика. СПб.: ООО
«Издательский дом «МИРС», 2009. С. 121
38 Nach: Nach: Токарев Г.В. a. a. O. S. 14-15
20
vom Aktualisieren der Bedeutungen, die das Konzept enthält, abhängen. Der
Kern des Konzepts ist relativ stabil, aber die passive Schicht kann sich
verändern.39 Das Konzept ist also eine Existenz- und Organisationsweise der
Kultur. Es gewährleistet einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Epochen
und Kulturstilen.
Der Autor schlägt Struktur des linguokulturellen Konzepts vor. Seiner
Meinung nach ist das Konzept mit anderen mentalen Einheiten repräsentiert.
Darunter versteht er „Fach- und Alltagswörter, Vorstellungen, Stereotype,
kulturelle Einstellungen und Ideologeme“40.
Die Vorstellungen sind die Empfindungen, die bei einem Menschen
entstehen, wenn er im Kontakt mit der Umwelt steht. Die Vorstellungen
widerspiegeln das naive Weltbild. So z.B. war die Zahl der Sterne früher mit der
Vorstellung über den Umfang der zukünftigen Ernte verbunden.
Das naive Weltbild bilden außer den Vorstellungen auch kulturelle
Einstellungen, Ideologeme, Stereotype und Alltagsbegriffe. Kulturelle
Einstellungen sind „eine Gesamtheit von Kenntnissen über das Verhalten bei der
Kommunikationssituation, die durch die Kulturtradition bestimmt sind“41 Das
sind Verhaltensmuster in Form von Empfehlungen, Regeln oder Gesetzen. Eine
besondere Art der Kultureinstellungen sind Ideologeme. Sie schließen eine
Gesamtheit der Werte ein, die in bestimmter Zeitperiode aktuell sind. So standen
während der bürgerlichen Revolutionen in Europa solche Werte wie Freiheit,
Gleichheit und Bürgerlichkeit im Mittelpunkt. Mit der Zeit wurden sie immer
wieder überschätzt.
Nach ihrer Funktionen und dem Wesen sind die Stereotype der
Kultureinstellungen ähnlich. Der Stereotyp ist „eine standardisierte Meinung,
die die Tätigkeit einer sozialen Gruppe oder eines Individuums misst“.42
39 Nach: Токарев Г.В. a. a. O. S. 17
40 Nach: Токарев Г.В. a. a. O. S. 19
41 Nach: Болдырев Н. Н. Когнитивная семантика: Курс лекций. Тамбов: Изд-во Тамбов. гос. ун-та, 2001.
C. 33.
42 Nach: Токарев Г.В. a. a. O. S. 19
21
Die Konzeptualisierung der Wirklichkeit kommt nach Karassik43 in Form
einer Bezeichnung, eines Ausdrucks und einer Beschreibung. Die Bezeichnung
ist eine Hervorhebung von irgendwelcher Erscheinung oder Vorstellung, die für
die jeweilige Kultur aktuell sind, und die Zuordnung des speziellen Zeichens zu
diesem erfahrenen Ausschnitt der Wirklichkeit. Der Ausdruck des Konzepts
repräsentiert die Gesamtheit der Sprachmittel und die nicht verbalisierten Mittel,
die direkt oder indirekt den Inhalt des Konzepts darstellen, präzisieren und
entwickeln. Unter
der Beschreibung des Konzepts versteht Karassik die
Bedeutungsauslegung seines Namens und seiner näheren Bezeichnungen, z. B.
die Definition, die kontextuelle, etymologische oder parömiologische Analyse
und das Interview.
In einigen Linguokulturen gibt es nach W.I. Karassik solche Konzepte, die
man mit einem Wort nicht ausdrücken oder überhaupt nicht versprachlichen
kann. Dazu gehören z.B. die Konzepte, die mit der Tasten-, Geschmacks- oder
Geruchsempfindung verbunden sind. Das vollständige Fehlen des Konzepts in
der Linguokulturologie ist eine Seltenheit.
Das Konzept als ein dynamisches Gebilde hat einen Komplex der
Merkmale, die in verschiedenen Zeitperioden aktuell sind. Die Konzepte sind
mit konkreten Situationen im Menschengedächtnis verbunden sind, und diese
Situationen
werden auf ein Szenario zurückgeführt, das mit einem
entsprechenden Konzept genannt wird. Von Interesse sind die Konzepte, die eine
spezifische, für Vertreter bestimmter Linguokultur charakteristische Logik
widerspiegeln.
44
Sie können mit einem Wort nicht benannt werden. Solche
Konzepte sind eigenartige Codes, Schlüssel zum Verständnis von Werten dieser
Kultur, von Lebensbedingungen und Verhaltensstereotypen.
Solche Codes
werden oft im ethnokulturellen Humor gefunden.
Die linguistische Natur des Kulturkonzepts setzt nach G.G. Slyschkin
voraus, dass es durch bestimmte Sprachmittel verbalisiert wird. Die Gesamtheit
43 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 99
44 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 114
22
dieser Sprachmittel ist die Ausdrucksseite eines entsprechenden Wortfelds, das
sich um eine Dominante (den Kern) bildet, die ihrerseits als ein Konzeptname
dargestellt wird. Der Konzeptname ist hauptsächlich ein Wort und bei der
Polysemie dieses Wortes ist er eine der lexikal-semantischen Varianten dieses
Wortes.
Nach der Behauptung von G.G. Slyschkin existiert das Konzept auf drei
Ebenen: „1) als
Systempotential, d.h. als Gesamtheit von Mitteln für die
Verweisung auf das Konzept, als ein von der Kultur aufgespeichertes
linguistisches Gut, das in der Lexikographie fixiert ist; 2) als subjektives
Potential, d.h. ein linguistisches Gut, das im Bewusstsein des Individuums
gespeichert ist, 3) als Textverwirklichung, d.h. die Verweisung auf das Konzept
in bestimmten Kommunikationssituationen“.45
W.I. Karassik und G.G. Slyschkin heben mindestens drei Komponenten
der kulturellen Konzepte hervor: die Bilder-, Begriffs- und Wertkomponente,
aber besondere Aufmerksamkeit wird der Wertkomponente gewidmet.
Die
Wertkomponente des kulturellen Konzepts hat mit einem Teil des Gedächtnisses
zu tun, in dem Erinnerungen an bestimmte Gegenstände, Erscheinungen,
Ereignisse oder Merkmale gespeichert sind. So z.B. assoziiert sich das Konzept
„die Prüfung“ mit einem Unterrichtsraum, einem Lehrer und einem Studenten
bzw. Schüler und einer Reihe von Fragen. Die Zahl der Assoziationen hängt von
der Erfahrung eines Menschen ab. Das Konzept in diesem Sinn ist eine
Gesamtheit der Lebenserfahrung, die im Menschengedächtnis fixiert wurde.46
In der modernen Linguistik wird die Wertkomponente in Form eines
Frames vorgestellt. Der Frame ist nach der Meinung von М. Minskij47 und
Demjankow48 ein Modell für die Messung und Beschreibung von Wissen
(mentalen Repräsentationen), die sich im Menschengedächtnis befinden. Dieser
45 Nach: Слышкин Г.Г. Лингвокультурные концепты и метаконцепты. Волгоград: Перемена, 2004. С. 4849
46 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 106
47 Nach: Минский М. Фреймы для представления знаний. М.: Энергия, 1979. С. 7
48 Nach: Демьянков В.З. Фрейм // Кубрякова Е.С., Демьянков В.З., Панкрац Ю.Г., Лузина Л.Г. Краткий
словарь когнитивных терминов. М.: Изд-во Моск. Ун-та, 1996. С. 188
23
Begriff wurde aus der kognitiven Semantik entlehnt, um zu bezeichnen, wie
Menschenvorstellungen im Gedächtnis gespeichert sind und wie sie
funktionieren. Dabei können individuelle und nationale Frames nicht
zusammenfallen. Der Frame ist spiralartig: ein Mensch erinnert sich an etwas,
indem er sich an seine assoziative Lebenserfahrung wendet, die wie eine Spirale
abwickelt.49
Daraus zieht Karassik eine Schlussfolgerung. Der Frame
unterstreicht eine Einstellung zur Untersuchung der im Gehirn gespeicherten
Information, bestimmt Teile, strukturiert solcherweise die Information und
konkretisiert sie. Das Konzept ist eine bedeutende,
im individuellen oder
nationalen Gedächtnis gespeicherte Information, die einen bestimmten Wert hat
und überlebt wird.
Zur Bilderseite des Konzepts gehören nach der Menung von W.I.
Karassik50 die Seh-, Hör-, Tast-, Geschmacks- und Geruchsmerkmale von
Gegenständen, Erscheinungen und Ereignissen, die im Gedächtnis widerspiegelt
sind, das sind relevante Merkmale des praktischen Wissens. Die Begriffsseite
des Konzepts ist seine Versprachlichung, seine Bezeichnung, Beschreibung,
Definition, kontrastiver Vergleich mit anderen Konzepten. Die Wertseite des
Konzepts ist sowohl für einen Mensch als auch für die Gesellschaft, Nation
relevant. Die Wertseite bestimmt, welche Konzepte in einer Kultur festgestellt
werden können.
S.G. Workatschew gliedert neben der Begriffs- und Bilderkomponente die
Bedeutungskomponente und bestreitet die Existenz der Wertkomponente, weil
die Wertkomponente seiner Meinung nach von keinem Interesse für die
linguistischen Untersuchungen ist, was dadurch erklärt werden kann, dass sie
keine spezifischen Ausdrucksmittel hat und nicht universell ist.
51
Aber diese
Ansicht ist bestreitbar. Die Bedeutungskomponente wird durch die Stelle des
Konzeptnamens im lexikal-grammatischen System der konkreten Sprache und
49 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 106
50 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. 110
51Nach: Воркачев С.Г. Счастье как лингвокультурный концепт. М.: ИТДГК «Гнозис», 2004. С. 6
24
auch durch die Stelle in der Konzeptsphäre der Sprache bestimmt. In der
vorliegenden Arbeit wird doch der Vorzug dem Ansatz von Karassik gegeben.
Im Kontext der Soziolinguistik, die sich mit der Messung der Individual-,
Mikrogruppen-, Klassen- und Nationalkonzepte beschäftigt, unterscheidet W.I.
Karassik drei Typen der kulturellen Konzepte: ethnokulturell, soziokulturell und
persönlich-kulturell.52
Das linguokulturelle Konzept unterscheidet sich auf solche Weise vom
linguokognitiven Konzept. In der kognitiven Linguistik entspricht eine
Spracheinheit nach der Behauptung von G.G. Slyschkin53 einem Konzept. Das
linguokulturelle Konzept verwirklicht sich mithilfe einer ganzen Reihe der
Sprach- und Redeeinheiten. In der kognitiven Linguistik ist jedem Wort sein
Konzept angemessen, und in der Linguokulturologie ist der Konzeptname durch
eine begrenzte Zahl der für die Kultur bedeutenden Einheiten repräsentiert.
1.3 Untersuchungsmethoden von linguokulturellen Konzepten
Eine der umstrittenen Fragen der Linguokulturologie ist die Methodik der
Beschreibung und der Untersuchung des Konzepts. Unter dem Begriff
„Methode“ versteht man „ein Mittel der wissenschaftlichen Erkenntnis, einen
bestimmten Ansatz zur zu untersuchenden Erscheinung, einen Gesamtkomplex
der Untersuchungsverfahren, die eine Möglichkeit geben, diese Erscheinung zu
untersuchen“.54 In der vorliegenden Arbeit wurde die Einstellung von den
Psycholinguisten unterstützt, die darin besteht, dass die Betrachtung des
Konzepts vielseitig sein und Untersuchungsleistungen vieler
geistwissenschaftlichen Disziplinen umfassen muss. In der modernen
Psycholinguistik, die sich auf die Arbeiten von I.M. Setschenowa, A.R. Lurija,
L.S. Wygotski usw. basiert, ist das Wort nur eine Zugangseinrichtung zur
52 Nach: Карасик В.И. a. a. O. S. С. 98
53 Nach: Слышкин Г.Г. Лингвокультурный концепт как системное образование // Вестн. ВГУ. Сер.
«Лингвистика и межкультурная коммуникация». 2004. № 1. C. 30
54 Nach: Немченко В.Н. Функционирование научного термина «метод» в современной лингвистической
литературе // Вестник ННГ. Сер. «Филология». 2007. № 6. С. 279
25
Informationsbank von dem Menschen und zwar zu seinem Gedächtnis, in dem
die Erzeugnisse von der Verarbeitung der perzeptiven, kognitiven und affektiven
Erfahrungen gespeichert sind. Die Psycholinguisten sind
gleichzeitig der
Meinung, dass Konzeptbeschreibung aufgrund der sprachlichen Daten
unvollkommen ist, aber sie schlagen keine alternative Methodik vor.
Wie schon erwähnt wurde, ist das Konzept eine mentale Einheit, ein
Bestandteil der nationalen Konzeptsphäre. Es ist auch einer der Haupteinheiten
der Linguokulturologie. Die linguokulturologischen Methoden unterteilen sich
in linguistische, kulturologische und soziologische.55 Als Beispiele führt
Masslowa folgende Methoden an: „die Inhaltsanalyse; die Frame-Analyse; die
narrative Analyse, die W. Propp begründete; die Methoden der Feldethnografie
(die Beschreibung, die Klassifikation, die Methode von Zöpfen); offene
Interviews, die in der Psychologie und der Soziologie verwendet werden; die
Methode der linguistischen Rekonstruktion von der Kultur, die in der Schule
von N.I. Tolstoi populär ist; traditionelle Methoden der Ethnografie; Verfahren
der empirisch-kognitiven Linguistik (die wichtigsten Quellen des Materials für
die Untersuchung sind Muttersprachler/Informanten); das psychosoziokulturelle
Experiment; die linguokulturologische Textanalyse“56.
Die Methode der konzeptuellen Analyse ist einer der ersten Methoden der
Kulturologie und der Untersuchung des Konzepts. Diese Methode machen alle
Wirkungen eines Wissenschaftlers aus, die auf die Untersuchung des Konzepts
durch die Sprachdaten gerichtet werden. Einer der Arten der konzeptuellen
Analyse ist die Analyse der semantischen Struktur und der Pragmatik des
einzelnen Wortes, das als ein kulturelles Gebilde mit seiner eigenen Struktur
betrachtet ist. Die konzeptuelle Analyse muss man von der semantischen
unterscheiden. Die lexikalische Semantik geht von der Einheit der Sprachform
zum semantischen Inhalt und die konzeptuelle Analyse umgekehrt von der
Sinneseinheit zu den sprachlichen Ausdrucksformen. Während die semantische
55 Nach: Маслова В.А. Лингвокультурология. Учеб. пособие. М.: Academia, 2004. С. 34
56 Nach: Маслова В.А. a. a. O. S. 36
26
Analyse mit der Erklärung der Wörter verbunden ist, ist die konzeptuelle
Analyse auf die Erkenntnisse über die Welt, die von einer Kultur gestaltet
wurden, gerichtet. Der Vergleich der Etymologie, der Semantik und der
Pragmatik des Wortes bei der konzeptuellen Analyse muss tiefe Vorgänge, die
darin laufen, festsetzen. Andererseits gibt das die Möglichkeit, Besonderheiten
der Kognition, der Lebenssicht eines Menschen, des Volks, Besonderheiten der
Herausbildung und der Entwicklung der Kultur zu verfolgen.57 Auf solche Weise
beinhaltet die konzeptuelle Analyse die Strukturierung, Schematisierung des
Konzepts und die kulturologische Beschreibung seiner Bestandteile.
Nach der Meinung von D.S. Lichatschew 58 muss sich die konzeptuelle
Analyse nicht nur auf die sprachlichen Daten, sondern auch auf die historischkulturelle Situation basieren. Es gibt also keine einheitliche Meinung über die
konzeptuelle Analyse, weil es die genaue Methodik der Untersuchung fehlt. Bei
der konzeptuellen Analyse haben die Sprachwissenschaftler ein Ziel, aber Wege
zu ihm sind unterschiedlich.
Im Rahmen der kognitiven Linguistik wurde eine prägnante Methodik der
Untersuchung und der Beschreibung von den Konzepten ausgearbeitet. In der
kognitiven Linguistik werden die Sprachformen nicht getrennt untersucht. Sie
beschreibt, wie ein bestimmtes Weltbild vom Menschen und die
Konzeptualisierungsverfahren der Realität in der Sprache widerspiegelt werden.
Die linguokognitive Analyse ist eine der produktiven Methoden der
Unt er s uchung der nat i onal en Konzept s phär e i n der m oder nen
geisteswissenschaftlichen Disziplin. Eine der aktuellen Aufgaben der kognitiven
Linguistik ist eine detaillierte Ausarbeitung der gestuften Methodologie der
linguokognitiven Analyse, die sich auf die sprachlichen Fakten und die
linguistischen Methoden basiert und die kognitive und kulturologische
57 Nach: Гофман О.В. К вопросу о методе концептуального анализа. Картина мира: модели, методы,
концепты. Томск: Изд-во ТГУ, 2001. С. 214
58 Nach: Лихачев Д.С. Концептосфера русского языка // Русская словесность. Антология. М.: Academia,
1997. С. 281
27
Information vorschlägt. Diese Information muss verschiedene Seiten der
Konzepte bestimmen, die durch die Sprache ausgedrückt werden.
Das Ziel der linguokognitiven Untersuchung ist die Analyse aller Wörter
und Ausdrücke, die ein Konzept in der Nationalsprache objektivieren, und auch
Systematisierung eines Teils des Sprachsystems, das dieses Konzept
repräsentiert (das semantische, lexikal-semantische, lexikal-grammatische,
syntaktische Feld).59
Die kulturelle Information über Konzepte stellt die
Untersuchung solcher Sprachmittel zur Verfügung wie: semantische Struktur des
Wortes; Paradigmatik; Syntagmatik und Etymologie des Wortes; Ableitungen
vom Wort; Realisierung der Schlüsselwörter des Konzepts in verschiedenen
Wortarten, ihre Häufigkeit.
Das Endergebnis der linguokognitiven Untersuchung ist eine kognitive
Ausdeutung der linguistischen Ergebnisse, unter der die Modellvorstellung der
Konzeptstruktur nach den Ergebnissen der Beschreibung von Mitteln seiner
sprachlichen Objektivierung gemeint wird. Die Daten des sprachlichen
Bewusstseins, die mit unterschiedlichen linguistischen und psycholinguistischen
Methoden herausgefunden werden, werden als Daten des kognitiven
Bewusstseins zusammengefasst und aufbereitet. Zur Konzeptstruktur gehören
kognitive Schichte, Kern und Peripherie des Konzepts.60
In der kognitiven Linguistik wird eine neue fachübergreifende Methode
immer populärer und zwar Diskursanalyse. Es gibt keine einheitliche Meinung,
was eigentlich „Diskurs“ ist, wie man ihn genau definieren kann. In der
vorliegenden Arbeit wird der Vorzug der folgenden Definition gegeben. „Der
Diskurs (französisch „discours“- Rede) ist ein bündiger Text in Verbindung mit
extralinguistischen Faktoren, z.B. mit pragmatischen, soziokulturellen,
psychologischen usw.; ein Text, der aus der Sicht des Ereignisses genommen
wurde; eine Rede, die als eine ergebnisorientierte soziale Wirkung, als eine
Komponente, die an der Wechselwirkung zwischen Menschen und
59 Nach: Cмирнова О.М. К вопросу о методологии описания концептов // Вестник Нижегородского ун-та
им. Н.И. Лобачевского. Сер. «Филология. Искусствоведение». 2009. № 3. С. 249-250.
60 Nach: Рудакова А.В. Когнитология и когнитивная лингвистика. Воронеж: Истоки, 2004. С. 68
28
Mechanismen ihres Bewusstseins (an den kognitiven Prozessen) teilnimmt,
betrachtet wird“61.
Diskursanalyse ist also ein planmäßiges Verfahren zur Untersuchung von
Diskursen. Im Zusammenhang mit den Komponenten der Diskursanalyse ist
sehr allgemein die Rede von Methoden der Wort-, Satz- und Textsemantik oder
auch von der Erweiterung verschiedener Wort-, Satz-, Textsemantischer
Verfahren bzw. von der Nutzung des gesamten Spektrums semantischer
Methoden. Aus der Sicht der Sprachstruktur werden im Zuge der Diskursanalyse
folgende Komponenten untersucht:
„Morpheme;
Kompositionsbildungen, Derivationsphänomene;
Leitbegriffe, Leitvokabeln, Schlüsselwörter, Schlagwörter,
Stigmawörter, Zeitwörter, Kollektivsymbole;
Neologismen;
Begriffsinhalte;
Leitbegriffe und ihre Formierung zu Begriffssystemen auf der
Wortebene unter Berücksichtigung der Textebene;
semantische Relationen (insbesondere Synonymie [d.h.
Wortfelduntersuchungen], Antonymie, Kollokationen);
Metaphern und Bildfelder (wie die Tropen insgesamt);
Phraseologismen und andere Arten syntagmatischer Formen
(Redewendungen, Sprichwörter);
Idiomatik;
Aussagen und Aussagesysteme auf der Satzebene;
Varietätenspezifik: Registerkonflikte: Fach-/Gemeinsprache,
Jugendsprache‚ Gossensprache/Vulgarisierung etc.;
Sprachkontaktphänomene: Anglizismen und andere Fremdwörter;
61 Nach: Лингвистический энциклопедический словарь / В.Н. Ярцева [и др.]. 2-е репринтное издание. М.:
Большая Российская энциклопедия, 1998. С. 136-137
29
(grammatische) Funktionswörter (z.B. Pronomen), d.h. nicht nur
Autosemantika;
syntaktische Merkmale (Satzlänge, -arten, -komplexität usw.)“62.
Da immer mehr Untersuchungen, die der Forschung und der
Beschreibung unterschiedlicher Konzepte gewidmet sind, aufgrund einiger
Sprachen durchgeführt werden und auf solche Weise einen kontrastiven
Charakter haben, werden Methoden der kontrastiven Linguistik auch aktiv
verwendet. Im Vergleich mit anderen Sprachen fallen einige Besonderheiten
„der Muttersprache“ besser auf, was nationale Spezifik von Konzepten
herausfinden hilft. Die Unterschiede, die nach dem Vergleich der sprachlichen
Einheiten festgesetzt werden, wurden als kognitive Unterschiede der durch
ihnen ausgedrückten Konzepte in unterschiedlichen Konzeptsphären ausgedeutet
und werden aus kognitiven Sicht formuliert.
Die russische Linguistik kommt relativ früh auf den Gedanken, dass der
Vergleich der Struktur der Muttersprache mit der Fremdsprache bei der
praktischen Spracherlernung oder bei der ausführlichen Untersuchung der
Fremdsprache eine wichtige Rolle spielen kann. In seiner Übersicht
„Kontrastive Analysen Deutsch-Russisch“ unterstreicht Wolfgang Gladrow63,
d a s s Ščerba bereits in den 30er Jahren aus der Gegenüberstellung des
Russischen mit dem Deutschen und dem Französischen eine Schlussfolgerung
zieht: bei der Benennung einer gleichen Erscheinung in unterschiedlichen
Sprachen wirken unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten.
Die Methoden der modernen kontrastiven Linguistik nach I.A.Sternin
kann man so beschreiben64:
62 Warnke I. Diskurslinguistik nach Foucault. Theorie und Gegenstände. Berlin/New York: Walter de Gruyter,
2007. S. 27-28
63 Gladrow W. Kontrastive Analysen Deutsch-Russisch: eine Übersicht // Deutsch als Fremdsprache: ein
internationales Handbuch / Gerhard Helbig, Lutz Götze, Gert Henrici, Hans-Jürgen Krumm. Handbücher zur
Sprach- und Kommunikationswissenschaft; Bd. 19, Halbbd. 1. Berlin; New York: Walter de Gruyter, 2001. S.
385.
64 Nach: Стернин И.А. Контрастивная лингвистика. Проблемы теории и методики исследования. М.:
Восток-Запад, 2006. С. 76-82
30
Schritt 1. Hervorhebung der lexikalischen Gruppierung in der
Muttersprache;
Schritt 2. Feststellung der interlingualen Entsprechungen von bestimmten
Einheiten;
Schritt 3. Sembeschreibung der Bedeutungen von lexikalischen Einheiten
in zu vergleichenden Sprachen;
Schritt 4. Semantische Beschreibung von kontrastiven Paaren;
Schritt 5. Festsetzung der nationalspezifischen Bestandteile von
Wortbedeutung;
Schritt 6. Differenzielle Semantisierung der Mitglieder von kontrastiven
Paaren;
Schritt 7. Differenzielle Erklärung der Bedeutungen von lexikalischen
Einheiten.
Trotz des Unterschieds der Gegenstände, Ziele und Aufgaben der
Untersuchung von der Linguokulturologie, der kognitiven und kontrastiven
Linguistik sind die Methoden, die von ihnen verwendet werden, weitgehend
ähnlich. Die Ansätze zum Verständnis des Konzepts sind auch nicht
antinomisch. Das Konzept als eine mentale Einheit im Bewusstsein des
Menschen ist ein Weg zur Konzeptsphäre der Gesellschaft, endlich zur Kultur.
Gleichzeitig ist das Konzept als eine Kultureinheit die Fixierung der kollektiven
Erfahrung, die ihrerseits zum Gut des Menschen wird. Das linguokognitive
Konzept wird also vom individuellen Bewusstsein zur Kultur gerichtet und das
linguokulturelle Konzept umgekehrt-von der Kultur zum individuellen
Bewusstsein.
In der vorliegenden Arbeit werden die Methoden der Linguokulturologie,
der Kognitiven und der Kontrastiven Linguistik für die vielseitige Analyse der
Konzepte „Glück“ und „счастье“ verwendet. Während der konzeptuellen
Analyse werden Etymologie, Semantik und Pragmatik der Wörter „Glück“ und
„счастье“ analysiert. Durch die wahlfreie Stichprobe wird die Realisierung der
Schlüsselwörter des Konzepts („Glück“ und „счастье“) in dem publizistischen
31
und dem alltäglichen Diskurs (soziolinguistisches Experiment) betrachtet. Es
werden Schlüsselwörter („Glück“ und „счастье“), ihre Synonyme,
Phraseologismen und Aussage auf der Satzebene im Deutschen und im
Russischen verglichen. Danach werden Gemeinsamkeiten und Besonderheiten
der Konzepte „Glück“ und „счастье“ festgestellt.
Fazit zum Kapitel I
„Konzept“ ist also eines der Hauptbegriffe in der kognitiven Linguistik
und in der Linguokulturologie. Es ist zu betonen, dass die Linguokulturologie
teilweise die Leistungen der Kognitiven Linguistik gebraucht. Der
linguokulturelle Ansatz zum Konzept unterscheidet sich aber vom
linguokognitiven Ansatz. Aus der linguokulturellen Sicht wird das Konzept als
Haupteinheit der Kultur betrachtet, die im Bewusstsein der Menschen
gespeichert wurde. Im Unterschied dazu ist das linguokognitive Konzept eine
der Haupteinheiten des menschlichen Bewusstseins. Beide Konzepte basieren
sich auf der menschlichen Erfahrung. Für die Linguokulturologie ist aber in
diesem Zusammenhang die gesellschaftliche und die nationale Erfahrung von
Interesse. Die kognitive Linguistik beruht auf der Erfahrung eines Individuums.
Die linguokulturellen Konzepte machen die Kultur aus. Darin wird die
Erfahrung eines Volkes gespeichert und durch Konzepte wird das jeweilige
Weltbild strukturiert. Dabei werden im linguokulturellen Konzept Bilder-,
Begriffs- und Wertkomponenten hervorgehoben. Die linguokognitiven Konzepte
strukturieren Wissen eines Menschen, das sich auf seine Erfahrung basiert.
Diese Konzepte zerfallen in einzelne konzeptuelle Kategorien, die als Ganzes
betrachtet werden.
Beide Konzepte sind miteinander verbunden. In diesem Zusammenhang
ist es für die vollkommene Untersuchung des Konzepts die Methoden der
Kulturologie und der kognitiven Linguistik zu berücksichtigen.
32
K a p i t e l I I . K o n z e p t e „ G l ü c k “ u n d „счастье“ i n d e n
lexikographischen Systemen der deutschen und der russischen Sprache
2.1 Etymologie der Wörter „Glück“ und „счастье“
Heutzutage ist solch ein Begriff wie „Glück“ Gegenstand vieler
Wissenschaften. Er wird aus der Sicht der Psychologie, Philosophie, Soziologie
und andrer Wissenschaften aktiv untersucht. Auf die Frage, was unter diesem
Begriff in bestimmter Kultur gemeint wird, antwortet die Linguokulturologie.
Die Vorstellungen über das Glück sind also kulturspezifisch. Was den
sprachlichen Ausdruck des Glücks betrifft, hat der Begriff eine ganze Reihe von
Synonymen, Phraseologismen, Idiomen, in denen volkstümliche und
schöngeistige Bilder verankert worden sind.
Das Konzept Glück ist ein vieldimensionales mentales Gebilde, das
sowohl axiologische als auch emotionelle Stellungnahme in Form der Freude
oder der Zufriedenheit beinhaltet. Die Bedeutung eines abstrakten Begriffs ist
eines der sprachwissenschaftlichen Probleme, weil sie nicht stabil bleibt und
jeder Mensch seine Vorstellung über das Glück hat. Die Vorstellungen über das
Glück der Vertreter einer Kultur können aber klassifiziert werden.
Neben der Freude und anderen Konzepten gehört das Konzept Glück zu
den emotionellen Konzepten.65 Die Emotionen sind ihrerseits eine spezifische
Form des menschlichen Verhältnisses zur Welt. Für die Sprachwissenschaftler ist
ihre Versprachlichung von großem Interesse.
Wie schon erwähnt wurde, wird die Auffassung von W.I. Karassik und
G.G. Slyschkin in der vorliegenden Arbeit bevorzugt. Das Konzept besteht aus
drei Komponenten und zwar aus den Bilder-, Begriffs- und Wertkomponenten.
65 Nach: Маслова В.А. Когнитивная лингвистика: Учебное пособие. М.: ТетраСистемс, 2004. С. 228
33
Die Wissenschaftler heben die Bedeutung der Begriffskomponente hervor. Diese
Komponente kann man durch die Untersuchung der Etymologie und der
semantischen Merkmale bestimmen.
Die Gegenwart ist mit der Vergangenheit eng verbunden, deswegen
forschen viele Wissenschaftler bei den Untersuchungen des synchronischen
Sprachzustandes auch die Daten der Diachronie. Die Etymologie ist
Ausgangsbasis für die Untersuchung eines Konzeptnamens. Die Analyse des
Konzepts Glück ist logischerweise mit der Betrachtung der Etymologie seines
sprachlichen Repräsentanten Glück im Deutschen und mit dem Vergleich seiner
Herkunft mit dem russischen Repräsentanten счастье anzufangen.
2.1.1 Besonderheiten der Herkunft des Wortes „Glück“
Die Entstehungsgeschichte des deutschen Begriffs Glück wird aufgrund
der lexikographischen Angaben aus dem
„Etymologischen Wörterbuch der
deutschen Sprache“ von F. Kluge und aus „Dem Herkunftswörterbuch.
Etymologie der deutschen Sprache“ von der Dudenredaktion und aufgrund der
umfangreichen Arbeit „Zur Herkunft und Bedeutungsentwicklung eines
mittelalterlichen Schicksalsbegriffs“ von Willy Sanders analysiert.
Das etymologische Wörterbuch von Friedrich Kluge gilt bis heute als
grundlegende Arbeit im Bereich der Etymologie. In diesem Wörterbuch wurde
unterstrichen, dass die Herkunft des Worts „Glück“ unklar ist. 66 Glück stammt
aus dem Mittelhochdeutschen g(e)lücke. Kluge ist der Meinung, dass die
primäre Bedeutung dieses Wortes vielmals umgedacht wurde. Glück stammt aus
dem Altfranzösischen destinée, das zwei Bedeutungen hat: „1. Festsetzung,
66 F. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Berlin; New York, 1995. S. 328
34
Bestimmung, Beschluss, 2. christliches Fatum“.
67
Zuerst wurde „gilukki“ im
Altniederfränkischen zu „lūkan“, was „schließen“ bedeutet, danach
„beschließen, festsetzen, bestimmen“.“
Im DUDEN-Herkunftswörterbuch wurde über die Dunkelheit der
Etymologie von Glück geschrieben. Dieses Wort kam im 12. Jahrhundert aus
dem Nordwesten und breitete im deutschen Sprachgebiet aus. Es wurde aus dem
Mittelniederdeutschen entlehnt und bedeutete im Mittelhochdeutschen
„Geschick, Schicksal [smacht]; Zufall; günstiger Ausgang; [guter]
Lebensunterhalt“. Diese Bedeutungen kann man mit keiner anderen
germanischen Wortgruppe in Zusammenhang bringen. 68
Willy Sanders widmete der Herkunft von G l ü c k die ausführliche
Untersuchung. Er solidarisiert mit Friedrich Kluge, dass Glück ursprünglich aus
dem Altfranzösischen stammt und zwei Bedeutungen (Festsetzung,
Bestimmung, Beschluss; christliches Fatum) hat.69
Das Hauptproblem bei der Feststellung der Etymologie von Glück besteht
nach Willy Sanders darin, welcher Herkunft gelücke ist, in welchem Maße
dieser Begriff von der antiken, germanischen und christlichen Kultur beeinflusst
wurde.70 Zum ersten Mal erscheint mhd. gelücke, gelucke nach Willy Sanders71
in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts in schriftlichen Denkmälern. Es ist
nicht klar, ob dieser Begriff mit dem antiken Schicksalsbegriff verwandt ist,
der dann in christlicher Zeit umgedacht wurde, ob dieses Wort ganz neu ist und
was genau darunter gemeint wurde. Die Antworten auf diese Fragen kann man
aber nicht im Althochdeutschen finden.
Es ist schwer, germanische Züge im 12. und 13. Jahrhundert bei gelücke
als Schicksalsbegriff zu finden. Im antiken Sinn wurde dieser Begriff natürlich
vom Geistlichen- oder Ritterstand entlehnt, der dann unter dem französischen
67 Ebenda
68 Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 4., neu bearbeitete Auflage. Band 7.
Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag, 2007. S. 282.
69 Sanders W. Zur Herkunft und Bedeutungsentwicklung eines mittelalterlichen Schicksalsbegriffs. Köln, Graz:
Böhlau Verlag, 1965. S.260
70Sanders W. a. a. O. S. 3
71Sanders W. a. a. O. S. 2
35
Einfluss umgedacht wird. Die germanische und antike Komponente werden im
Mittelalter vom Christentum geprägt. Die Zahl der Gläubigen nimmt in dieser
Zeit schnell zu. Die Frömmigkeit berührt alle sozialen Schichten. Im hohen
Mittelalter entsteht der Scholastik. Logischerweise beginnt man in solch einer
Situation an das Schicksal zu glauben.
Ziemlich ausführlich beschreibt Willy Sanders die etymologischen
Deutungsversuche, die bis zu seiner Zeit unternommen wurden 72. In der
vorliegenden Arbeit werden einige davon angeführt.
Aufgrund der Deutungsversuche gliedert Willy Sanderszwei Gruppen der
Wissenschaftler aus, die unterschiedlicher Meinung über die Herkunft von
„Glück“ sind.73 Die erste basiert sich auf den Fakten (H. Wunderlich, R.
Strümpell, H. Rosenfeld), die zweite stützt sich auf die Theorie (Th.Scharmann,
A.Salzer), die gelücke eher mit der Fortuna gleichstellt. Wunderlich, Strümpell,
Rosenfeld unterscheiden zwei Bedeutungen von gelücke und zwar das Schicksal
und der Erfolg. Die Vertreter beider Gruppen neigen aber, gelücke positiv zu
betrachten und als Antonym ungelücke zu verwenden.
Hermann Wunderlich trennt Bedeutungen vom Glück in zwei Gruppen:
Erfolg und Schicksal, Geschick, dabei kann es günstig oder ungünstig sein. 74 Im
ersten Fall geht es um den mhd. Einfluss gelinc, gelinge. Die Bestätigung dieser
Version kann man nur in Gottfrieds Tristan finden. Im zweiten Fall betont
Wunderlich, dass das Glück mit mhd. heil (Glück, glücklicher Zufall) und
saelde (günstiges Schicksal) synonymisch sind, was mit dem Schicksal und mit
der Fortuna in der mittelalterlichen Dichtung verbunden ist. Seit dem 13.
Jahrhundert verwendet man dieses Wort eher in diesem Sinn.
Der Auffassung von
Regine Strümpell nach stammt gelücke aus dem
Verb gelingen, demgemäß bestimmt sie gelücke als „die definitive Richtung, die
der Gang der Dinge nimmt“.
75
Dabei kann das Ergebnis sowohl gut als auch
72 Sanders W. a. a. O. S. 247-256
73 Sanders W. a. a. O. S. 7
74 Sanders W. a. a. O. S. 3
75 Sanders W. a. a. O. S. 4
36
schlecht sein. Andere Bedeutung des Wortes ist „eine in das Leben eingreifende
Macht“76. Diese Macht ist auch janusköpfig. Strümpell neigt in beiden Fällen zu
einem günstigen Ausgang.
Theodor Scharmann trennt gelücke von saelde fast nicht.
77
In seinen
Studien schreibt er mehr über die saelde. Mit der Zeit und zwar nach dem
Verfall der höfischen saelde assimilieren beide Wörter und so entsteht ein neues
Wort das Glück.
Hans-Friedrich Rosenfeld beschreibt im
Deutschen Wörterbuch von
Grimms das Wort „Glück“ ziemlich ausführlich und zwar seine Herkunft,
Verbreitung und Bedeutung. Rosenfeld behauptet auch, dass es zwei
Bedeutungen des Glücks gibt: das Glück als „Schicksal, Geschick, Ausgang
einer Sache“ und als „Erfolg“. Als Antonym zu gelücke nennt er ungelücke. Auf
solche Weise wird gelücke positiv betrachtet. 78
Die ausführliche Untersuchung des Wortes Glück hat Alois Salzer in
seiner Berliner Dissertation durchgeführt. Er legt seiner Untersuchung zu
Grunde die Etymologie dieses Wortes. In diesem Zusammenhang bestimmt er
das Glück als „das Gesamtgeschick des Menschen an einem bestimmten Punkt
seines Lebens“ 79 oder als die Situation, die entsteht, weil einige vorhergehende
Ereignisse dazu geführt haben. Diese Erklärung ist mit den Vorstellungen über
Fortuna identisch. Dabei betont Salzer, dass man solche Situationen nicht
vorhersehen und beeinflussen kann. Frühhöfische Dichter und Veldeke
verwenden gelücke nämlich im Sinn von Fortuna. Dann wird sie zum alten
germanischen Schicksal.80
Anderer Auffassung der Etymologie von Glück sind die Wissenschaftler
H. Güntert und O. Heinertz.
76 Ebenda
77 Sanders W. a. a. O. S. 5
78 Ebenda
79 Sanders W. a. a. O. S. 6
80 Ebenda
37
H. Güntert ist der Meinung, dass der Begriff des Winkels in der Vorzeit
weit verbreitet ist. Er bestimmt für lukian (von „biegen, sich krümmen“) die
Grundbedeutung „krummes Gebilde“, „Glücksamulett“.81
O. Heinertz definiert das Glück als „die umzäunten ackerstücke, die zu
bestimmten zeiten durch das los verteilt wurden“82. Über die Ackerverteilung
und Losung im Leben von Germanien schreibt schon Tacitus. Los bedeutet in
diesem Fall einen Teil Pflugland von einer bestimmten Größe, den eine Familie
bekommt.
Das Auftreten des Schicksalsglaubens bei der Verteilung des Besitzes
kann man im Griechischen deutlich beobachten, wo die Wörter „Anteil, Los,
Schicksal“ zu den Begriffen gehören, die solche Bedeutung wie „Teil“, „teilen“,
„Anteil erhalten“, „Anteil, Los“, „teilhaft werden, durchs Los erlangen“, „Los,
Zechen des Loses, das Losen“, ferner „das Verloste, durchs Los zugefallene und
Geteilte, Anteil, Erbschaft“ haben.
Wenn die Forscher wie Heinertz germ. lūkan „schließen, umschließen“ als
Basis nehmen, besteht der Hauptsinn nicht in den verlosten Ackerstücken,
sondern in der Tatsache, dass die Ackerstücke in dieser Zeit umzäunt sind. Das
Verb „umzäunen“ verweist auf das Substantiv „der Zaun“. Das macht man zum
Schutz gegen die Tiere. In diesem Zusammenhang führt Heinertz solche Wörter
an: anorw. lyk(k)ja, schwed. lycka „kleines, eingezäuntes Grundstück“, norw.
lykkja „umzäuntes Ackerstück, kleiner Hof mit Garten und Acker“, dän. lökke,
lykke „eingezäuntes Feld“, ein gesamtnord. lukja „Einhegung“. Daraus kann
man die Schlussfolgerung ziehen, dass diese Begriffe mit den deutschen
Wörtern „schließen, umschließen“ verbunden sind. Man muss in Betracht
ziehen, dass man in alter Zeit den Zaun flicht, deswegen kommen zu diesen
Verben auch „biegen, flechten“.83
2.1.2. Besonderheiten der Herkunft des Wortes „счастье“
81 Sanders W. a. a. O. S. 251
82 Sanders W. a. a. O. S. 252
83 Sanders W. a. a. O. S. 261
38
Die Entstehungsgeschichte des russischen счастье ist klarer als der
deutschen Entsprechung, deswegen gibt es nicht so viele Varianten seiner
Herkunft.
Man kann doch keine Hinweise auf dieses Wort in den älteren
Etymologiewörterbüchern (so z.B. „Этимологический словарь русского языка“
(„Das Herkunftswörterbuch der russischen Sprache)
von А.Г.
Преображенского (A.G. Preobragenski), 1910-1914) finden. N.W. Gorjaew
(Н.В.
Горяев) n i m m t i n s e i n e m W ö r t e r b u c h „Сравнительный
этимологический
словарь
русского
языка“ („Vergleichendes
Herkunftswörterbuch der russischen Sprache“) (1896) im Artikel счастье den
russischen „часть“ („Teil“)
in Bezug, was nur teilweise mit der heutigen
Auffassung zusammenfällt.
Für die Analyse der Etymologie des russischen Nomens счастье wurden
folgende lexikographische Quellen gewählt: „Russisches etymologisches
Wörterbuch“ von M. Vasmer, „Этимологический словарь современного
русского языка“ („Das Herkunftswörterbuch der modernen russischen
Sprache“) (erstellt von. А.К. Шапошников/A.K. Schaposchnikow) und
„Этимологический
словарь
современного
русского
языка“ ( „ D a s
Herkunftswörterbuch der modernen russischen Sprache“) (herausg. von М.Н.
Свиридова/M.N. Swiridowa).
„Russisches etymologisches Wörterbuch“ von M. Vasmer ist eine der
grundlegenden Arbeiten der russischen Etymologie. In seinem Wörterbuch
beschreibt der Autor die Herkunft von счастье
ziemlich präzise. „Glück“
bedeutet im Ukrainischen ščást´a, im Kirchenslawischen sъčęstьnъ „teilhaftig“,
im Alttschechichen ščěstie, im Tschechischen štěsti „ G l ü c k “ , št´astný
„glücklich“, im Slowakischen št´astie, št´astný, im Polnischen szczęście84.
Urslawisches sъčęstьje „Glück“ führt man zurück auf „sъ-“: altindisches „su-“,
was „gut“ bedeutete, und „čęstь“ im Sinne von „Teil“. In Summe kommt man
84 Vasmer, M. Russisches etymologisches Wörterbuch. 3.Band „Sta-Ÿ“. Heidelberg: Carl Winter
Universitätsverlag, 1958. S. 56
39
also zum „guten Teil“. Diese Deutung gehört auch zum spätkirchenslawischen
„sъčęstьnъ“ „teilhaftig“.
Im Herkunftswörterbuch, herausgegeben von M.N. Swiridowa, wird auch
behauptet, dass das Wort cчастье vom gemeinslawischen „čęstь“ mithilfe des
Präfixes „sъ-“ im 10.-11. Jahrhundert gebildet wurde, was „guter Teil, Anteil“
bedeutet.85
Die Verfasser „Des Herkunftswörterbuchs der modernen russischen
Sprache“ sind der Auffassung, dass das kirchenslawische Wort „sъčęstьnъ“ mit
seinen Bedeutungsschattierungen seit dem 11. Jahrhundert verwendet wird.
Urslawisches „sъčęstьje“ bedeutete „Teilhabe, Teilnahme, Geschick, Anteil,
Teil“. Dieses Wort wurde von dem präfigierten Verb „sъčęstiti“, das eine Wurzel
„sъčęst“ „Teil“ hatte, mit dem Suffix „-ьje-„ gebildet.86
Im Bezug auf das Vorhergenannte kann man zu folgenden Ergebnissen
kommen. Das deutsche Wort Glück ist erst im 12. Jahrhundert belegt, ein
Jahrhundert später als das russische счастье, aber in der Entstehungsgeschichte
des deutschen Wortes gibt es mehr Fragen als Antworten, was man über die
russische Entsprechung nicht sagen kann. Trotzdem ist es zu betonen, dass die
Bedeutungen des deutschen und russischen Konzeptnamens in einigen Fällen
übereinstimmen. In den beiden Sprachen ist eine der Bedeutungen „Anteil, guter
Teil“. Das ist eigentlich teilweise mit der Geschichte von Deutschland und
Russland verbunden ist, wo Fürsten Äcker den Bauern zuteilen. Damit wird die
Vorherbestimmtheit unterstrichen, die mit dem Geschick zu tun hat. Es ist
hervorzuheben, dass diese Begriffe in den beiden Sprachen aus der positiven
Seite betrachtet werden. Man kann also vermuten, dass es damit
zusammenhängt, dass Äcker nicht allen Bauern zugewiesen wurden. Der
deutsche Begriff „gelücke“ ist breiter, es beinhaltet mehr Bedeutungen als der
85 Nach: Этимологический словарь современного русского языка / М.Н. Свиридова [и др.]. М.:
«Аделант», 2014. С. 369
86 Nach: Этимологический словарь современного русского языка / А.К. Шапошников [и др.]. В 2 т. Т. 2. М.: Флинта: Наука, 2010. С. 398
40
russische Begriff счастье. Obgleich das russische Wort positive Konnotation
hat, ist „Erfolg“,
„günstiger Zufall“ oder “guter Lebensunterhalt“
nicht gemeint. Im Russischen wurde „sъčęstьje“
darunter
im Mittelalter mit dem
Schicksal und Fortuna nicht assoziiert, die im Deutschen zu den
Hauptbedeutungen von „gelücke“ gehören. Der russische Begriff hat keinen
Zusammenhang mit solchen Bedeutungen wie „Festsetzung, Beschluss,
Bestimmung, Ausgang einer Sache“ im Unterschied zur deutschen
Entsprechung.
2.2 Semantische Eigenschaften des Begriffs „Glück“ und „счастье“
Einige Forscher (z.B. A. Bucher, K. Bayertz, J. Mayerl, F. Morill,
P.Becker) behaupten, dass die Wörter „Glück, Zufriedenheit, Wohlbefinden“
keine Synonyme sind.87 Um festzustellen, was man in einem bestimmten
Moment oder in der bestimmten Zeitperiode erlebt, muss man nach der Meinung
von A. Bucher die Methode des „subjektiven Wohlbefindens“ von S.Diener
benutzen, das aus drei Komponenten besteht:
globale bzw. zumindest länger anhaltende Lebenszufriedenheit;
häufige positive Affekte: Freude, Begeisterung, Überschwang;
seltene negative Affekte: depressive Verstimmungen, Ärger,
Stress.88
Diese Methode gibt die Möglichkeit, „Glück“ und „Zufriedenheit“
voneinander zu unterscheiden und gleichzeitig aufeinander zu beziehen. Das
Ähnliche tut P. Becker mit dem Konzept des Wohlbefindens. Er unterteilt es in
habituell und aktuell. Habituelles Wohlbefinden entspricht der
Lebenszufriedenheit, aktuelles Wohlbefinden ist ein Synonym zum
Glückserleben.89
87 Bucher A. Psychologie des Glücks. Ein Handbuch. 1 Auflage. Weinheim, Basel: Beltz Verlag, 2009. S. 9
88 Bucher A. a. a. O. S. 10
89 Bucher A. a. a. O. S. 11
41
Es ist zu betonen, dass sich diese Prinzipien eher auf Emotionen des
Menschen, auf seiner Psychologie basieren. In der vorliegenden Arbeit werden
die Konzepte Glück u n d счастье aus der Sicht der Linguokultorologie
betrachtet, die mit der Psychologie teilweise verbunden ist. In diesem Paragraph
wird die sprachliche Seite dieser Konzepte und zwar die Semantik ihrer
sprachlichen Repräsentanten analysiert.
2.2.1 Semantische Besonderheiten des Begriffs „Glück“
Die Analyse der Bedeutungen des Wortes G l ü c k wurde aufgrund
folgender Wörterbücher durchgeführt: „DU“90, „GW“91, „WD“92 und „WDW“93.
Es ist zu unterstreichen, dass sich die Zahl der Bedeutungen von Glück in
den Wörterbüchern von zwei bis vier unterscheidet. Im „WD“ wurden nur zwei
Bedeutungen angeführt:
„1. günstiger Umstand, günstiger Verlauf (den man selbst nicht
herbeiführen oder beeinflussen kann); 2. Gefühl der Zufriedenheit; das
Glücklichsein.“94
Im „DU“ gibt es drei Erklärungen von Glück, aber in der 3. Bedeutung
wurden zwei Unterpunkte ausgegliedert:
„1. etw., was Ergebnis des Zusammentreffens besonders günstiger
Umstände ist; besonders günstiger Zufall, günstige Fügung des Schicksals; 2.
Das personifiziert gedachte Glück (1); Fortuna; 3. a) angenehme und freudige
Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder
Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat; Zustand der inneren
90 Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete u. erweiterte Auflage. Mannheim: Dudenverlag, 2007.
91 Großwörterbuch. Deutsch als Fremdsprache. Berlin, München: Langenscheidt KG, 2003.
92 Wörterbuch. Deutsch als Fremdsprache. 2. Auflage. Mannheim: Hueber Verlag, 2007.
93 Wahrig. Deutsches Wörterbuch / R. Wahrig- Burfeind. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. 9., vollständig
neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Gütersloh, München: Wissen Media, 2011.
94 Wörterbuch. Deutsch als Fremdsprache. 2. Auflage. Mannheim: Hueber Verlag, 2007. S. 300
42
Befriedigung und Hochstimmung; b) einzelne glückliche Situation; glückliches
Ereignis, Erlebnis.“95
Im „GW“ wird das Wort Glück in vier Punkten erklärt:
„1. günstige Umstände oder erfreuliche Zufälle, auf die man keinen
Einfluss hat und die einem e-n persönlichen Vorteil oder Erfolg bringen; 2. die
Personifizierung des Glücks (1) ≈ Fortuna; 3. der Gefühlszustand, in dem man
große Freude oder Befriedigung empfindet (z.B. wenn man etwas bekommen
hat, das man sich sehr gewünscht hat); 4. (es ist) ein Glück (dass…) ≈ es ist gut,
günstig, dass…“96
Im „WDW“ hat Glück auch vier Bedeutungen:
1. günstige Fügung als Schicksal; 2. Der daraus erwachsende Erfolg; 3.
Gemütszustand innerer Befriedigung und Hochstimmung besonders nach
Erfüllung ersehnter Wünsche; 4. günstiger Zufall.97
Aufgrund der angeführten Daten kann man eine Reihe von
Schlussfolgerungen ziehen. In zwei Wörterbüchern („DU“, „GW“) wird
„Glück“ in der 1. Bedeutung sowohl als günstiger Umstand als auch als
günstiger Zufall und günstige Fügung des Schicksals betrachtet. In anderen
Wörterbüchern wurden diese Erklärungen abgetrennt. So steht die günstige
Fügung im Wörterbuch von „Wissen Media“ an der 1. Stelle und günstiger
Zufall an der 4. Stelle. Dabei wird die günstige Fügung als Schicksal beleuchtet.
Im „WD“ werden doch nur günstige Umstände, die außer unserem Einfluss sind,
in der 1. Bedeutung erwähnt.
Die 2. Bedeutung fällt wieder in denselben Wörterbüchern zusammen
(„DU“, „GW“). Das Glück wird als Fortuna vorgestellt. In zwei anderen
Wörterbüchern nimmt das Glück als Gefühl der Zufriedenheit („WD“) und als
Erfolg („WDW“) den 2. Platz ein.
95 Deutsches Universalwörterbuch. 6., überarbeitete u. erweiterte Auflage. Mannheim: Dudenverlag, 2007.
S.705
96 Großwörterbuch. Deutsch als Fremdsprache. Berlin, München: Langenscheidt KG, 2003. S. 438
97 Wahrig. Deutsches Wörterbuch / R. Wahrig- Burfeind. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. 9., vollständig
neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Gütersloh, München: Wissen Media, 2011. S. 630
43
Die Erklärung des Worts Glück beschränkt sich also im Wörterbuch von
„WD“ auf zwei Bedeutungen. In anderen drei Wörterbüchern wird das Glück in
der dritten Bedeutung als Gemütsverfassung und als Zustand der inneren
Befriedigung und Hochstimmung nach Erfüllung ersehnter Wünsche
repräsentiert.
Die 4. Bedeutung unterscheidet sich in allen drei Wörterbüchern. Das ist
entweder günstiger Zufall, wie schon früher erwähnt wurde, oder glückliche
Situation bzw. glückliches Ereignis. Im „DU“ wird Glück als Teil des Prädikats
eingeführt, das für den Ausdruck der Freude, der Zustimmung oder eher als ein
Einschubsatz verwendet wird.
Die durchgeführte Analyse zeigt, dass es keine einheitliche Meinung über
die Bedeutung des Worts Glück gibt. Man kann aber bemerken, dass das Glück
meistens als günstiger Umstand oder günstiger Zufall, als Fortuna und
Schicksal, als freudige Gemütsverfassung definiert wird.
Für die semantische Analyse der Wörter muss man auch Daten der
Synonymwörterbücher in Betracht ziehen. Für die Bestimmung der Synonyme
des Wortes „Glück“ werden zwei Wörterbücher gewählt: „Wörterbuch der
Synonyme und Antonyme“ von E. Bulitta und „Das Synonymwörterbuch. Ein
Wörterbuch sinnverwandter Wörter“ („DUDEN“).
Erich Bulitta führt folgende Liste der Synonyme des Glücks an:
„Glück: Erfolg, Gelingen, Glücksfall, Glückssache, Heil, Segen, Sieg,
Volltreffer, Wohl, das große Los, guter/günstiger Verlauf, günstige Umstände
*Begeisterung, Beglückung, Beseligung, Entzücken, Freude, Hochgefühl, Jubel,
Sonnenschein, Wonne *Wohlbehagen, Wohlgefühl, Zufriedenheit* alle Neune
(Kegeln).“98
Im DUDEN-Synonymwörterbuch gehören folgende Wörter zu den
Synonymen des Glücks:
98 Bulitta E. Wörterbuch der Synonyme und Antonyme. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003.
S. 416
44
„1. Glücksfall, Glückssache, Glücksstern, Glücksumstand, Gunst/günstige
Fügung des Schicksals, günstiger Verlauf, günstiger Zufall, günstige Umstände,
Heil; (geh.): glücklicher/guter Stern, glückliches/günstiges Geschick; (dichter.):
Freudenbecher; (ugs.): Dusel, Schwein; (salopp): Massel. 2. Glücksgöttin;
(geh.): Fortuna; 3. Beglückung, Freude, Glückseligkeit, Hochgefühl, Segen;
(geh.): Beseligung, Wonne.“99
Alle oben angeführten Synonyme kann man in Sinngruppen verteilen:
1. besonders günstige Umstände bzw. guter Verlauf: Erfolg, Gelingen,
Sieg, Heil, Segen, Wohl, guter/günstiger Verlauf, günstige Umstände,
Gunst/günstige Fügung des Schicksals, günstiger Verlauf, glückliches/günstiges
Geschick;
2. Verkörperung günstiger Gegebenheiten: das große Los, Sonnenschein,
alle Neune (Kegeln), Glücksstern, Freudenbecher, Schwein, Massel,
glücklicher/guter Stern;
3. Gefühl höchster innerer Befriedigung: Begeisterung, Beglückung,
Beseligung, Entzücken, Freude, Hochgefühl, Glückseligkeit, Jubel, Wonne,
Wohlbehagen, Wohlgefühl, Zufriedenheit, Dusel;
4. glücklicher Zufall: Volltreffer, Glücksfall, Glückssache,
Glücksumstand, günstiger Zufall;
5. Verkörperung des Glücks: Glücksgöttin, Fortuna.
Nach der Analyse der Definitionen des Wortes G l ü c k und seiner
Synonyme kann man solch eine Erklärung des Glücks geben:
1. günstige Umstände, günstige Fügung als Schicksal; 2. Gefühlszustand
großer Freude und höchster innerer Befriedigung; 3. einzelne glückliche
Situation bzw. glücklicher Zufall; 4. das personifizierte Glück (Fortuna).
2.2.2 Semantische Besonderheiten des Begriffs „счастье“
99 Das Synonymwörterbuch. Ein Wörterbuch sinnverwandter Wörter. 4. Auflage. Band 8. Mannheim [u.a.]:
Dudenverlag. 2007. S. 448
45
Die Analyse der Bedeutungen
des russischen Repräsentanten des
Konzepts счастье basiert auf Daten folgender Wörterbücher: „Толковый
словарь русского языка“ С.И. Ожегова und Н.И. Шведовой („Das russische
Bedeutungswörterbuch“ von S.I. Ozhegov und N.J. Schwedova), „Толковый
словарь живого великорусского языка“ В.И. Даля („Bedeutungswörterbuch
der lebendigen, großrussischen Sprache“ von W.I. Dal), „Толковый словарь
современного русского языка Д.Н. Ушакова“ („Bedeutungswörterbuch der
modernen russischen Sprache“ von D.N. Uschakov) und „Большой толковый
словарь русского языка“ С.А. Кузнецова („Großes Bedeutungswörterbuch der
russischen Sprache“ von S.A. Kuznetsov). Die Zahl der Bedeutungen von
„счастье“ variiert sich von zwei bis vier.
Der Meinung von S.I. Ozhegov nach hat das Wort счастье nur zwei
Bedeutungen:
„1. Gefühl und Zustand der richtigen, höchsten Zufriedenheit; 2. Erfolg,
Gelingen.“100
W.I. Dal und D.N. Uschakov betonen drei Erklärungen von „счастье“.
Nach Dal ist счастье:
„1. Schicksal, Geschick, Los; 2. Glückssache, günstiger Zufall, Erfolg,
Gelingen; 3. Wohlergehen, Heil, Wohl, Erdenseligkeit, das Leben ohne Kummer
und Besorgnis; Ruhe und Zufriedenheit; etwas Ersehntes, alles, was einen
Mensch zur Ruhe bringt und ihm Vergnügen macht.“101
Im Wörterbuch von D.N. Uschakov wurde счастье folgenderweise
definiert:
„1. Zustand der Zufriedenheit, des Heils, der Freude an der Lebensfülle,
an der Lebenszufriedenheit; 2. Erfolg, Gelingen (meistens zufällig); 3. Geschick,
Los, Schicksal (ugs.).“102
100 Nach: Ожегов С. И., Шведова Н.Ю. Толковый словарь русского языка: 80 000 слов и
фразеологических выражений . 4-е изд., дополненное. М.: ООО «А ТЕМП», 2006. С. 783
101 Nach: Даль В.И. Толковый словарь живого великорусского языка. В 4 т. Т. 4: Р-Я. М.: РИПОЛ
классик, 2006. С. 367
102 Nach: Ушаков Д.Н. Толковый словарь современного русского языка. М.: «Аделант», 2013. С. 664
46
S.A. Kuznetsov gliedert in seinem Wörterbuch vier Bedeutungen des
Worts счастье aus:
„1. Zustand der höchsten Lebenszufriedenheit, Beglückung, Beseligung,
Hochgefühl; Ausdruck dieses Gefühls; 2. Erfolg, Gelingen; 3. (ugs.) Geschick,
Los, Schicksal; 4. als Teil des Prädikats im Sinne von „gut, günstig“.“103
Die oben angeführten Erklärungen des Worts счастье lassen sich
folgenderweise zusammenfassen. In der 1. Bedeutung wird счастье in drei
Wörterbüchern als Zustand der höchsten Zufriedenheit mit dem Leben, innere
Befriedigung, Beglückung, Beseligung usw. dargestellt. Im Unterschied zu den
anderen ist W.I. Dal der Meinung, dass счастье in dieser Bedeutung an der 3.
Stelle stehen muss.
Die 2. Bedeutung fällt auch in allen Wörterbüchern zusammen. Cчастье
wird hier als Erfolg, Gelingen und günstiger Zufall repräsentiert.
Im 3. Punkt bedeutet der sprachliche Repräsentant des Konzepts счастье
in den Wörterbüchern von Uschakov und Kuznetsov „Geschick, Los und
Schicksal“. Es ist zu betonen, dass diese Bedeutung als umgangssprachlich
bezeichnet wird. Im Bedeutungswörterbuch von Dal steht diese Erklärung an der
1. Stelle ohne diese Bezeichnung. Man kann vermuten, dass dieses Wörterbuch
älter als drei andere ist, obwohl es schon vielmals überarbeitet war, und
счастье in dieser veralteten Bedeutung nur in der Umgangssprache blieb.
S.A. Kuznetsov weist noch auf die 4. Bedeutung von счастье hin. In
dieser Bedeutung wird es als Teil des Prädikats, als Einschubsatz im Sinne
„günstig, gut“ dargestellt.
Wie schon erwähnt wurde, muss man für die volle semantische Analyse
Synonymie in Ansatz bringen. Für sie wurden solche Wörterbücher gewählt,
wie: „Словарь синонимов русского языка“ С.Е. Александровой („Russisches
Synonymwörterbuch“ von S.E. Alexandrova) und „Словарь синонимов и
антонимов современного русского языка“ А.С. Гавриловой („Synonym- und
103 Nach: Кузнецов С.А. Большой толковый словарь русского языка. СПб: «Норинт», 2000. С. 1297
47
Antonymwörterbuch der modernen russischen Sprache“ hrsg. von A.S.
Gavrilova).
S. Alexandrova führt folgende Synonyme zum Wort счастье an:
„1. Seligkeit, Wonne, der blaue Vogel; 2. Gelingen, Erfolg, Happy-End,
Glückssache; 3. Schicksal, Geschick, Los; Anteil“ und eine Reihe von veralteten
Synonymen, die zurzeit kaum ins Deutsch zu übersetzen sind und die zum
Ausdruck der Vorherbestimmtheit dienen: „планида“ (planida) und „талан“
(talan).104
Im Synonymwörterbuch von A.S. Gavrilova wurden dem Wort счастье
folgende Synonyme zugeordnet:
„Heil, Wohl, Wohlergehen, Wohlgefallen, Seligkeit, Wonne, der blaue
Vogel, Sieg, Gelingen, Erfolg, Zufall, Wohlstand, Aufblühen, das süße Leben;
Fortuna, Vorherbestimmtheit; Fatum; die Hand des Schicksals, Fingerzeig des
Himmels, Glücksrad; talan; Schicksal, Los, Geschick, sud´bina.“105
Aufgrund der Synonymreihen kann man folgende Sinngruppen
ausgliedern:
1. Zustand der Lebenszufriedenheit: Seligkeit, Heil, Wohl, Wohlergehen,
Wohlgefallen, Wonne, Wohlstand, Aufblühen;
2. Günstige Umstände und günstiger Zufall: Gelingen, Erfolg,
Glückssache, Sieg, Zufall;
3. Ausdruck der Vorherbestimmtheit: Los, Schicksal, Geschick, Anteil,
„planida“, „talan“, „sud´bina“, Fortuna, Vorherbestimmtheit, Fatum;
4. Verkörperung günstiger Gegebenheiten: der blaue Vogel, Happy-End,
das süße Leben, die Hand des Schicksals, Fingerzeig des Himmels, Glücksrad.
Nach der Darstellung der Eigenschaften der Bedeutungen und der
Synonyme von счастье kann es auf solche Weise erklärt werden sein:
104 Nach: Александрова З.Е. Словарь синонимов русского языка: Практический справочник: Ок. 11 000
синоним. Рядов. 11-е изд., перераб. и доп. М.: Рус.яз., 2001. С. 493, 489, 514
105 Nach: Словарь синонимов и антонимов современного русского языка. 50000 слов / А.С.Гаврилова [и
др.]. М.: «Аделант», 2013. С. 365, 24 , 385.
48
1. Zustand der Lebenszufriedenheit und innerer Befriedigung; 2. Erfolg,
Gelingen, günstiger Zufall; 3. Geschick, Los, Schicksal.
Nach der oben angeführten Analyse der Bedeutungen der sprachlichen
Repräsentanten der Konzepte Glück
u n d счастье kann man eine
Schlussfolgerung ziehen, dass sie sowohl Unterschiede als auch
Gemeinsamkeiten haben. Was besonders auffällt, ist die unterschiedliche Zahl
der Bedeutungen und ihre unterschiedliche Rangierung.
Im Deutschen steht das Glück als günstiger Umstand oder günstige
Fügung als Schicksal im Vordergrund. Im Russischen ist счастье doch als
Zustand der Lebenszufriedenheit und insgesamt als innere Befriedigung
relevanter als im Deutschen. Diese Bedeutung befindet sich im Deutschen an
der 2. Stelle. Hier steht счастье im Sinne von Erfolg, Gelingen oder günstigem
Zufall. Das bedeutet Glück im 3. Punkt. Man muss betonen, dass obwohl es in
beiden Sprachen um einen günstigen Zufall geht, wird er im Russischen neben
Erfolg und Gelingen und im Deutschen allgemein neben glücklicher Situation
betrachtet. Es ist zu unterstreichen, dass Erfolg und Gelingen einzelne
Bedeutung von счастье im Russischen sind. Im Deutschen gehören Erfolg und
Gelingen zu günstigen Umständen.
Aus der 1. und 4. Bedeutung von „Glück“ und aus der 3. Bedeutung von
счастье ist es festzustellen, dass das Verhältnis zu Glück oder счастье als
Schicksal unterschiedlich ist. Im Deutschen werden Schicksal und Geschick als
Teile günstiger Umstände (neben Erfolg, Wohl, günstiger Verlauf usw.)
dargestellt oder in der vierten Bedeutung werden sie als Göttin Fortuna
personifiziert. Personifizierung der Schicksalsgöttin als einer der Bedeutungen
von счастье wird im Russischen nicht unterstrichen. Cчастье wird aber im
Sinne Schicksal, Los und Geschick in der dritten Bedeutung verwendet, was
aber umgangssprachlich ist. Im Russischen gibt es nur ein einziges Wort,
Synonym von „счастье“, das negativ geprägt ist. Das ist „planida“. Im
Deutschen findet sich ähnliches Wort nicht.
49
Aus diesem Vergleich folgt, dass Glück breiter als счастье ist und eher
mit den günstigen Umstanden (z.B. Wohl, günstiger Verlauf, Erfolg) assoziiert
wird. Im Russischen wird счастье eher im Sinne Lebenszufriedenheit und
innerer Befriedigung verwendet. Es ist aber hervorzuheben, dass einige Wörter
aus der deutschen Gruppe „besonders günstige Umstände bzw. guter Verlauf“
zur russischen Gruppe „Zustand der Lebenszufriedenheit“ passen und
umgekehrt.
2.3 Lexeme „Glück“ und „счастье“ in der deutschen und der
russischen Phraseologie
In den Einheiten der natürlichen Sprache widerspiegelt sich das naive
Weltbild der Muttersprachler. Spezifische Merkmale des alltäglichen
Bewusstseins einer Nation, die so genannte ethnische Mentalität, speichern sich
in der Parömiologie und zwar in Sprichwörtern, Redensarten, in
unterschiedlichen Arten der Volkskunst. Die Phraseologie ist ein Spiegel, in dem
das nationale Selbstbewusstsein einer Linguokultur beobachtet werden kann.106
Die Bilder- und Wertkomponente der Konzepte Glück und счастье kann
man aufgrund der Phraseologie analysieren, weil für
Phraseologismen die
Einschätzung einer Wirkung außer der Bildhaftigkeit und dem signifikativen
Bestandteil
kennzeichnend ist. Sie kann sowohl positive als auch negative
Konnotation haben.
In der vorliegenden Arbeit werden Glück und счастье in der Phraseologie
betrachtet, um Besonderheiten und Gemeinsamkeiten ihrer Verwendung im
phraseologischen Kontext herauszufinden.
2.3.1 „Glück“ in phraseologischen Wörterbüchern
106 Nach: Воркачев C.Г. a. a. O. 76
50
Das deutsche Konzept Glück wird aufgrund folgender phraseologischer
bzw. idiomatischer Wörterbücher analysiert: „Deutsche Idiomatik. Wörterbuch
der deutschen Redewendungen im Kontext“ („WdR“)107, „Moderne deutsche
Idiomatik. Alphabetisches Wörterbuch mit Definitionen und Beispielen“
(„MdI“)108 und „Немецко-русский фразеологический словарь“
109
(„Deutsch-
russisches phraseologisches Wörterbuch“) („DrphW“).
Im „WdR“ werden von H. Schemann 43 Redewendungen mit dem Wort
Glück angeführt.110 Glück wurde in diesem Wörterbuch oft (12) im Sinne von
günstigem Zufall, günstigem Zusammentreffen von Umständen verwendet. Die
Redewendung „mehr Glück als Verstand haben“ bedeutet z.B., dass dumme
Menschen Glück öfter haben. Es gibt aber Redewendungen, wo „Glück“
janusköpfig ist, z.B.: „Glück haben“, „es ist ein Glück, dass…“, „das ist mein
Glück, dass…“. Hier kann „Glück“ sowohl als günstiger Zufall als auch
günstige Umstände erklärt werden.
Als „Fortuna“ wird Glück in diesem Wörterbuch auch breit verwendet.
Das bestätigen solche Redewendungen, wie: „j-m lacht/lächelt das Glück“, „j-d
hat das Glück gepachtet“, „das Glück ist j-m hold“, „sein Glück verscherzen“
usw. Dabei ist Glück im Sinne von Geschick, günstiger Fügung von Schicksal
auch gebräuchlich: „das Glück des Tüchtigen“, „sein Glück probieren“, „sein
Glück machen“ usw.
Es gibt in „WdR“ zu wenig Redewendungen im Sinne von Gefühl,
günstiger Gemütsverfassung (3): „das hat mir gerade noch zu meinem Glück
gefehlt!“ oder „du hast mir gerade zu meinem Glück gefehlt!“ und „j-d/etw. ist
j-s ganzes Glück“. Es ist eine Redewendung hervorzuheben und zwar „zum
107 Schemann H. Deutsche Idiomatik. Wörterbuch der deutschen Redewendungen im Kontext. 2. Auflage.
Berlin, Boston: Walter de Gruyter, 2011.
108 Wolf F. Moderne deutsche Idiomatik. Alphabetisches Wörterbuch mit Definitionen und Beispielen.
München: Max Hueber Verlag, 1997.
109 Немецко-русский фразеологический словарь. 15 000 фразеологических единиц / Л.Э. Бинович. М.:
Аквариум, 1995.
110 Schemann H. Deutsche Idiomatik. Wörterbuch der deutschen Redewendungen im Kontext. 2. Auflage.
Berlin, Boston: Walter de Gruyter, 2011. S. 275-276
51
Glück“. Sie wird eher als Modalpartikel oder als Schaltwort für eine gute
Einschätzung der Wirkung oder der Ereignisse verwendet.
In „MdI“ werden 11 Redewendungen mit dem Wort Glück genannt.111 Wie
aus den vorigen Paragraphen klar ist, kann man oft solche Bedeutungen von
Glück wie „günstiger Zufall“ und „günstige Umstände“ voneinander nicht
trennen. Eine größere Zahl der Redewendungen
hat in „MdI“ diese
Bedeutungen, z.B.: „damit hast du bei mir kein Glück“, „sein Glück machen“
und „auf gut Glück“.
Im „DrphW“ werden 20 Redewendungen angeboten. 112 In vielen von
ihnen wird „Glück“ im Sinne von „Fortuna“ gegeben. Die besonders
eindrucksvollen Beispiele sind: „dem Glück die Hand bieten“, „ein Schoßkind
des Glückes“, „das Glück hat ihm den Rücken gekehrt“.
In 8 Redewendungen wird Glück im Sinne von „Wohl, Erfolg, gutem
Verlauf, günstigem Umstand“ verwendet. Z.B.: „weder Glück noch Stern
haben“, „das Glück im Winkel“, „Glück auf den Weg!“, „auf gut Glück
(versuchen)“.
Nicht viele Redewendungen beinhalten Glück im Sinne von „Gefühl,
innerlicher Befriedigung“ und „günstigem Zufall“: „damit hast du bei mir kein
Glück“, „wer Glück hat, dem kabelt ein Ochse“, „wer das Glück hat, führt die
Braut heim“ und „mehr Glück als Verstand haben“.
Aufgrund der Angaben der phraseologischen Wörterbücher können
folgende Sinngruppen von Glück ausgliedert werden:
1) Fortuna: „sein Glück verscherzen“, „das Glück ist dem Kühnen hold“,
„wem das Glück pfeift, der tanzet wohl“ usw.;
2) günstiger Zufall: „mehr Glück als sonst was haben“, „auf gut Glück
etw. tun“, „auf sein Glück bauen“;
111 Wolf F. Moderne deutsche Idiomatik. Alphabetisches Wörterbuch mit Definitionen und Beispielen.
München: Max Hueber Verlag, 1997. S. 163-164
112 Немецко-русский фразеологический словарь. 15 000 фразеологических единиц / Л.Э. Бинович. М.:
Аквариум, 1995. S. 252-253
52
3) günstige Umstände bzw. günstiger Verlauf: „in Glück und Unglück
zusammenstehen/zusammenhalten“, „jm-m Glück wünschen“, „alles/etw. ist
eitel Glück und Freude“;
4) günstige Gemütsverfassung: „j./etw. ist js. ganzes Glück“, „du hast mir
gerade noch zu meinem Glück gefehlt“;
5) günstige Fügung als Schicksal, Geschick: „das Glück des Tüchtigen“,
„j. wird sein Glück machen“;
6) gute Einschätzung von Ereignissen: „zum Glück“.
Die zahlgrößte ist die erste Gruppe. Sie beinhaltet 18 Redewendungen, in
denen Glück im Sinne von „Fortuna“ verwendet. Das zeugt davon, dass diese
Bedeutung von Glück bis zurzeit nicht veraltete. Sowohl die zweite als auch die
dritte Gruppe bestehen aus 14 Redewendungen. Daraus kann man die
Schlussfolgerung ziehen, dass Glück im Sinne von günstigem Zufall und
günstigem Verlauf in gleichem Maße gebräuchlich ist. Die vierte und die fünfte
Gruppe machen nur drei Redewendungen aus, in denen Glück als „günstige
Gemütsverfassung“ und „Geschick“ gebräuchlich ist. Zur letzten Gruppe gehört
nur eine Redewendung „zum Glück“. Diese Redewendung wird als Schaltwort
oder als Modalpartikel für den Ausdruck einer positiven Einschätzung
verwendet.
2.3.2 „Cчастье“ in phraseologischen Wörterbüchern
Für die Analyse des Konzepts счастье in der Phraseologie wurden
folgende Wörterbücher gewählt: „Cловарь
русской
фразеологии“
(„Wörterbuch der russischen Phraseologie“-„WdrPh“)113, „Фразеологический
словарь русского литературного языка“ („Phraseologisches Wörterbuch der
113 Nach: Бирих А.K. Словарь русской фразеологии. Историко- этимологический справочник: свыше
2500 русских образных оборотов / А.К. Бирих, В. М. Мокиенко, Л. И. Степанова; Под ред. В. М.
Мокиенкo. СПб: Фолио-Пресс, 1998. С. 560
53
russischen Hochsprache“- „PhWdrH“)114 und „Фразеологический словарь
русского языка“ („Phraseologisches Wörterbuch der russischen Sprache“„PhWdrSp“)115.
Es ist zu betonen, dass die Zahl der Redewendungen mit der Komponente
счастье viel geringer als im Deutschen ist. In einigen phraseologischen
Wörterbüchern fehlen sie überhaupt oder es gibt nur eine Redewendung. In
diesem Zusammenhang werden sofort die Sinnesgruppen der Redewendungen
mit счастье ausgegliedert:
1)
günstiger Zufall: „на счастье“, „заколодило счастье“;
2)
gute Einschätzung von Ereignissen: „на счастье“, „к счастью“,
„по счастью“;
3)
Fortuna: „счастье улыбается кому-л.“, „счастье и сонного
найдет“, „попытать счастье (счастья)“;
4)
günstige Umstände bzw. günstiger Verlauf: „a счастье было так
возможно!“, „со счастьем хорошо и по грибы ходить“, „счастье без умадырявая сума“, „мещанское счастье“, „не в деньгах счастье“, „не было бы
счастья, да несчастье помогло“, „правда - хорошо, а счастье лучше“;
5)
günstige Fügung als Schicksal, Geschick: „всяк своего счастья
кузнец“.
Die zahlgrößte Gruppe ist also die vierte Gruppe, wo счастье im Sinne
von gutem Verlauf verwendet wird. „A счастье было так возможно!“ drückt
das Bedauern oder die Ironie wegen der verpassten Chance aus. Die
Redewendung „счастье без ума-дырявая сума“ weist darauf hin, dass ein
dummer Mensch lange Zeit nicht glücklich sein kann. „Mещанское счастье“ ist
die Zufriedenheit mit dem Leben, das sich durch Eigentümerinteresse
beschränkt. Man sagt „не в деньгах счастье“, um zu zeigen, dass man Glück
für das Geld nicht kaufen kann. Die Redewendung „не было бы счастья, да
114 Nach: Федоров А.И. Фразеологический словарь русского литературного языка: ок. 13 000 языковых
единиц. 3-е изд. испр. М.: Астрель: АСТ, 2008. С. 672-673
115 Nach: Федосов И.В., Лапицкий А.Н. Фразеологический словарь русского языка. М.: «ЮНВЕС», 2003.
С. 518.
54
несчастье помогло“ ist ein Synonym zur deutschen Redewendung „Glück im
Unglück haben“. „Правда - хорошо, а счастье лучше“ bedeutet, dass die
Wahrheit gut ist, aber manchmal muss man auf sie verzichten, um glücklich zu
sein.
Im Russischen kann счастье in der Rolle von Fortuna sein. Cчастье
kann auch wie im Deutschen jemandem lächeln („счастье улыбается кому-л.“).
Man kann es versuchen („попытать счастье“). „Cчастье и сонного найдет“
bedeutet, dass das Glück ganz zufällig kommen kann, sogar wenn ein Mensch
schläft.
Im Unterschied zum Deutschen gibt es im Russischen drei Schaltwörter
zum Ausdruck einer guten Einschätzung der Ereignisse: „на счастье“, „к
счастью“, „по счастью“, die in ihrem Gebrauch den Modalpartikeln näher sind.
Eines davon kann auch im anderen Sinne verwendet werden. „На счастье“
macht man etwas, um Glück in etwas zu haben. Dafür macht oder kauft man
z.B. verschiedene Glücksbringer. „Заколодило счастье“ kommt aus dem
Kartenspiel. Das bedeutet, dass jemand kein Glück hat.
In den angegebenen Wörterbüchern gibt es nur eine Redewendung („всяк
своего счастья кузнец“) im Sinne von „Geschick“. Eine volle Entsprechung
dafür im Deutschen ist „jeder Mensch ist seines Glückes Schmied“.
Die durchgeführte Analyse der Konzepte Glück und счастье in der
Phraseologie zeugt davon, dass das deutsche Wort Glück gebräuchlicher ist.
Dabei wird es öfter im Sinne von „Fortuna“ und dann „günstiger Zufall“ und
„günstige Umstände“ verwendet. Im Russischen ist счастье populärer im Sinne
von „günstigen Umständen“, als
„Fortuna“ und als Modalpartikel für den
Ausdruck einer positiven Einschätzung der Ereignisse.
Fazit zum Kapitel II
55
Nach der Analyse der Begriffs-, Bilder- und der Wertkomponente der
Konzepte Glück und счастье kann man eine Reihe von Schlussfolgerungen
ziehen. Schon seit dem Mittelalter wurde im Deutschen der Vorherbestimmtheit
und zwar dem Schicksal und der Fortuna als Personifizierung des Schicksals
eine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Ursprünglich bedeutete das Wort
счастье „guter Teil“, im Sinne von „günstigem Los, günstigem Geschick“, was
auch von der Vorherbestimmtheit und der Außenkraft zeugt. Außer dieser
Bedeutung hatte Glück aber auch andere im Unterschied zu счастье.
Nach den Angaben der Wörterbücher werden Glück u n d счастье
heutzutage in erster Linie als „günstiger Umstand und günstige Fügung als
Schicksal“ im Deutschen oder als „Zustand der Lebenszufriedenheit und innerer
Befriedigung“ im Russischen definiert. Es ist zu betonen, dass die Fortuna und
die Außenkraft in Form vom Gott oder von der Macht zurzeit eine mindere
Rolle als früher, z.B. im Mittelalter, spielen. Im Deutschen erschien dagegen die
neue Bedeutung „Gefühlszustand höchster innerer Befriedigung“. Diese
Bedeutung ist auch für den russischen Begriff „счастье“ neben „Erfolg,
Gelingen, günstigem Zufall“ neu.
Nach der Untersuchung der Daten der phraseologischen Wörterbücher
wurde herausgefunden, dass Glück in den meisten Redewendungen im Sinne
von „Fortuna“ verwendet wird. Solch eine Bedeutung erscheint auch bei dem
russischen Begriff счастье, der aber nicht so gebräuchlich ist. Im Russischen ist
счастье im Sinne von „gutem Verlauf“ viel relevanter. Es ist zu unterstreichen,
dass sowohl Glück als auch счастье in der Phraseologie als Modalpartikel oder
als Schaltwort für die positive Einschätzung der Ereignisse oder Wirkungen oft
verwendet sind. Die durchgeführte Analyse der lexikographischen Daten zeugt
davon, dass Glück zurzeit eher mit der Fortuna und der Außenkraft verbunden
ist. Im Russischen wird счастье nicht personifiziert und wird öfter als günstiger
Verlauf, günstiger Umstand wahrgenommen.
56
Kapitel III. Kontextuelle Analyse des Begriffs „Glück“ und счастье“
In diesem Kapitel wird die Wertkomponente der Konzepte Glück und
счастье betrachtet. Wie schon erwähnt wurde, findet W.I. Karassik, dass die
Wetkomponente die Hauptkomponente der linguokulturellen Konzepte ist, weil
sie die aktuelle Information über das Wertbild einer Nation und über die
menschliche Wahrnehmung der Konzepte beinhaltet.
3.1 Wiedergabe des Konzepts „Glück“ und „счастье“ i m
publizistischen Diskurs
Zurzeit ist das Sprachkorpus ein unabdingbares Instrument für moderne
Untersuchungen in der Linguistik. Unter dem linguistischen oder sprachlichen
Korpus der Texte versteht man „eine große philologisch zuständige Ablage der
sprachlichen Daten in elektronischer Form, die vereinheitlicht, strukturiert und
markiert werden. Der Korpus dient auch für die Lösung unterschiedlicher
linguistischen Aufgaben.“116
Zu den unbestreitbaren Vorteilen der Verwendung der Korpora in
linguistischen Untersuchungen gehört auch ihre Benutzfreundlichkeit. Das wird
dadurch erreicht, dass die Korpora in Kapitel, Absätze, Sätze und Wortformen
aufgeteilt werden und dass Texte und einzelne Komponenten linguistische und
extralinguistische Charakteristiken
beinhalten. Der wichtigste Vorteil der
Textkorpora besteht darin, dass sprachliche Daten verschiedener Art in ihrer
natürlichen kontextuellen Form betrachtet werden. Auf solche Weise ist der
sprachliche Stoff im Korpus Basis für Beweise von linguistischen Theorien,
116 Nach: Захаров В.П. Корпусная лингвистика: Учебно-метод. пособие. СПб: Изд-во СПбГУ, 2005. С. 3
57
besonders in dem Fall, wenn man einen großen Umfang von sprachlichen Daten
braucht.
National-kulturelle Besonderheiten von linguokulturologischen
Konzepten widerspiegeln sich auf verschiedenen sprachlichen Ebenen und in
unterschiedlichen Diskursen, u. a. im publizistischen Diskurs. In den Zeitungen
wird politisch-gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation und Kulturzustand
von Nation ausgedrückt. Die Publizistik spielt also eine soziale Rolle, deswegen
ist der publizistische Diskurs eine passendere Basis für die Untersuchung der
Natur der linguokulturologischen Konzepte.
In diesem Zusammenhang werden die Konzepte Glück und счастье im
vorliegenden Abschnitt im publizistischen Diskurs betrachtet. Dafür werden
deutsche und russische Zeitungskorpora von „dwds.de“ und russcorpora.ru“
gewählt. Es werden Textabschnitte aus solchen Zeitungen wie „Die Zeit“ im
deutschen Korpus und „Iswestija“ („Известия“) im russischen Korpus
analysiert. Beide Zeitungen sind ähnlichen Themen gewidmet und nach dem
Inhalt und der Struktur relativ nah sind. Die Wahl des Jahres 2014 wird dadurch
erklärt, dass es noch keine Zeitungskorpora später als 2014 gibt. Die
Untersuchung beschränkt sich auf die Zeitungsanalyse im Laufe eines Monats
(Januar).
Während der Analyse wurde herausgefunden, dass obgleich „Die Zeit“
eine Wochenzeitung und „Iswestija“ eine Tageszeitung ist, verfügt die deutsche
Zeitung über eine größere Zahl der Zutreffer (177) für das Wort Glück als die
russische Zeitung für счастье (11). Diese Tatsache zeugt davon, dass das
deutsche Wort Glück viel gebräuchlicher als das russische счастье ist.
3.1.1 Wiedergabe des deutschen Konzepts „Glück“ in der Publizistik
Nach der Analyse von 177 Textabschnitten der deutschen Zeitung „Die
Zeit“ und aufgrund der Schlussfolgerungen aus dem zweiten Kapitel kann man
die Bedeutung des Wortes Glück in folgende Sinngruppen ausgliedern: 1)
58
günstiger Zufall, 2) günstige Umstände, Erfolg, 3) Fortuna, 4) positive
Einschätzung von Ereignissen, 5) günstige Gemütsverfassung. In diesem
Paragraph werden nur prägnante Beispiele für jede Sinngruppe angeführt. Die
vollständige Liste der Beispiele kann man im Anhang zur vorliegenden
Masterarbeit sehen.
Die erste Gruppe, in der das Glück als glücklicher Zufall betrachtet wird,
beinhaltet die größte Zahl der Beispiele des Wortgebrauchs von Glück:
1) Trotz des verpassten Podestcoups war Herren-Bundestrainer Mark
Kirchner mit der Leistung seiner Athleten zufrieden. „Sie haben eigentlich gut
gearbeitet, vielleicht hat aber auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt“. (Die
Zeit, 03.01.2014)
2) In die Massenproduktion gehen die Hersteller in der Regel erst, wenn
der Pandemiefall tatsächlich eingetreten ist. „Millionen Impfdosen einfach auf
gut Glück herzustellen ist zu teuer“, sagt John Treanor von der Uni-Klinik in
Rochester. (Die Zeit, 16.01.2014)
3) Ich war schwer beeindruckt. Weniger Glück hatte er bei unseren
gemeinsamen Angelausflügen. Manchmal saßen wir beide stundenlang
vergeblich am Wasser. (Die Zeit, 23.01.2014)
4) Zehn Minuten später hatte der Sportclub zweimal Glück: Baumann
klärte gegen den insgesamt blass bleibenden Stefan Kießling (62.) und Gonzalo
Castro (63.) glänzend. (Die Zeit, 25.01.2014)
5) In der zweiten Halbzeit hatte der 35-Jährige mit einem Kopfball, den
Buffon-Vertreter Marco Storari an die Latte lenkte, selbst die große Chance zum
Siegtreffer. „Das war mehr Glück, eigentlich kann er da nicht mehr viel
machen“, urteilte Klose. (Die Zeit, 26.01.2014)
6) In der abgebildeten Paarung trafen zwei mehrfache Turniersiegerinnen
aufeinander. Mit ein wenig Recherche, Glück und vor allem aber gutem Auge
gelang es einer der Akteurinnen, gleich zu Beginn fünf Bingos zu platzieren.
(Die Zeit, 30.01.2014)
59
Im ersten Beispiel wird Glück als etwas Einheitliches wahrgenommen, das
aus Teilen bzw. „Quäntchen“ besteht. Bei dem günstigen Zufall kann man dieses
„Quäntchen“ bekommen. Wenn man etwas „auf gut Glück“ macht, verlässt man
sich nur auf den günstigen Zufall. Es ist immer mit dem Risiko verbunden.
Dieses Risiko kostet im zweiten Beispiel zu viel. Während des Angelns verlässt
man sich auch oft auf das Glück, deswegen bedeutet Glück in der dritten
Aussage „günstigen Zufall“. Im vierten Zitat geht es um den Sportclub. Für
Sportler spielt günstiger Zufall eine wichtige Rolle. In diesem Kontext bedeutet
„zweimal Glück haben“ „zweimal Tor schießen“. Die fünfte Aussage wird auch
dem Sport gewidmet. Der Fußballer konnte nichts tun, der Treffer war nur ein
reiner Zufall. Im letzten Zitat wird Glück auch im Sinne des günstigen Zufalls,
der Glückssache verwendet. Um etwas zu erreichen, muss man sich gut
vorbereiten und Begabung haben, aber der Zufall spielt auch eine große Rolle.
Zur zweiten Gruppe gehören alle Textabschnitte, in denen das Glück im
Sinne der günstigen Umstände und des Erfolgs verwendet wird. Ihre Zahl
beträgt 37. Als Beispiele können folgende Belege dienen:
1) Wir hoffen, dass er ein gutes Ende findet, und lesen derweil Iffland. In
seinem Drama „Der Jäger“ steht: „Gut getragne Widerwärtigkeit ist auch
Glück“. (Die Zeit, 09.01.2014)
2) Wir haben definitiv keine Einwanderung in das Sozialsystem. Natürlich
zieht Deutschland als vergleichsweise reiches Land Menschen an, die hier
ihr Glück suchen und arbeiten wollen. (Die Zeit, 16.01.2014)
3) Was ist wichtiger? Das individuelle Glück oder das Gemeinwohl?
Dafür schöpft Karin Beier viele unterschiedliche Theatermittel aus. (Die Zeit,
19.01.2014)
4) Sie habe gerade am Eingang geraucht, als der erste Schuss fiel .Dass
keine Unbeteiligten verletzt oder getötet wurden, war Glück: Wegen eines
zeitgleichen Verfahrens mit elf Angeklagten waren einem Gerichtssprecher
zufolge viele Polizisten im Gebäude E. (Die Zeit, 24.01.2014)
60
5) Niemals haben wir hier wegen unseres Lebensstils Diskriminierung
erfahren oder eine sonstige Benachteiligung. Die gegenwärtige Debatte macht
uns bewusst, was für ein Glück wir haben. (Die Zeit, 29.01.2014)
6) „Hans Schmid, der ehemalige Kulturchef des Kantons Sankt Gallen,
der in Lavin sein Glück als Hotelier gefunden hat, kann diese Aussage nur
unterschreiben.“ (Die Zeit, 30.01.2014)
Es ist zu unterstreichen, dass Glück in diesen Beispielen auch einen
unterschiedlichen
Nebensinn hat. In der ersten Aussage wird „gut getragne
Widerwärtigkeit“ dem Glück gleichgestellt. Auf solche Weise bedeutet Glück in
diesem Kontext den Erfolg, der in der Fähigkeit besteht, einen schlechten
Menschen zu spielen. Im zweiten Beispiel geht es eher um Wohlstand der
Menschen. Die Menschen ziehen nach Deutschland, um Arbeit zu finden und
um in der Lage zu sein, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
In der dritten
Aussage wurde „das individuelle Glück“ „dem Gemeinwohl“ gegenübergestellt,
was davon zeugt, dass Glück hier „Wohl, Erfolg, Wohlbefinden“ bedeutet. Im
vierten Zitat bedeutet Glück „Erfolg, Gelingen“. Nur dank den günstigen
Umständen wurde niemand getötet, das Risiko war groß. Im fünften Beispiel
besteht das Glück im Fehlen der Benachteiligung, also in den günstigen
Umständen, in der Möglichkeit, ruhig zu leben. Im sechsten Fragment hat der
Mann sein Glück in der neuen Arbeit gefunden. Das weist darauf hin, dass das
Glück jemandem gehören kann und dass eine gute Arbeit es bringen kann.
Im Sinne von Fortuna wird das Glück 18 Male verwendet. Die
eindrucksvollen Beispiele sind:
1) Doch auch eine vollkommen gegensätzliche Emotion im
Straßenverkehr birgt Risiken. Wer sich euphorisch ins Auto setzt,
sein Glück gerade nicht fassen kann oder sich einfach nur über einen
wunderbaren Tag freut, lebt und fährt unter Umständen gefährlich. (Die Zeit,
07.01.2014)
2) Michel ist Friseur, aber wenn er von der Arbeit nach Hause kommt,
setzt er sich an den Computer und versucht sein Glück als Day-Trader. Leahs
61
Mutter Pauline ist Irin und hält alle dunkelhäutigen Menschen für Nigerianer.
(Die Zeit, 09.01.2014)
3) „Ich bin so. Vielleicht lachen sie über mich, aber es ist mir egal, es war
ein sehr besonderer Moment“, sagte der 28-Jährige immer noch bewegt über
den Augenblick des Glücks, als Pelé ihm endlich wieder den ersehnten
Goldenen Ball überreichte. (Die Zeit, 14.01.2014)
4) „Ich glaube, das Glück war eindeutig auf deren Seite“, klagte der
deutsche Nationalstürmer. Nach dem 1:1 (1:0) seines Clubs Lazio Rom gegen
Juventus Turin wusste der 35-Jährige nicht recht, ob er sich über den
Punktgewinn freuen oder über die vergebenen Chancen ärgern sollte. (Die Zeit,
26.01.2014)
5) Was konnte es Schöneres geben? „Das Glück zerbricht, hinterlässt
Trauer, Einsamkeit, Verstörung. Fast ein Wunder, dass er sich davon erholen
kann“. (Die Zeit, 30.01.2014)
6) „Wenn wir so spielen wie heute, kommt auch das Glück zurück“,
machte Konstantin Rausch in Zuversicht. Und auch der starke Schlussmann
Sven Ulreich ist sich sicher. (Die Zeit, 30.01.2014)
Diese Beispiele wiedergeben, dass man Glück in der Rolle von Fortuna
fassen und versuchen kann. Dabei hat sie Augen und ist in der Lage,
verschiedene Gefühle zu zerbrechen. Es ist zu betonen, dass Fortuna nicht jedem
Menschen hold ist. Im ersten Fragment ist das Glück ein Lebewesen, das jeden
Augenblick verschwinden kann. Wie schon erwähnt wurde, wird das Glück im
Deutschen oft als Göttin Fortuna vorgestellt, die dieses Lebewesen sein kann. Es
ist zu vermuten, dass die Fortuna jeden Menschen im Laufe seines Lebens
begleitet. Der Mensch versucht sie von Zeit zu Zeit wie im zweiten Beispiel. Die
Fortuna kann auch den Menschen verlassen, aber wenn er wie im dritten
Beispiel über ihren Augenblick bewegt, hat Glück und Erfolg. Dieselbe
Situation ist vorhanden, wenn die Fortuna wie im vierten Fragment auf
jemanden Seite ist. In der fünften Aussage wird das Glück als die Fortuna fast
dem Wunder gleichgestellt, weil sie vom Leid befreit. Im sechsten Fragment ist
62
die Rede davon, dass das Glück den Menschen verlassen kann, wenn er sich um
Erfolg nicht bemühen wird.
39 Male wurde Glück als Schaltwort bzw. als Modalpartikel („zum
Glück“) für den Ausdruck der positiven Einschätzung verwendet. Es ist zu
unterstreichen, dass „zum Glück“ wie eine stehende Redewendung gebraucht
wird. Das kann man in folgenden Textabschnitten beobachten:
1) Zum Glück ist die Rockmusik ironischer und weiser geworden –
vielleicht erkennt man daran, dass die Zeiten bessere sind. Vermutlich wurde
Helmut Kohl Anfang der neunziger Jahre von denselben Menschen gehasst, die
Kurt Cobain liebten. (Die Zeit, 02.01.2014)
2) „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sprung. Die Bedingungen waren sehr
unterschiedlich, bei mir waren sie zum Glück gut“, sagte Frenzel. (Die Zeit,
11.01.2014)
3) „Da sich meine Sachen irgendwo dazwischen positionieren, hatte ich
die Wahl. Zum Glück habe ich kein großes Ego und muss nicht unbedingt
zwischen Balenciaga und Rick Owens hängen“. (Die Zeit, 20.01.2014)
4) Das ist vor allem in den Phasen gut, in denen ich mal wieder schlecht
einschlafen kann. Zum Glück habe ich keinen Job, bei dem ich morgens um
sieben ins Büro muss. (Die Zeit, 23.01.2014)
5) „Zum Glück habe ich mich heute noch zu dieser Untersuchung
entschlossen, sonst hätte das schlimme Folgen für mich haben können. Die
Bilder sprechen leider für sich und eine Operation ist unausweichlich“, sagte
Reichelt. (Die Zeit, 27.01.2014)
6) Zum Glück wurde die von Picht empfohlene Verkürzung und
Entwissenschaftlichung der Ausbildung zum Lehrerberuf nicht umgesetzt. Seit
Mitte der 1960er kam es umgekehrt zu einer zunehmenden Akademisierung,
Verfachlichung und Verlängerung der Ausbildung für alle Lehrämter. (Die Zeit,
30.01.2014)
Diese Beispiele zeigen, dass „zum Glück“ immer eine positive
Konnotation hat und meistens als Schaltwort oder Modalpartikel verwendet
63
wird. Es ist dabei zu betonen, dass „zum Glück“ am Anfang des Satzes
vorwiegend steht.
Günstige Gemütsverfassung ist mit der Zufriedenheit, Freude,
Glückseligkeit, Entzücken usw. verbunden. Das Glück wird in diesem Sinne 9
Male verwendet.
1) Ich fühle mich zwar immer noch nicht wie ein Ski-Adler, eher wie in
Strauß, aber ich spüre dieses Glück, dieses gute Gefühl, über eine Grenze
gegangen zu sein. (Die Zeit, 14.01.2014)
2) Und weil der Mensch dafür gar nicht gemacht ist, hat der Moment
etwas Magisches. Angst, Lust, Glück – das ist die Dramaturgie des BungeeSpringens. (Die Zeit, 16.01.2014)
3) Weil wollte sich keinem Mann unterordnen. Ihr Glück, wenn es so
etwas in ihrem Leben überhaupt gab, lag darin, den Unterprivilegierten zu
helfen und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen .Schon als junge Frau hat sie die
„Teilung der Menschen“ in zwei Klassen beklagt. (Die Zeit, 23.01.2014)
4) Die Signale des Körpers können ausgeblendet werden, so wie beim
Läufer, der auf einer Welle des Glücks seine Krämpfe vergisst. Das Hirn ist
auch offen für kulturelle Einflüsse. (Die Zeit, 23.01.2014)
5) Dort erleben die beiden größtes Glück und größte Verletzungen. Mit
einer gewissen Lockerheit und britischen Humor erzählt er in der
melancholischen Liebeskomödie „Le Weekend“ von der Unvollkommenheit des
Lebens und der Liebe. (Die Zeit, 27.01.2014)
6) Hilfreich wäre also schlicht: Ehrlichkeit. Denn Kinder schaffen Glück,
Glück, Glück! Und: Stress, Stress, Stress! (Die Zeit, 30.01.2014)
I n d e n a n g e f ü h r t e n B e i s p i e l e n b e d e u t e t Glück g ü n s t i g e
Gemütsverfassung. Im ersten Bespiel ist es das „gute Gefühl“. Damit wird auch
unterstrichen, dass das Glück positive Konnotation hat. Im zweiten
Textabschnitt wird das Glück neben den anderen Gefühlen gestellt. Das
Possessivpronomen neben Glück weist im dritten Beispiel darauf hin, dass das
Glück als Gefühl jemandem gehören kann. Im vierten Beispiel wurde Glück im
64
Sinne von innerer Befriedigung und von Hochgefühl verwendet. In der fünften
Aussage wird das Glück den Verletzungen gegenübergestellt. Es ist zu
unterstreichen, dass das Adjektiv im Superlativ hier für die Bildhaftigkeit
eingesetzt wurde. Im sechsten Beispiel sind Glück und „Stress“ zwei
Polarpunkte. Für eine größere Expression wurden sie dreimal wiederholt.
Aus der durchgeführten Analyse kann man die Schlussfolgerung ziehen,
dass das Wort Glück öfter im Sinne von günstigem Zufall (72) verwendet wird.
Ziemlich oft (39) setzen Deutsche das Schaltwort „zum Glück“ für den
Ausdruck ihres Verhältnisses, ihrer Einschätzung zu etwas ein. Dann folgt Glück
im Sinne günstiger Zustände und des Erfolgs (37). Die Korpusanalyse zeugt
auch davon, dass Personifizierung des Glücks (Fortuna) heute nicht so populär
(18) ist. Selten wird Glück mit Gefühl und Gemütsverfassung verbunden.
3.1.2 Wiedergabe des russischen Konzepts „счастье“ in der
Publizistik
Wie schon erwähnt wurde, ist die Zahl des Wortgebrauchs im russischen
Korpus im Vergleich zum deutschen Korpus viel weniger, es gibt nur 11
Beispiele, aber es wurde trotzdem der Versuch unternommen, Sinngruppen
auszugliedern. Das sind 1) günstige Umstände, 2) günstige Gemütsverfassung,
3) günstiger Zufall, 4) positive Einschätzung von Ereignissen, 5) ironische
Konnotation.
Die größte Zahl der Beispiele (6) gehört zur Gruppe счастье als Teil
eines Schaltwortes. „На счастье“ oder „к счастью“ werden in den Fällen
eingeführt, wenn man die Stellung zu einer Aussage, einer Information, einem
Ereignis nehmen will. Zum Beispiel:
1) К счастью, не смотря на разгул стихии, никто из гражданских
лиц не погиб. Единственная жертва - младший сержант Баир
Банзаракцаев, который участвовал в борьбе с наводнением. (Александр
65
Юнашев. Путин подарил сыну погибшего солдата радиоуправляемую
машинку // Известия, 2014.01.05)
2) Приличное общество, к счастью, ограничивается десятком
журналистов и сотней-другой подписчиков. Очень, правда, громких
журналистов и прямо-таки визгливых подписчиков. (Вадим Левенталь.
Сегодня мы все ленинградцы // Известия, 2014.01.27)
3) Я сама никогда не бегала «Лыжню России». К счастью, всегда
попадала на чемпионаты мира и Олимпийские игры, которые в основном
проходят в одно и то же время с «Лыжней». (Эдвард Сержан. Елена
Вяльбе: «Мы слышали, что норвежцы рождаются с лыжами» //
Известия, 2014.01.30)
Im Russischen wird also „к счастью“ auch wie „zum Glück“ zum
Ausdruck der positiven Einschätzung verwendet. Diese Redewendung ist auch
wie im Deutschen am Anfang des Satzes gebräuchlicher.
„Günstige Umstände“ ist die zweitpopulärste Bedeutung (2) von счастье
in der russischen Zeitung für den Januar, 2014.
1) …бедные люди, они так мучаются, есть ли им что попить,
поесть, где облегчиться в этой очереди? Подумайте, какая
антисанитария!- ларец целуют тысячи людей, а как же вирусы, а если
стоять 10 часов на морозе, можно застудить все органы, о счастье
которых просят эти несчастные женщины, подхватить ангину,
воспаление легких, инфаркт и инсульт. (Наталия Осс. Община очереди //
Известия, 2014.01.14)
2) Музыкант Юрий Лоза – о семейном счастье, рокерах, блогерах и
шоу «Голос». (Михаил Марголис. «Есть зависимость между возрастом
жены и количеством концертов» // Известия, 2014.01.30)
In den angeführten Beispielen wurde счастье im Sinne von „Wohlsein“,
„Wohlbefinden“ verwendet. Im ersten Beispiel bedeutet счастье auch
„Gesundheit“. Darum muss man beten. Im zweiten Abschnitt wurde die
66
Wortverbindung „семейное счастье“ („Familienglück“) für den Ausdruck des
Wohlbefindens in der Familie eingesetzt.
Andere 3 Beispiele sind für die Sinngruppen „günstige
Gemütsverfassung“, „günstiger Zufall“ und „ironische Konnotation“.
1) Сороковой день рождения праздновать не очень приятно. Но
оркестрам, видимо, не возбраняется. – У нас каждый день – праздник.
Сыграем концерт удачно – счастье для души. (Виктория Иванова.
«Россия — великая страна великой культуры. Но культура исчезает» //
Известия, 2014.01.31)
2) Чтобы не было грустно, нужна удача. Во всем. Когда говорят
«здоровья, счастья, любви», не все вдумываются в эти слова, они набили
оскомину. (Виктория Иванова. Юрий Башмет: «Олимпиада — это не
просто, но за то и боролись» // Известия, 2014.01.10 )
3) Столичные власти отмечают, что сейчас в столице много
автомобилей с иностранными номерами из Прибалтики. За нарушения
правил ПДД владельцы автомобилей не получают «письма счастья». Для
решения проблемы на таможне будет создана специальная база. Таким
образом, те автомобилисты, которые не оплатили штраф, не смогут
въехать или выехать из РФ. (Наталья Корчмарек, Татьяна Бородина.
Видеокамеры на дорогах научатся распознавать загрязненные номера //
Известия, 2014.01.07)
„Счастье для души“ bedeutet im ersten Fall „innerliche Befriedigung“,
„Freude“. Das zweite Bespiel kann außer dem günstigen Zufall auch den
günstigen Umständen zugeordnet werden. Die Grenze zwischen diesen
Bedeutungen ist manchmal dünn. Auf solche Weise wurde Glück hier neben
„Gesundheit“ und „Liebe“ verwendet. Im dritten Zitat ist счастье ein Teil der
Redewendung „письма счастья“ („Brief des Glückes“). So nennen die
russischen Fahrer ironisch Strafzettel für Verlebung von Verkehrsregeln.
67
Der Vergleich der Verwendung des Worts Glück und счастье zeugt
davon, dass der deutsche Begriff viel breiter ist. Teilweise ist es damit
verbunden, dass Glück, wie die Zahl der Zutreffer zeigt, gebräuchlicher ist. Man
kann aber Gemeinsamkeiten herausfinden. Sowohl der deutsche Begriff als auch
der russische werden in solchen Bedeutungen, wie: „günstige Umstände“,
„günstige Gemütsverfassung“ und „günstiger Zufal“ gebraucht. Die beiden
Wörter werden mit Präpositionen als Teil des Schaltworts „zum Glück“ bzw. „на
счастье, к счастью“ breit verwendet. Als Fortuna wurde счастье niemals
getroffen. Im Unterschied dazu wird Glück in diesem Sinn relativ oft verwendet.
3.2
Soziolinguistisches Experiment: „Glück“ und „счастье“ im
Verständnis der Deutschen und der Russen
Jeder Mensch nimmt das Konzept je nach seiner Erfahrung, der
Sozialsphäre, in der er sich befindet, unterschiedlich wahr. Die Unterschiede
werden nicht nur bei den Vertretern verschiedener Kulturen beobachtet, sondern
auch bei den Mitbürgern, weil der Inhalt des Konzepts von Mensch zu Mensch
variieren kann.
Durch experimentelle Untersuchungsmethoden, u.a. durch
soziolinguistisches Experiment, bekommen Wissenschaftler die aktuelle
Information emotionellen und wertenden Charakters. Sie helfen auch relevantere
Konzeptbestandteile ausgliedern.
Das soziolinguistische Experiment lässt zu, mentales Lexikon, verbales
Gedächtnis, kulturelle Stereotype eines Volks maximal heranzukommen. Diese
Methode wird auch aktiv in Psychologie, Psycholinguistik und Soziologie
verwendet.
In der vorliegenden Arbeit wird ein soziolinguistisches Experiment
eingesetzt, um herauszufinden, was Deutsche und Russen zurzeit unter dem
Konzept Glück bzw.
счастье verstehen, ob diese Vorstellungen mit den
Angaben der Wörterbücher zusammenfallen, und letzten Endes, ob sie sich
68
„glücklich“ fühlen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden zwei Fragebögen
(deutsch und russisch) zusammengestellt, die je aus 15 Fragen bestehen.
Die Frageformulierung beeinflusste die Daten der lexikographischen
Quellen. Im Mittelalter wurden die Wörter Glück und счастье
nach den
Angaben der Herkunftswörterbücher vor allem im Sinne von „Geschick, gutem
Teil“ und im Deutschen noch von „Fortuna“ verwendet.
Die
Bedeutungswörterbücher beinhalten je 4 Bedeutungen des deutschen Worts
Glück und des russischen Worts счастье. In diesem Zusammenhang wurde ein
Versuch während des Experiments unternommen festzustellen, was die
Deutschen und die Russen vor allem unter diesen Wörtern verstehen, ob Glück
b z w . счастье mit der Vorherbestimmtheit zurzeit verbunden ist. Die
Synonymwörterbücher verfügen über eine ganze Reihe der sinnverwandten
Wörter für Glück und счастье, aber eine der Aufgaben der Umfrage ist
klarzustellen, mit welchen Wörtern die Befragten im Alltag das Glück
assoziieren. Nach den verwendeten Redewendungen kann man auch beurteilen,
mit welchen Begriffen Glück und счастье im Bewusstsein der Informanten zu
tun haben. Es gibt Fragen soziologischen Charakters, die feststellen helfen, ob
die Vorstellungen über das Glück vom Alter oder vom Geschlecht abhängen,
worin das Glück für die Informanten besteht und ob sie sich in der
Übereinstimmung mit allen Antworten glücklich fühlen.
Alle Fragen des soziolinguistischen Experiments kann man nach dem
Inhalt in 5 Gruppen gliedern. Die Fragen der ersten Gruppe müssen klarstellen,
womit Deutsche und Russen ihr Glück verbinden, was sie dafür brauchen. Zu
dieser Gruppe gehören solche Fragen, wie: Was würde für Sie ein echtes Glück?
bzw. Что стало бы для Вас настоящей причиной для ощущения себя
счастливым?, Wo fühlen Sie sich am glücklichsten? bzw. Где Вы чувствуете
себя счастливее всего?, Das Tier, dessen Glück Sie sich am besten vorstellen
bzw. Счастье какого животного Вы можете представить себе лучше
всего? und Wann sind Sie glücklicher? bzw. Когда Вы счастливы больше?
69
Wie aus den vorherstehenden Abschnitten dieses Kapitels klar ist,
verbinden Deutsche und Russen (besonders Deutsche) das Glück oder счастье
manchmal mit der Vorherbestimmtheit. In diesem Zusammenhang müssen die
Fragen der zweiten Gruppe helfen herausfinden, welchen Wert Deutsche und
Russen heutzutage dem Schicksal, Geschick, Los und der Fortuna legen. Diesem
Thema werden folgende Fragen gewidmet: Wovon/von wem hängt das Glück
ab? bzw. От чего/кого зависит счастье?, Was machen Sie, wenn Sie sich
glücklich fühlen? b z w . Что Вы делаете, когда чувствуете себя
счастливым? und Was machen Sie, um glücklich zu sein? bzw. Что Вы
предпринимаете, чтобы быть счастливым?
Im ersten Abschnitt dieses Kapitels wurde festgestellt, dass unter Glück
und счастье günstiger Umstand oder Zustand,
Fügung des Schicksals oder
Fortuna verstanden werden können. Deswegen ist das Ziel der dritten
Fragengruppe, festzusetzen, womit Deutsche und Russen Glück und счастье
assoziieren: mit den günstigen Umständen (z.B. Erfolg, Wohl), mit der
Vorherbestimmtheit (Schicksal, Geschick, Los; Fortuna) oder mit der günstigen
Gemütsverfassung (innerliche Befriedigung, Zufriedenheit, Freude usw.). Dazu
werden folgende Fragen gestellt: Wie kann man bestimmen, dass ein Mensch
glücklich ist? bzw. Как можно определить, что человек счастлив?, Nennen
Sie bitte Adjektive, die Ihrer Meinung nach zum Wort „Glück“ passen bzw.
Подберите имена прилагательные, которые, по Вашему мнению, могут
сочетаться со словом «счастье», Mit welchen Begriffen verbindet sich das
Glück für Sie? bzw. С какими понятиями у Вас ассоциируется «счастье»?
u n d Welche Redewendungen, die mit dem Wort „Glück“ verbunden sind,
verwenden Sie am meisten? bzw. Какие устойчивые сочетания, связанные со
словом «счастье», Вы применяете чаще всего?
Die vierte Gruppe beinhaltet Fragen, die feststellen helfen, was Glück
oder счастье für eine/n Befragte/n und seine/ihre Mitbürger/innen bedeutet.
Diese Gruppe machen folgende Fragen aus: Was bedeutet für Sie „Glück“? bzw.
Что для Вас значит счастье? und Wie meinen Sie, was für die meisten
70
Deutschen „Glück“ ist? bzw. Как Вы думаете, что для большинства
русских людей является счастьем?
Die fünfte Gruppe besteht aus zwei Fragen, durch die ein Versuch
unternommen wird, herauszufinden, ob Befragte zurzeit glücklich sind: Wie oft
erleben Sie glückliche Momente?“ bzw. Как часто Вы испытываете чувство
счастья? und Würden Sie sagen, Sie sind… bzw. Вы бы сказали, что Вы…
Alle Fragen sind geschlossen und haben Antwortvorgaben (u.a. eine
Möglichkeit „Sonstige“ auszuwählen und eigene Antwort zu schreiben). Die
Vorgaben beinhalten Multiple oder Single Choice. Die Vorgaben mit Single
Choice wurden in Form vom Diagramm dargestellt, und die Vorgaben mit
Multiple Choice wurden als Grafik gestaltet. Es gibt auch Vorgaben einer Skala,
wo nur eine Antwort der Skala möglich ist. Die Fragebögen kann man in den
Anhängen dieser Masterarbeit betrachten.
Während des soziolinguistischen Experiments wurden je 55 Vertreter der
deutschen und der russischen Kultur befragt. An der Umfrage nahmen die
Menschen im Alter von 14 bis 71 Jahren teil, was aber die Wahl der Antworten
nicht beeinflusste. In beiden kulturellen Gruppen machen die Frauen und die
Männer fast die gleiche Zahl aus: in der deutschen Gruppe 65,5% Frauen, 34,5%
Männer und in der russischen 61,8% Frauen, 38,2% Männer.
3.2.1 „Deutsches Glück“
Für viele Deutsche (38,2%) würde der herzliche Abend mit der Familie
ein echtes Glück. Die zweitpopulärste Antwort ist „die Rettung eines Menschen“
(36,4%). Auf solche Weise verbinden die deutschen Informanten ihr Glück mit
der Familie und mit der Möglichkeit, für die Gesellschaft nützlich zu sein.
Manchmal assoziieren sie aber das Glück mit dem Sommerabend am Meer
(14,5%), der mit der Ruhe und der innerlichen Befriedigung zu tun hat.
71
Im Zusammenhang
mit der zweiten Frage („Wo fühlen Sie sich am
glücklichsten?“) fühlen sich die Deutschen am meisten zu Hause(56,4%) am
glücklichsten. Einige Befragte bevorzugen auch aufs Lande zu gehen (21,8%).
20% Deutsche wählten die Antwort „sonstige“ auf diese Frage. Ihre Antworten
überschneiden doch die angeführten Vorgaben: glücklich sind sie mit ihrer
Familie, ihren Freunden oder auf dem Lande.
Zugleich können sie unter allen Tieren das Glück eines Vogels vorstellen
(45,5%), was Symbol der Freiheit und der Reise ist. An der zweiten Stelle steht
aber eine Katze (32,7%), die Haus und Familie symbolisiert.
72
Mit den Freunden (40%) und zu Hause (29,1%) sind die Befragten aus
Deutschland glücklicher, was noch einmal bestätigt, dass sie für ihr Glück ihre
Verwandten und ihnen nahestehenden Personen brauchen.
Wenn die deutschen Befragten sich glücklich fühlen, entwerfen sie Pläne
für die Zukunft (32,7%). Was zeugt davon, dass die meisten Deutschen meinen,
dass sie in der Lage sind, ihr Glück (und in diesem Fall wird Glück eher im
Sinne von „Geschick“ verwendet) zu beeinflussen. Einige Informanten glauben
doch an die Außenkräfte in Form vom Gott oder von der Fortuna, deswegen
beten sie zu Gott (25,5%) oder danken dem Schicksal (23,6%).
73
Für ihr Glück entwickeln sich die Deutschen (49,1%). In der Vorgabe
„Sonstiges“ (29,1%) schrieben die deutschen Informanten, dass sie für ihr Glück
Zeit mit der Familie verbringen, sich mit ihren Freunden treffen oder „mit offen
Augen in die Welt schauen, denn Glück ist in kleinen Dingen“. Das weist darauf
hin, dass die Deutschen meinen, dass das Glück von ihnen abhängig ist, aber
man es auch in den Kleinigkeiten sehen muss, so z.B. im Zeitvertrieb mit den
nahestehenden Menschen.
Viele Deutsche (56,4%) sind der Auffassung, dass wenn ein Mensch
glücklich ist, lächelt er öfter, was davon spricht, dass das Glück von ihnen als
günstiger Umstand verstanden wird. 18,2% Probanden verhalten sich in diesem
Fall sicherer. Das ist schon mit dem innerlichen Zustand verbunden.
74
Viele Befragte aus Deutschland bestimmen aber das Glück als
„unerwartet“ (47,3%). Das zeugt davon, dass sie es als günstiger Zufall
wahrnehmen. Einige Probanden wählen das Adjektiv „unbegrenzt“ (29,1%), das
für die Beschreibung der Gefühle und der innerlichen Zustand
(Gemütsverfassung) verwendet wird.
Es ist doch hervorzuheben, dass „das deutsche Glück“ nach der Meinung
vieler Deutschen (49,1%) im Karriereschub besteht, der mit dem Wohlstand und
teilweise mit Selbstverwirklichung zu tun hat. Einige Befragte stellen „das
deutsche Glück“ als Familienurlaub vor (25,5%).
75
Alle Deutungen des Glücks berücksichtigend, erleben viele Deutsche das
Glück von Zeit zu Zeit (manchmal) (34,5%) und fühlen sich ziemlich glücklich
(47,3%) oder sehr glücklich (43,6%).
Auf solche Weise wurden die Fragen mit Single Choice dargelegt. Im
Weiteren wurden die Vorgaben mit Multiple Choice vorgestellt. Sie wurden
verwendet, um die Wahl der Befragten nicht zu beschränken und breite Auswahl
der Vorgaben vorzulegen. Die Zahl der Antworten variiert sich von 2 bis 5.
76
Heutzutage sind viele Deutsche der Meinung, dass das Glück vom
Menschen (89,1%) abhängt. Nur 32,7% Deutschen verlassen auf das Schicksal.
Die kleinere Zahl (25,5%) verbindet das Glück mit dem Gott.
Viele deutsche Informanten assoziieren das Glück öfter mit solchen
Begriffen, wie Liebe und Freude, die zur Gruppe „günstige Gemütsverfassung“
gehören. Zu den Bestandteilen des Glücks gehören auch Familie und
Gesundheit, die mit den günstigen Umständen, mit dem Wohlbefinden, zu tun
haben.
77
Was die Phraseologie betrifft, verwenden viele Informanten am meisten
die Redewendung, „jeder ist seines Glückes Schmied“, was darauf hinweist,
dass das Glück auch im Sinne von Schicksal, günstiger Fügung gebräuchlich ist,
aber jeder Mensch kann es beeinflussen. Einige Befragten verwenden auch
ziemlich oft solche Redewendungen wie „das Glück haben“ und „auf gut
Glück“, die mit dem günstigen Zufall verbunden sind.
Das eigene Glück verbinden die meisten Deutschen mit innerlicher Ruhe,
mit Familienwohlsein und mit Selbstverwirklichung. Diese Wahl bestätigt die
Antworten auf andere Fragen: das Glück wird von vielen Deutschen als günstige
Gemütsverfassung und günstiger Umstand verstanden, die man sich eher zu
Hause fühlt.
78
Nach der Analyse der Anzeigen kann man festsetzen, dass die Deutschen
ihre nahestehenden Personen (ihre Familie und Freunde) für das richtige Glück
brauchen, was davon zeugt, dass sie unter dem Glück eher günstige Umstände
verstehen. Das Schicksal und die Fortuna spielen im Leben der Deutschen schon
keine große Rolle und sie schaffen ihr eigenes Glück selbst oder mindestens sind
die Menschen nach der Meinung vielen Deutschen in der Lage, ihr Geschick
und Schicksal beeinflussen. Nach der Analyse der Antworten wurde auch
herausgefunden, dass das Glück fast in gleichem Maße von den Deutschen
sowohl als günstiger Umstand, als auch Fügung des Schicksals oder Schicksal
und günstige Gemütsverfassung verwendet wird.
3.2.2 „Russisches „счастье“
Die ähnliche Analyse wird aufgrund der Umfrage der Russen
durchgeführt. Zuerst wurden die Fragen mit dem Single Choice dargelegt.
Für die meisten russischen Informanten würde ein echtes Glück der
herzliche Abend mit der Familie (54,5%). Einige Befragte verbinden das Glück
mit dem schönen Sommerabend am Meer (25,5%).
Um sich glücklich zu fühlen, brauchen sie in diesem Zusammenhang in
gleichem Maße, zu Hause zu bleiben (45,5%) oder aufs Lande zu gehen
(45,5%). Das zeugt noch einmal davon, dass die Russen das Glück mit ihren
79
Familien und mit der Natur und damit verbundener innerer Befriedigung zu tun
haben.
Diese Position bestätigt die populärste Antwortvorgabe „die Katze“
(38,2%) auf die Frage „Счастье какого животного Вы можете представить
себе лучше всего?“ („Das Tier, dessen Glück sie sich am besten vorstellen…“),
die mit dem Zuhause assoziiert wird.
40% Russen sind doch glücklicher auf Reise. Für das Glück brauchen
viele Probanden den Tapetenwechsel. Die zweitpopulärste Antwort auf diese
Frage, die die vorhergehenden Antworten wieder bestätigt,
ist „zu Hause“
(29,1%).
80
Wenn viele Befragten sich glücklich fühlen, entwerfen sie Pläne für die
Zukunft (36,4%). Sie glauben also, dass sie auf ihr Geschick den Einfluss
ausüben können. Einige Probanden danken aber dem Schicksal (27,3%) oder
beten zu Gott (16,4%). Der Glaube an die Außenkräfte und an ihren Einfluss auf
das Geschick der Menschen bleibt noch.
Die meisten Probanden verlassen sich aber auf sich selbst und um
glücklich zu werden, bevorzugen die meisten Russen (60%), sich zu entwickeln.
Einige Befragte arbeiten (23,6%), um glücklich zu sein, was eher mit dem
Wohlstand verbunden ist.
81
Ein großer Teil der Russen (34,5%) meint, dass wenn ein Mensch
glücklich ist, verhält er sich sicherer. Das zeugt von seinem innerlichen Zustand.
Andere Befragte meinen, dass der Mensch in diesem Fall ruhiger wird (27,3%)
oder lächelt öfter (25,5%).
Ein zu „счастье“ passenderes Adjektiv ist nach der Meinung von den
Befragten aus Russland „unbegrenzt“ (60%). Das zeugt auch davon, dass sie
unter „счастье“ eher innerlichen Zustand verstehen.
82
Das typische russische Glück sehen die meisten (34,5%) Russen im
Familienurlaub. Das weist noch einmal auf die Verbundenheit von „счастье“ mit
der Familie hin. Viele Antworten aus der Vorgabe „sonstige“ überschneiden die
vorgegebenen Antworten.
Nach der Umfrage stellte es sich heraus, dass die meisten Russen
glückliche Momente ziemlich oft (34,5%) oder manchmal (23,6%) erleben und
sich in diesem Zusammenhang ziemlich glücklich fühlen (65,5%).
83
Die Antworten auf die multiplen Choice-Fragen entsprechen den schon
dargelegten Antworten. Viele Russen sind der Meinung im Unterschied zu
denen, die auf das Schicksal verlassen, dass das Glück nur vom Menschen
abhängt. Einige Befragte meinen, dass der Gott das menschliche Geschick und
Glück beeinflusst. Das bestätigt die Grafik.
Für die meisten Russen assoziiert sich счастье mit Liebe und Freude, die
zur Sphäre der günstigen Gemütsverfassung und des günstigen Zustands
gehören. Einige Probanden verbinden das Glück mit der Familie und mit der
Gesundheit.
Unter 12 Redewendungen wählten die meisten Russen „человек-кузнец
своего счастья“ („jeder ist seines Glückes Schmied“). Was davon zeugt, dass
„счастье“ eher im Sinne von „Geschick“ und „Schicksal“ verwendet wird. Der
Mensch kann aber darauf den Einfluss ausüben. Einige Befragten wählen „не в
84
деньгах счастье“ („Gled allein macht nicht glücklich“) und „не было бы
счастья да несчастье помогло“. In diesen Redewendungen wird „счастье“ im
Sinne von „günstigem Umstand“ eingesetzt.
Für viele Russen bedeutet счастье Familienwohlsein, innerliche Ruhe
und Selbstverwirklichung. Das bestätigt noch einmal, dass „счастье“ von
Russen im Sinne von günstigem Zustand, Umstand, günstiger Gemütsverfassung
verstanden wird, die sie eher mit ihrer Familie und ihrem Haus verbinden.
Die durchgeführte Analyse veranschaulicht also, dass das Glück für viele
Russen mit ihrer Familie und ihrem Zuhause verbunden ist. Die Liebe zur Reise
kann man durch die geographische Lage und durch die Größe von Russland
erklären. Viele Probanden glauben an Schicksal, Geschick und an ihren Einfluss
auf das Glück der Menschen viel weniger als an sich selbst. Unter „счастье“
werden doch
„Schicksal“ oder „Geschick“ verstehen, die der Mensch selbst
85
beeinflussen kann. Daraus kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass viele
Russen unter „счастье“ günstigen Zustand, günstige Gemütsverfassung und
Geschick (Schicksal) verstehen.
Nach dem Vergleich der Ergebnisse der Umfrage von den Befragten aus
Deutschland und aus Russland kann man eine Reihe von Schlussfolgerungen
ziehen.
Sowohl die Deutschen als auch die Russen brauchen für ihr echtes Glück
ihre Familien und ihr Zuhause. Im Unterschied zu den Russen, die „die Katze“
wählten (38,2%), die das Haus und Familie symbolisiert,
können sich die
Deutschen besser das Glück eines Vogels (45,5%) vorstellen, der mit Freiheit
und Reise zu tun hat. Man kann aber die gegenseitige Situation bei der Antwort
auf die Frage „Wo fühlen Sie sich am glücklichsten?“ bzw. „Где Вы чувствуете
себя счастливее всего?“ beobachten. Die Deutschen fühlen sich am
glücklichsten zu Hause (40%) oder mit ihren Freunden (29,1%). Die Russen
erleben ihr größtes Glück auf Reise (40%) oder zu Hause (29,1%).
Ein ähnliches Verhältnis ist bei den Deutschen und Russen zur Rolle des
Schicksals, des Geschicks bzw. der Fortuna im Leben der Menschen und zu
ihrem Einfluss auf das menschliche Glück. Sowohl die Deutschen als auch die
Russen sind der Meinung, dass das Glück bzw. счастье nur vom Menschen
abhängt (de 69,1%, ru 90,9%). Um das Glück zu erreichen, entwickeln sie sich
(de 49,1%, ru 60%). Wenn sie schon glücklich sind, entwerfen die Deutschen
(32,7%) und die Russen (36,4%) Pläne für ihre Zukunft.
Wenn die Deutschen glücklich sind, genießen sie es und lächeln öfter
(56,4%). Den Russen hilft das Glück, sich sicherer zu fühlen (34,5%). Das zeugt
davon, dass die Deutschen das Glück eher als günstiger Umstand und Zustand
wahrnehmen. Für die Russen ist счастье eher innerlicher Zustand, günstige
Gemütsverfassung. Die meisten Deutschen assoziieren das Glück mit etwas
Unerwartetes (47,3%), nach der Meinung von vielen Russen ist „безграничный“
(„unbegrenzt“) (60%) ein für счастье passenderes Adjektiv. Das
veranschaulicht, dass das Glück für die Deutschen mit dem günstigen Zufall und
86
teilweise mit dem Schicksal verbunden ist. Für die Russen ist счастье günstige
Gemütsverfassung, das Gefühl der höchsten Befriedigung. Sowohl die
Deutschen als auch die Russen verbinden das Glück bzw. счастье mit solchen
Begriffen wie Liebe (de 72,7%, ru 81,8%) und Freude (de 67,3%, ru 65,5%), die
zur günstigen Gemütsverfassung gehören. Es ist auch hervorzuheben, dass
sowohl die deutschen als auch die russischen Befragten die Redewendung „jeder
ist seines Glückes Schmied“ bzw. „человек-кузнец своего счастья“ öfter
verwenden (de 56,4%, ru 50,9%). Das zeugt davon, dass, obwohl das Glück
nach der Meinung von vielen Befragten beider Kulturen vom Menschen
abhängt, das Glück bzw. счастье doch als „Schicksal, Geschick“ bzw. „судьба,
удел“ wahrgenommen wird. Aufgrund dieser Anzeigen kann man behaupten,
dass das Glück für die Deutschen eher mit dem günstigen Zustand und dem
günstigen Zufall verbunden ist. Für die Russen ist счастьe eher die günstige
Gemütsverfassung. Wie die gewählte Redewendung zeigt, ist Glück bzw.
счастье im Sinne von Schicksal oder Geschick gebräuchlich.
Drei Bestandteile beinhaltet das Glück bzw. счастье bei den Deutschen
und Russen: innerliche Ruhe (de 72,7%, ru 81,8%), Familienwohlsein (de
67,3%, ru 87,3%) und Selbstverwirklichung (de 43,6%, ru 43,6%). Bei den
Deutschen bedeutet das Glück eher innerliche Ruhe, also günstige
Gemütsverfassung. Für die Russen ist счастье Familienwohlsein, also günstiger
Zustand. Ein typisches deutsches Glück besteht nach der Meinung von den
meisten Deutschen (49,1%) im Karriereschub, im Gegensatz dazu ist ein
typisches russisches Glück der Familienurlaub (34,5%). Die Vorstellungen über
„das deutsche Glück“ vieler Deutschen widersprechen teilweise ihren anderen
Antworten, die davon zeugen, dass für die Deutschen das Glück in der Familie
und in ihrem Wohlsein besteht.
Demgemäß erleben die Deutschen glückliche Momente von Zeit zu Zeit
(manchmal) (34,5%), die Russen doch ziemlich oft (34,5%), deswegen fühlen
sich die Befragten beider Kulturen ein bisschen (etwas) glücklich (de 47,3%, ru
65,5%).
87
Zusammenfassend kann man sagen, dass Glück und счастье für die
meisten Deutschen und Russen mit ihrer Familie, ihrem Haus und der
Möglichkeit, zu reisen, verbunden ist. Es ist dabei zu betonen, dass der Einfluss
des Schicksals, der Fortuna in beiden Kulturen gering ist. Die Menschen sind
der Meinung, dass sie selbst in der Lage sind, sich um ihr Glück bzw. счастье zu
kümmern. Es ist zu vermuten, dass es mit dem heutzutage populären
Anthropozentrismus zu tun hat. Die Deutschen verwenden Glück öfter im Sinne
von günstigem Zustand, für die Russen ist счастье als günstige
Gemütsverfassung vorrangig. Man muss hervorheben, dass das Glück bzw.
счастье im Sinne von „Schicksal“, „Geschick“ noch verwendet ist, auf die der
Mensch Einfluss ausüben kann.
Fazit zum Kapitel III
Nach der Untersuchung der Wertkomponente der Konzepte Glück und
счастье kann man die folgenden Schlussfolgerungen ziehen. Die Analyse des
publizistischen Diskurses zeugt davon, dass Glück viel gebräuchlicher als
счастье ist. Glück wird meistens im Deutschen im Sinne von „günstigem
Zufall“ verwendet. Im Russischen ist счастье als Schaltwort oder als
Modalpartikel für den Ausdruck der positiven Einschätzung der Ereignisse
relevanter. Im Deutschen wird Glück in diesem Sinne als Modalpartikel oder als
Schaltwort auch oft eingesetzt. Im Russischen gibt es aber drei Redewendungen
mit dieser Bedeutung („на счастье“, „к счастью“, „по счастью“) im
Unterschied zum Deutschen, in dem nur „zum Glück“ gibt. Die Korpusanalyse
weist darauf hin, dass Glück im Sinne von „Fortuna“ nicht so oft gebraucht
wird. Im Gegenteil dazu hat счастье solch eine Bedeutung in der Publizistik
nicht. Счастье wird in der Publizistik als Fortuna kaum personifiziert.
Nach der Durchführung des soziolinguistischen Experiments wurde
herausgefunden, dass das Verhältnis der Deutschen und der Russischen zu den
Konzepten Glück bzw. счастье und ihre Vorstellungen darüber ziemlich ähnlich
88
sind. Das Glück assoziiert sich für sie mit ihrer Familie, mit ihrem Zuhause. Die
Fortuna ist mit dem Glück nicht eng verbunden. Der Meinung der Befragten
nach hängt das Glück vom Menschen ab. Dafür muss er sich entwickeln und
Pläne für die Zukunft werfen. Glück bzw. счастье werden aber im Sinne von
„Schicksal, Los, Geschick“ noch verwendet.
Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit war der Vergleich des Inhalts und
des Gebrauchs des Begriffs „Glück“ mit dem russischen Begriff „счастье“ in
der deutschen und der russischen Kultur und die Feststellung ihrer
Besonderheiten und Gemeinsamkeiten. Durch die unterschiedlichen Methoden
wurden diese Ziele erreicht. Dazu wurden zu Beginn im ersten Kapitel die
theoretischen Grundlagen des linguokognitiven und des linguokulturellen
Konzepts und die Untersuchungsmethoden des linguokulturellen Konzepts
vorgestellt.
Im zweiten Kapitel wurde es nach dem Vergleich der Herkunft der Wörter
„Glück“ und „счастье“ herausgefunden, dass „счастье“ ein bisschen früher
erschien (im 11.Jahrhundert) und mit dem günstigen Geschick, dem „guten Teil“
des Menschen verbunden war. Im 12. Jahrhundert hatte „Glück“ solch eine
Bedeutung auch, aber der deutsche Begriff war breiter als die russische
Entsprechung. Er bedeutete auch „Festsetzung, Bestimmung, Beschluss;
89
christliches Fatum; Los, Schicksal; günstiger Ausgang; Zufall“. Es ist zu
betonen, dass „Glück“ im Deutschen oft personifiziert wurde (Fortuna).
Die Idee der Vorherbestimmtheit wurde in Zusammenhang mit „Glück“
und „счастье“ bis heute gespeichert. Davon zeugen die lexikographischen
Angaben der Wörterbücher. „Glück“ im Sinne von „günstigem Umstand,
günstiger Fügung als Schicksal“ ist relevanter als im Russischen. Im Russischen
s t e h t „счастье“ als „Zustand innerer Befriedigung“, „günstiger
Gemütsauffassung“ im Vordergrund. Personifizierung des Glücks in Form von
Fortuna ist für den russischen Begriff „счастье“ nach wie vor nicht
charakteristisch. Im Deutschen wurde diese Bedeutung von „Glück“ nach den
Daten der Wörterbücher nicht relevant.
Dieser Tatsache widersprechen aber die Angaben der phraseologischen
Wörterbücher der deutschen Sprache, in denen „Glück“ meistens in der Rolle
der Fortuna auftritt. Es gibt auch ein Paar Redewendungen, in denen „счастье“
solch eine Bedeutung hat. Nach der Untersuchung der Redewendungen wurde
auch festgestellt, dass „Glück“ und „счастье“ als Schaltwort oder als
Modalpartikel für den Ausdruck der positiven Einschätzung verwendet werden
können.
Die Analyse der Verwendung „Glück“ und „счастье“ im publizistischen
und alltäglichen Diskurs stellen die aktuellere Information über die Bedeutungen
dieser Begriffe und über das Verhältnis der Menschen zu den angegebenen
Konzepten zur Verfügung. Solch eine Untersuchung wurde im dritten Kapitel
durchgeführt. Nach der Korpusanalyse wurde herausgefunden, dass das Wort
„Glück“ in der deutschen Publizistik viel gebräuchlicher als „счастье“ in der
russischen Publizistik ist. Dabei wurde „Glück“ meistens im Sinne von
„günstigem Zufall“ eingesetzt. Sowohl im Deutschen als auch im Russischen
gibt es ein Schaltwort oder eine Modalpartikel für den Ausdruck der positiven
Einschätzung, die auch zu den Redewendungen gehören und das Wort „Glück“
bzw. „счастье“ beinhalten. Im Unterschied zum Russischen verfügt die deutsche
Sprache über solch eine Redewendung („zum Glück“). Im Russischen wurden
90
„на счастье“, „к счастью“, „по счастью“ eher als Schaltwörter verwendet.
„Счастье“ wurde in Unterschied zu „Glück“ niemals im Sinne von „Fortuna“
verwendet.
Die Ergebnisse des psycholinguistischen Experiments zeugen davon, dass
sowohl die Deutschen als auch die Russen ähnliche Vorstellungen über die
Konzepte „Glück“ und „счастье“ haben. Für ihr Glück brauchen sie ihre
Familie. Das weist darauf hin, dass „günstige Gemütsverfassung, günstiger
Zustand“ unter „Glück“ und „счастье“ eher verstanden wurden. „Glück“ und
„счастье“ sind aber immer noch im Sinne von „Geschick, Los, Schicksal“
gebräuchlich. In diesen Bedeutungen hängen „Glück“ und „счастье“ nach der
Meinung der Befragten nur vom Menschen. Die Menschen verlassen sich schon
auf die Fortuna oder auf die andere Art der Außenkraft (der Gott, die Macht)
nicht. Um glücklich zu sein, müssen sie sich nach den Anzeigen der Umfrage
entwickeln, also nicht stehenbleiben und immer Pläne für die Zukunft
entwerfen.
Nach der durchgeführten Untersuchung der Konzepte „Glück“ und
„счастье“ wurde herausgefunden, dass das Konzept „Glück“ breiter als das
Konzept „счастье“ ist und das es im Leben der Deutschen relevanter ist. Seit
dem Mittelalter wurde „Glück“ im Unterschied zu „счастье“ oft im Sinne von
„Fortuna“ verwendet. Heutzutage ist diese Bedeutung von „Glück“ nicht so
populär. Unter „Glück“ werden aber günstiger Zufall, günstige
Gemütsverfassung und günstiger Umstand verstanden. Die Redewendung „zum
Glück“ wird für die positive Einschätzung oft eingesetzt.
Die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchung der Konzepte „Glück“
u n d „счастье“ können für den Unterricht in der interkulturellen
Kommunikation, der Linguokulturologie, der kulturwissenschaftlichen
Linguistik, in der deutschen oder der russischen Sprache als Fremdsprache
verwendet werden.
Die Untersuchung der Konzepte „Glück“ und „счастье“ kann in der
Zukunft im literarischen, philosophischen und religiösen Diskurs fortgesetzt
91
werden. Das Interesse zu diesem Begriff steigt zurzeit im Rahmen der
Soziologie und der Psychologie, in einigen Schulen von Deutschland wird
„Glück“ als Schulfach eingeführt.
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Alles zum Thema „Glück“ und „Glücklich sein“:
[Webseite]. URL: http://www.gluecksarchiv.de/
98
Anhang 1. Fragebogen für deutsche Informanten
Alter:
99
Geschlecht (unterstreichen): weiblich/männlich
Wohnort:
Soziale Lage:
1. Was würde für Sie ein echtes Glück?
a) der schöne Sommerabend am Meer
b) die Rettung eines Menschen
c) der herzliche Abend mit der Familie
d) den Nobelpreis zu bekommen
e) Andere Variante:_____________________________
2. Wie kann man bestimmen, dass ein Mensch glücklich ist? Er:
a)
lächelt öfter
b)
singt
c)
wird ruhiger
d)
benimmt sich merkwürdig
e)
verhält sich sicherer
f)
zeigt das nicht
g)
Andere Variante:_____________________________
3. Wo fühlen Sie sich am glücklichsten?
a)
im Büro
b)
zu Hause
c)
auf dem Lande
d)
im Kino
e)
Andere Variante:_____________________________
4. Wovon/ von wem hängt das Glück ab? Wählen Sie bitte zwei
Punkte.
a)
vom Menschen
b)
vom Schicksal
100
c)
vom Gott
d)
von der Zeit
e)
von der Regierung
f)
vom Geschlecht
g)
vom Alter
h)
Andere Variante: ______________________________
5. Nennen Sie bitte Adjektive, die Ihrer Meinung nach zum Wort
„Glück“ passen.
a)
kurzlebig
b)
unbegrenzt
c)
unsinnig
d)
unerwartet
e)
Andere Variante:_____________________________
6. Das Tier, dessen Glück sie sich am besten vorstellen:
a)
das Pferd
b)
der Elefant
c)
die Katze
d)
der Vogel
e)
Andere Variante (erklären):_____________________________
7. Mit welchen Begriffen verbindet sich das Glück für Sie? Wählen
Sie bitte 5 Punkte.
a)
Glücksbringer
b)
Glückseligkeit
c)
Glücksfall
d)
Lebensglück
e)
Erfolg
f)
Leistung
101
g)
Liebe
h)
Freude
i)
Vergnügen
j)
Geschick
k)
Scheitern
l)
Glückssache
m)
Wohlbefinden
n)
Fortuna
o)
Sicherheit
p)
Freiheit
q)
Schicksal
r)
Gesundheit
s)
Gott
t)
Geld
u)
Familie
v)
Andere Variante:_____________________________
8. Wie oft erleben Sie glückliche Momente?
a)
selten
b)
manchmal
c)
ziemlich oft
d)
oft
e)
sehr oft
9. Welche Redewendungen, die mit dem Wort „Glück“ verbunden
sind, verwenden Sie am meisten? Wählen Sie bitte 3 Punkte.
a)
sein Glück versuchen
b)
auf gut Glück
c)
sein Glück machen
d)
mehr Glück als Verstand haben
102
e)
das Glück lächelt j-m
f)
das Glück haben
g)
j-m Glück im Wege stehen
h)
Glück und Glas, wie leicht bricht das
i)
Jeder ist seines Glückes Schmied
j)
etw. auf gut Glück tun
k)
dem Glücklichen schlägt keine Stunde
l)
unter einem glücklichen Stern geboren sein
m)
Andere Variante:___________________
10. Was machen Sie, wenn Sie sich glücklich fühlen? Sie:
a)
entwerfen Pläne für die Zukunft
b)
nehmen Urlaub
c)
danken dem Schicksal
d)
beten zu Gott
e)
sagen niemandem, um durch den bösen Blick nicht zu behexen
f)
Andere Variante:_____________________________
11. Wann sind Sie glücklicher?
a)
zu Hause
b)
mit den Freunden
c)
bei der Arbeit/an der Universität/in der Schule
d)
im Urlaub
e)
auf Reise
12. Was machen Sie, um glücklich zu sein? Sie:
a)
arbeiten
b)
entwickeln sich
c)
kaufen einen Glücksbringer
d)
üben Gehorsam
103
e)
Andere Variante:_____________________________
13. Würden Sie sagen, Sie sind:
a)
sehr glücklich
b)
etwas glücklich
c)
nicht so glücklich
d)
nicht glücklich
14. Was bedeutet für Sie „Glück“? Wählen Sie bitte 3 Punkte.
a)
Wohlstand
b)
innerliche Ruhe
c)
etwas Flüchtiges
d)
Familienwohlsein
e)
Erreichung der Ziele
f)
Selbstverwirklichung
g)
attraktives Äußere
h)
soziale Akzeptanz
i)
Andere Variante: _____________________
15. Wie meinen Sie, was für die meisten Deutschen „Glück“ ist?
a)
ein gutes Auto
b)
der Familienurlaub
c)
der Karriereschub
d)
eine Reise ins Ausland
e)
Andere Variante:_____________________________
Anhang 2. Fragebogen für russische Informanten
Пол (необходимое подчеркнуть): женский/мужской
104
Возраст:
Место жительства:
Социальное положение:
1. Что стало бы для Вас настоящей причиной для ощущения себя
счастливым?
a)
прекрасный летний вечер у моря
b)
спасение человека
c)
душевный вечер с семьей
d)
получение Нобелевской премии
e)
Другое:_________________________
2. Как можно определить, что человек счастлив? Он:
a)
чаще смеется
b)
поет
c)
становится спокойнее
d)
странно ведет себя
e)
чувствует себя увереннее
f)
не показывает этого
g)
Другое:___________________________
3. Где Вы чувствуете себя счастливее всего?
a)
на работе
b)
дома
c)
на природе
d)
в кино
e)
Другое:___________________________
4. От чего/кого зависит счастье? Выберите 2 пункта.
a)
от человека
b)
от судьбы
105
c)
от Бога
d)
от времени
e)
от правительства
f)
от пола
g)
от возраста
h)
Другое:_______________
5. Подберите имена прилагательные, которые, по Вашему
мнению, могут сочетаться со словом «счастье».
a)
кратковременное
b)
безграничное
c)
безумное
d)
неожиданное
e)
Другой вариант:___________________________
6. Счастье какого животного Вы можете представить себе лучше
всего:
a)
лошадь
b)
слон
c)
кошка
d)
птица
e)
Другое (поясните):___________________________
7. С какими понятиями у Вас ассоциируется счастье? Выберите 5
вариантов.
a)
талисман
b)
блаженство
c)
счастливчик
d)
везение
106
e)
успех
f)
достижение
g)
любовь
h)
радость
i)
удовольствие
j)
участь
k)
жребий
l)
удовлетворение
m)
провал
n)
фарт
o)
благополучие
p)
фортуна
q)
безопасность
r)
свобода
s)
судьба
t)
здоровье
u)
Бог
v)
деньги
w)
семья
x)
Другое: ____________________
8. Как часто Вы испытываете чувство счастья?
a)
редко
b)
иногда
c)
довольно часто
d)
часто
e)
очень часто
9. Какие устойчивые сочетания, связанные со словом «счастье»
Вы применяете чаще всего? Выберите 3 пункта.
107
a)
попытать счастья
b)
человек- кузнец своего счастья
c)
счастливые часов не наблюдают
d)
даст Бог здоровья, даст и счастья
e)
дураку везде счастье
f)
не родись ни умен, ни красив, а родись счастлив
g)
счастлив как дитя
h)
родиться под счастливой звездой
i)
счастливая рука
j)
по счастливой случайности
k)
не в деньгах счастье
l)
не было бы счастья, да несчастье помогло
m)
Другое: ________________________________
10. Что Вы делаете, когда чувствуете себя счастливым? Вы:
a)
строите планы на будущее
b)
берете отпуск
c)
благодарите судьбу
d)
молитесь Богу
e)
не говорите никому, чтобы не сглазить
f)
Другой вариант:___________________________
11. Когда вы счастливы больше?
a)
дома
b)
с друзьями
c)
на работе/ в университете/ в школе
d)
в отпуске
e)
путешествуя
12. Что Вы предпринимаете, чтобы быть счастливым?
108
a)
работаете
b)
развиваетесь
c)
покупаете талисман/оберег
d)
живете в послушании
e)
Другое:_______________________________
13. Вы бы сказали, что Вы:
a)
очень счастливы
b)
довольно счастливы
c)
не так уж счастливы
d)
не счастливы
14. Что для Вас значит счастье? Выберите 3 пункта.
a)
материальное благосостояние
b)
душевное спокойствие
c)
что-то мимолетное
d)
семейное благополучие
e)
достижение целей
f)
самореализация
g)
привлекательная внешность
h)
общественное признание
i)
Другое:_____________________________
15. Как Вы думаете, что для большинства русских людей
является счастьем?
a)
наличие хорошей машины
b)
отпуск с семьей
c)
продвижение по карьерной лестнице
d)
путешествие за границу
e)
Другое:_______________________________
109
Anhang 3. Daten des deutschen Zeitungskorpus
1) „Wichtig ist für Franca jetzt Spielpraxis. Ich wünsche ihm bei
Palmeiras mehr Glück, als er in den vergangenen Monaten bei uns hatte“, sagte
96-Sportdirektor Dirk Dufner. Franca war vor einem Jahr für eine Ablösesumme
von 1,3 Millionen Euro zu den Niedersachsen gewechselt, allerdings verhieß
bereits der Start nichts Gutes. (Die Zeit, 01.01.2014)
2) Die Berliner Feuerwehr musste in der Silvesternacht zu knapp 1670
Einsätzen ausrücken. „Spektakuläre Großbrände blieben zum Glück aus“, zeigte
sich ein Sprecher erleichtert. Es seien auch rund 100 Einsätze weniger gewesen
als beim Jahreswechsel 2012/13. (Die Zeit, 01.01.2014)
3) Es gibt sieben Tage, sieben Weltwunder, hinter sieben Bergen sieben
Zwerge, sieben Todsünden, modernen Siebenkampf, sieben Sakramente,
Siebenmeilenstiefel, sieben Wunder Christi, sieben Arme der Menora,
Siebensachen, sieben Weltmeere, sieben Runden um die Kaaba, die vier mal
sieben Tage eines Mondzyklus, die sieben Helden von Theben, sieben auf einen
Streich, die sieben letzten Worte Jesu, die Siebenjahresperioden der
Anthroposophen, Das siebte Kreuz der Anna Seghers, die sieben Tore des Kevin
Volland in der Hinrunde der Bundesligasaison 2013/14. Im Jahr der Quersumme
Sieben regiert uns eine Große Koalition, in der, welch Glück, die Sieben selbst
111
steckt: Die Union stellt sieben Minister und einen Dobrindt. (Die Zeit,
02.01.2014)
4) Doch oft, wie bei Thomas S., sind die Anfälle nicht sichtbar. Zum
Glück würden die Leute seine Anfälle kaum wahrnehmen, sagt er .Er verliere
zwar kurz die Orientierung, schließe seine Augen und rede für einige Sekunden
wirres Zeug. (Die Zeit, 02.01.2014)
5) Boldt sagt: „Ein guter Scout muss eine eigene Idee von der Sache
haben. Und das Glück , für einen Verein zu arbeiten, in dem ihm auch jemand
zuhört.“ (Die Zeit, 02.01.2014)
6) Die Museen, die er gründete, sind verdiente Institutionen. Auf
Hochzeiten werden Münzen mit seinem Konterfei verteilt – damit das Brautpaar
mehr Glück habe als er. (Die Zeit, 02.01.2014)
7) Die Frau ist passiv, sie wurde erst unterdrückt, dann befreit und
schließlich gefördert; der Mann aber gilt als aktiv. Er ist für sein Glück und
Unglück selbst verantwortlich. Angenommen, ein Mann sitzt alleine daheim,
ernährt sich von Bratwurst und Schmelzkäse, raucht, treibt keinen Sport und
geht nicht zum Arzt. (Die Zeit, 02.01.2014)
8) Mich kotzt es an, wie über dich hergezogen wird. „Zum Glück haben
wir sturmfeste Freunde.“ (Die Zeit, 02.01.2014)
9) Doch die Finanzkrise kam dazwischen, der Börsengang wurde
aufgeschoben und bis heute nicht umgesetzt. Zum Glück, findet das Bündnis
Bahn für Alle, in dem sich politische, ökologische und gewerkschaftliche
Gruppen zusammengeschlossen haben, um die Privatisierung der Bahn zu
verhindern. (Die Zeit, 02.01.2014)
10) „Wir sind auch schon dabei, das in Angriff zu nehmen, also auf der
Suche nach passenden Samenspendern. Meine Frau wird schließlich nicht
j ü n g e r “ , m e i n t e M ü l l e r. „ S i e w i l l a u c h s p o r t l i c h v o n i h r e m
privaten Glück profitieren.“ (Die Zeit, 02.01.2014)
11) Die Zahl blieb gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant. Als
alarmierend werten die Unfallforscher die gefährlichen Zwischenfälle („Serious
112
Incidents“), von denen viele auf menschliches Versagen zurückgehen und nur
mit Glück entschärft werden konnten. (Die Zeit, 02.01.2014)
12) Allerdings würde man in ihm heute, wäre er noch am Leben, mehr als
je zuvor den sinnlos gequälten Geist sehen. Zum Glück ist die Rockmusik
ironischer und weiser geworden – vielleicht erkennt man daran, dass die Zeiten
bessere sind. (Die Zeit, 02.01.2014)
13) „Es wird schwer, im Sprint auf das Podium zu laufen. Wir besitzen
unsere Stärken am Schießstand, das haben wir in dieser Saison um Glück schon
unter Beweis gestellt“, sagte Hönig am Donnerstag. (Die Zeit, 02.01.2014)
14) „Da ist es egal, mit welcher Startnummer man springt. Man braucht
in jedem Fall Glück“, sagte der Gesamtzweite aus Österreich. Für Samstag
werden Windgeschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern erwartet. (Die Zeit,
03.01.2014)
15) Trotz des verpassten Podestcoups war Herren-Bundestrainer Mark
Kirchner mit der Leistung seiner Athleten zufrieden. „Sie haben
eigentlich gut gearbeitet, vielleicht hat aber auch das nötige Quäntchen Glück
gefehlt.“ (Die Zeit, 03.01.2014)
16) Rostock ( AFP ). Glück im Unglück ist den Bewohnern eines
Hochhauses in Schwerin widerfahren: Unbekannte setzten in der Nacht zum
Samstag im Keller des Gebäudes ein dort abgestelltes Sofa in Brand, wie die
Polizei in Rostock mitteilte. (Die Zeit, 04.01.2014)
17) Axel Teichmann hat seinen Frieden mit Val di Fiemme geschlossen. In
den Loipen am Lago di Tesero hatte den Bad Lobensteiner Langläufer vor
Jahresfrist bei den Weltmeisterschaften das Glück verlassen. Stock- und
Skibrüche sowie Stürze führten zu einer medaillenlosen WM und
Selbstzweifeln. (Die Zeit, 04.01.2014)
18) Stock- und Skibrüche sowie Stürze führten zu einer medaillenlosen
WM und Selbstzweifeln. Auf der sechsten und vorletzten Etappe der Tour de Ski
kehrte das Glück nun zu ihm zurück. (Die Zeit, 04.01.2014)
113
19) Immerhin konnte Freitag mit 127 Metern seinen leichten
Aufwärtstrend fortsetzen. „Ich hatte Glück mit dem Wind. Es ist zwar schade,
dass der Wind entscheidet, aber man sollte nicht zu viel darüber reden“, erklärte
der Sachse. (Die Zeit, 04.01.2014)
20) „Unser Fisch, der unsere Nahrung ist, steht nicht zum Verkauf.
Das Glück unserer Enkelkinder steht nicht zum Verkauf. Wir werden unseren
Kampf nicht aufgeben. … Der Xingu ist unsere Heimat, und ihr seid hier nicht
willkommen.“ (Die Zeit, 04.01.2014)
21) „Er war einer der größten Fußballer aller Zeiten. Ich hatte das Glück,
ihn persönlich kennenzulernen. Er hat mich nicht nur als Sportler, sondern auch
als Mensch mit seiner Geschichte beeindruckt“, sagte Niersbach. (Die Zeit,
05.01.2014)
22) Insgesamt 90 Menschen hat das vergangene Jahr in Deutschland
besonderes Glück beschert - in Form einer millionenschweren Finanzspritze: Sie
wurden 2013 Lotto-Millionäre. Aber das Glück war nicht allen Bundesländern
gleich hold: Die meisten Glückspilze kamen aus Nordrhein-Westfalen, BadenWürttemberg und Bayern. (Die Zeit, 05.01.2014)
23) Jeder ist für ihn ein potentielles Interviewopfer und der Bleistift vor
lauter Hektik schon leicht angekaut. Aber zum Glück gibt es auf Messen ja
einen Kaffeestand. (Die Zeit, 06.01.2014)
24) Tatort-Doublefeature heute Abend. Fühlt sich an wie Weihnachten im
Januar - zum Glück steht der Baum noch. (Die Zeit, 06.01.2014)
25) In Sofia und Bukarest wird über das Problem mit einem ganz anderen
Tonfall geklagt: Schon seit Jahren bluten Wissenschaft, Wirtschaft und
Gesundheitssystem aus, weil allzu viele der schlauen und gut ausgebildeten
Köpfe ihr Glück im Ausland suchen. (Die Zeit, 06.01.2014)
26) Für mich waren diese Abschnitte wichtig, um als Student viel
Praxiserfahrung zu sammeln und auf der anderen Seite hatte die Firma dadurch
die Möglichkeit, mich kennen zu lernen. Ich hatte damals Glück, für das
114
studentische Förderprogramm „Fastlane“ vorgeschlagen zu werden. (Die Zeit,
07.01.2014)
27) Ich kann sagen, dass ich zum jetzigen Zeitpunkt genau da bin, wo ich
sein will. Mir ist aber klar, dass immer auch etwas Glück dazu gehört. (Die Zeit,
07.01.2014)
28) Es ist eine ziemlich exponierte Stelle, denn ich habe mit der obersten
Führungsebene der Unternehmen zu tun - auf der ganzen Welt. Natürlich gehört
immer auch Glück dazu, eine solche Stelle zu bekommen, planen lässt sich so
etwas schwer, aber schließlich kommt es doch darauf an, durch Leistung zu
überzeugen, um aus der Masse herauszustechen. (Die Zeit, 07.01.2014)
29) Doch auch eine vollkommen gegensätzliche Emotion im
Straßenverkehr birgt Risiken. Wer sich euphorisch ins Auto setzt,
sein Glück gerade nicht fassen kann oder sich einfach nur über einen
wunderbaren Tag freut, lebt und fährt unter Umständen gefährlich. (Die Zeit,
07.01.2014)
30) Doch diese Phase der Kinder- und Jugendbücher sei irgendwann
vorbei gewesen, spätestens als ihr 1960 geborener Sohn erwachsen wurde. 1983
kam ihr Romandebüt - die Familienchronik „Glück hat seinen Preis“. Viele
weitere Bücher folgten. (Die Zeit, 07.01.2014)
31) Sind Sie eine Privilegierte? Antwort: Ich hatte Glück. Ich hatte immer
Arbeit. (Die Zeit, 07.01.2014)
32) In der Gesamtwertung rutschte das Duo mit einem Rückstand von
12:02 Minuten vom zweiten auf den vierten Platz ab. Mehr Glück hatten die
Vorjahreszweiten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz ( Südafrika/ Karlshof
), die trotz zweier Reifenplatzer „nur“ 13:32 Minuten verloren. (Die Zeit,
07.01.2014)
33) Deutschland muss etwas tun, damit sie nicht in großer Zahl
zurückgehen. Junge Spanier beispielsweise, die begeistert in der Bundesrepublik
ihr Glück versuchten, blieben zugleich mit ihrer Heimat - über Reisen und
moderne Kommunikationswege - eng verbunden. (Die Zeit, 08.01.2014)
115
34) Bell führte zuvor die Intel-Sparte, die Chips für Smartphones und
Tablets entwickelt. Er hatte dort wenig Glück: In diesen Mobil-Geräten
dominieren nach wie vor Prozessoren auf Basis von Technologie des IntelKonkurrenten ARM. (Die Zeit, 08.01.2014)
35) Beide kamen aus wohlhabenden Familien, heirateten in
Herrscherhäuser ein und wurden zu Legenden. Dazwischen lagen Jahre
des Glücks und der Tragik. Für Diana begann das Märchen am 29. Juli 1981, als
sie in der Londoner St Paul's Cathedral dem derzeitigen britischen Thronfolger
Prinz Charles das Jawort gab. (Die Zeit, 08.01.2014)
36) Wie es zu dem Unfall kam, ist bis heute unklar. Glück und Unglück
lagen bei beiden dicht beieinander. Diana verlor ihren königlichen Titel mit der
Scheidung von Charles im Jahr 1996. (Die Zeit, 08.01.2014)
37) Villeneuve wurde Weltmeister. Zum Glück i s t M i c h a e l e i n
Kämpfer. Er hasst es zu verlieren. (Die Zeit, 08.01.2014)
38) Auch Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve ( 42 ) ist in Gedanken bei
seinem früheren Rivalen: „Zum Glück ist Michael ein Kämpfer. Er hasst es zu
verlieren“. (Die Zeit, 08.01.2014)
39) Die Zustimmung für Abe ist bereits auf einem vorläufigen Tiefpunkt
angelangt. Sein Glück ist die schwache Opposition. Doch spätestens in drei
Jahren wird wieder gewählt, und dann könnten die traditionell eher
pazifistischen Japaner den politischen Scharfmacher abwählen. (Die Zeit,
08.01.2014)
40) Die Probleme liegen ganz woanders, und sie können einem schon
Angst machen – Angst nicht um unseren Wohlstand, sondern um einen
Grundbestand an Gerechtigkeit und an fairem Ausgleich auf diesem
Planeten. Wer das Glück hatte, den Jahreswechsel in Rom verbringen zu dürfen,
dem stand dies in aller Klarheit vor Augen. (Die Zeit, 08.01.2014)
41) Wenn sie ihr Studium in Deutschland abgeschlossen hat, wird sie
unterrichten und ihr eigenes Geld verdienen können. Mit etwas Glück kann sie
später noch ihren Master in Bochum machen. (Die Zeit, 09.01.2014)
116
42) Mit seinen eigenen Porträtaufträgen für die Kunsthalle war Lichtwark
zunächst wenig Glück beschert. So hatte Max Liebermann 1891 ein Bildnis des
Bürgermeisters Carl Friedrich Petersen gemalt. (Die Zeit, 09.01.2014)
43) Weil ich als Metzger nicht mehr arbeiten konnte, habe ich eine
Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten gemacht. Aber ich hatte kein
Glück mit meinen Bewerbungen. (Die Zeit, 09.01.2014)
44) " Wenn Hund kommt, um Hilfe rufen! Wenn keine Hilfe kommt, dann
viel Glück! " (Die Zeit, 09.01.2014)
45) Zum Glück, denn diese sechs, sieben Filmminuten erklären, was Jossi
wirklich will. Zuerst sieht man ihn mit seiner Mutter auf dem Sofa in der
Wohnung am Holzhausenpark, dort, wo er aufgewachsen ist. (Die Zeit,
09.01.2014)
46) „Um Gottes willen“, versetzt Bordt. Das eigene Wertesystem und das
persönliche Glück deckungsgleich mit der Bilanz der Firma – „das ist
Totalitarismus“. (Die Zeit, 09.01.2014)
47) Er sieht ziemlich gut aus und ist ein verlässlicher Typ, weshalb Leahs
jamaikanische Kollegen es nur mit Groll sehen, dass eine Weiße sich einen der
Ihren geangelt hat. Michel ist Friseur, aber wenn er von der Arbeit nach Hause
kommt, setzt er sich an den Computer und versucht sein Glück als DayTrader. (Die Zeit, 09.01.2014)
48) Ich allein verfasse das Lexikon, das mich definiert. Verfasser des
eigenen Lebens zu sein ist Glück und Stress zugleich. Selbstbeobachtung und
Selbsttäuschung arbeiten dabei Hand in Hand. (Die Zeit, 09.01.2014)
49) Endlich hatte er Glück: Für ein Stück wurde ein gut aussehender
junger Mann gesucht – die Autorin war von ihm begeistert. (Die Zeit,
09.01.2014)
50) Wir hoffen, dass er ein gutes Ende findet, und lesen derweil Iffland. In
seinem Drama „Die Jäger“ steht: „Gut getragne Widerwärtigkeit ist
auch Glück“. (Die Zeit, 09.01.2014)
117
51) Oder lieber zu Ende schauen, die erste Hälfte nachholen, die
Bausteine mental zusammenfügen? Hast du Glück, kommst du zur rechten
Zeit. Hast du Pech, hast du eben Pech. (Die Zeit, 09.01.2014)
52) Der Status quo ist unhaltbar, doch die eigentliche Tragödie im
Unheiligen Land ist, dass der Status quo besser aussieht als jedweder
Umbau. Wünschen wir John Kerry trotzdem mehr Glück, als seine Vorgänger
hatten. (Die Zeit, 09.01.2014)
53) Ein Taxifahrer wurde zusammengeschlagen. Dann kamen zum
Glück französische Truppen. Am 25. Dezember gegen 14 Uhr griffen dann
radikalislamische Warlords die benachbarten Viertel Walingba, Yassimandji,
Gbakardja und Ngoucimen sowie das Viertel Adan an. (Die Zeit, 09.01.2014)
54) Bell arbeitete viele Jahre bei Apple und führte bis Mai 2013 die IntelSparte, die Chips für Smartphones und Tablets entwickelt. Er hatte dort
wenig Glück: In diesen Mobil-Geräten dominieren nach wie vor Prozessoren
auf Basis von Technologie des Intel-Konkurrenten ARM. (Die Zeit, 09.01.2014)
55) Das Outing des deutschen Ex-Nationalspielers Thomas Hitzlsperger
als Homosexueller empfindet Ronaldo als zeitgemäß: „Zum Glück verändert
sich die Welt immer mehr. Die Akzeptanz für Homosexuelle steigt“. (Die Zeit,
09.01.2014)
56) Sie stammen aus zerrütteten Elternhäusern und kämpfen - mehr oder
weniger erfolgreich - mit dem Alltag. Beziehungen und Jobs kommen und gehen
und trotzdem scheint immer irgendwie etwas zu fehlen zum Glück. (Die Zeit,
09.01.2014)
57) „Da ich offenbar zu einer Minderheit gehöre, werde ich mich damit
abfinden, dass die ARD zum allerbeliebtesten und allerkompetentesten
Krimisender geworden ist, der mit seinen. Ich hatte am Neujahrstag übrigens
doch noch Glück.“ (Die Zeit, 10.01.2014)
58) Ein Materialfehler sei angeblich nicht der Grund für den Sturz
gewesen. Morgenstern war bereits am 15. Dezember in Titisee-Neustadt schwer
118
gestürzt, hatte damals jedoch Glück im Unglück und kam mit einem
gebrochenen Finger und Prellungen davon. (Die Zeit, 10.01.2014)
59) „Er wollte kurz wissen, was passiert ist.“ Bis zum Nachmittag war
unklar, ob sich Morgenstern schwere Verletzungen zugezogen hat
oder Glück im Unglück hatte. " (Die Zeit, 10.01.2014)
60) „Dieser Sturz ist immer noch in meinem Kopf drin“, hatte
Morgenstern vor kurzem eingeräumt. „Ich hatte bisher immer Glück bei meinen
Stürzen. Ich habe Angst, dass irgendwann etwas passiert.“ (Die Zeit,
10.01.2014)
61) Morgenstern, der mit schweren Kopfverletzungen und einer
Lungenquetschung auf der Intensivstation des Unfallkrankenhauses Salzburg
liegt, sei am Samstagvormittag erneut untersucht worden. Nach Angaben der
Ärzte hatte der 27-Jährige bei seinem Sturz am Vortag großes Glück, dass er
keine schweren Rücken- oder Wirbelverletzungen davongetragen habe. (Die
Zeit, 11.01.2014)
62) Der 27 Jahre alte Österreicher liegt mit schweren Kopfverletzungen
und einer Lungenquetschung auf der Intensivstation des Krankenhauses in
Salzburg. Nach Angaben der Ärzte hatte der dreimalige Olympiasieger bei
seinem Sturz großes Glück, dass er keine schweren Rücken- oder
Wirbelverletzungen davongetragen habe. In ähnlichen Fällen wären schon
Querschnittslähmungen vorgekommen. (Die Zeit, 11.01.2014)
63) „Ich bin sehr zufrieden mit dem Sprung. Die Bedingungen waren sehr
unterschiedlich, bei mir waren sie zum Glück gut“, sagte Frenzel. Ebenfalls gut
im Rennen liegen Tobias Haug (Baiersbronn /+ 0:28 Minuten) und
Vorjahressieger Tino Edelmann (Zella-Mehlis /+ 0:47) auf den Plätzen fünf und
neun. (Die Zeit, 11.01.2014)
64) Dazu Schlagzeug und Fußball, sogar zweimal die Woche .Außerdem
lernen sie binomische Formeln, alle Länder Afrikas und schon zwei Sprachen;
wer Glück hat, kann in beiden Vokabeln abhören. (Die Zeit, 11.01.2014)
119
65) Die Qualität ist da, keine Frage. Und wenn die Tagesform stimmt oder
wir das Glück auf unserer Seite haben, bin ich guter Dinge. „Der WMTorrekord des Brasilianers Ronaldo (15 Treffer zu 14 Klose-Toren) ist indes
zweitrangig. (Die Zeit, 12.01.2014)
66) Vor allem , weil Dirk Nowitzki im ersten Durchgang in der gleichen
Situation den Pfiff bekommen hat. „Dallas hatte in der laufenden Saison bereits
zum zweiten Mal Glück. Im Spiel bei den Minnesota Timberwolves am 30.
Dezember (100:98) foulte Mavericks-Routinier Shawn Marion Olympiasieger
Kevin Love in der Schlusssekunde, die Pfeife blieb stumm. (Die Zeit,
13.01.2014)
67) Selbst Milan-Stürmer Mario Balotelli zollte dem Nachwuchsmann
Respekt. „Kompliment und viel Glück an Berardi. Wirklich gut“, twitterte der
Angreifer . (Die Zeit, 13.01.2014)
68) Manchester ( SID ) - Glück im Unglück für den französischen
Fußball-Nationalspieler Samir Nasri: Der Mittelfeldspieler vom englischen
Vizemeister Manchester City hat sich bei einem Foulspiel von Mapou YangaMbiwa im Premier-League-Spiel bei Newcastle United (2:0) am Sonntag „nur“
einen Innenbandanriss im linken Knie zugezogen. (Die Zeit, 13.01.2014)
69) „Es hätte jederzeit eine Gehirnschwellung beziehungsweise eine
weitere Gehirnblutung auftreten können.“ Dieser Fall war zum Glück nicht
eingetreten, so dass für Morgenstern nun eine rund zweiwöchige
Regenerationsphase beginnt. (Die Zeit, 13.01.2014)
70) Durch den Hinterausgang des Kongresshauses verschwand der
Franzose wortlos direkt Richtung nahe gelegenes Spielerhotel. Platz drei bei der
Wahl zum Weltfußballer des Jahres hinter dem vor Glück weinenden Sieger
Cristiano Ronaldo und sogar noch hinter dem 2013 häufig verletzten Lionel
Messi war viel weniger , als sich Ribéry nach seinem Superjahr erhofft und
erwartet hatte . (Die Zeit, 14.01.2014)
71) „Ich bin kein Egoist, und dieser Titel ist nicht mein Ziel“, sagte Ribéry
zu „Bild.de“. Nach den Tränen des Glücks von Sieger Cristiano Ronaldo war
120
Ribéry am Montagabend noch schnurstracks aus dem Kongresshaus in Zürich
marschiert. (Die Zeit, 14.01.2014)
72) Jupp Heynckes genoss das Rampenlicht. Nach seinem Karriereende
zum Welttrainer gekürt zu werden, empfand der ehemalige Bayern-Coach als
großes Glück. (Die Zeit, 14.01.2014)
73) „Ich bin so. Vielleicht lachen sie über mich, aber es ist mir egal, es
war ein sehr besonderer Moment“, sagte der 28-Jährige immer noch bewegt über
den Augenblick des Glücks, als Pelé ihm endlich wieder den ersehnten
Goldenen Ball überreichte. (Die Zeit, 14.01.2014)
74) „16 Zähler sind kein Ruhekissen. Nur mit Glück werden wir es nicht
schaffen.“ Nach einer enttäuschenden Hinrunde stehen die Hamburger mit 16
Punkten nur auf Platz 14 in der Tabelle - mit lediglich zwei Punkten Vorsprung
auf den Relegationsrang. (Die Zeit, 14.01.2014)
75) Der Luxemburger Prinz und die gebürtige Hessin Claire Lademacher
hatten im vergangenen September geheiratet. Beide Familien freuten sich „an
diesem großen Glück“, hieß es. Prinz Félix ist der zweitälteste Sohn von
Luxemburgs Großherzog Henri. (Die Zeit, 14.01.2014)
76) Wichtig ist aber auf dem Platz: Also wie fit die Sportler auf dem
Punkt sein werden - und ob sie das Quäntchen Glück haben. (Die Zeit,
14.01.2014)
77) Nun sagte Mori der Nachrichtenagentur Kyodo News: „Ich werde in
diesem Jahr 77. Wenn ich Glück habe, lebe ich noch fünf oder sechs
Jahre.“ (Die Zeit, 14.01.2014)
78) Immer wieder stapfe ich schnaufend die metallenen Stufen zur
Schanze hinauf. Ich fühle mich zwar immer noch nicht wie ein Ski-Adler, eher
wie in Strauß, aber ich spüre dieses Glück, dieses gute Gefühl, über eine Grenze
gegangen zu sein. (Die Zeit, 14.01.2014)
79) Die Trennwand war durch die Explosion leicht verschoben worden
und nach Einschätzung des Experten nicht mehr rauchdicht. Die Frau
hatte Glück: Sie wurde schnell von Verwandten aus dem Haus gerettet. „In den
121
wenigen Minuten wird es für sie nicht gefährlich gewesen sein; wenn sie aber
länger in der Wohnung geblieben wäre, dann schon“, sagte der Sachverständige.
(Die Zeit, 15.01.2014)
80) „In den wenigen Minuten wird es für sie nicht gefährlich gewesen
sein; wenn sie aber länger in der Wohnung geblieben wäre, dann schon“, sagte
der Sachverständige. Glück hatten wohl auch zwei Handwerker, die
normalerweise in einer Wohnung im Dachgeschoss arbeiteten: Sie hatten an dem
Tag schon früh Feierabend gemacht. (Die Zeit, 15.01.2014)
81) Im Zusammenhang mit der blutigen Niederschlagung von Protesten in
seiner Zeit als Vizeregierungschef 2010 wird ihm Mord vorgeworfen, aktuell
wird Suthep wegen seiner Rolle bei der Besetzung mehrerer Ministerien im
November per Haftbefehl gesucht. Sein Glück: Bangkoks Sicherheitskräfte
machten noch keinen Versuch, ihn festzunehmen. (Die Zeit, 15.01.2014)
82) Wir haben definitiv keine Einwanderung in das Sozialsystem.
Natürlich zieht Deutschland als vergleichsweise reiches Land Menschen an, die
hier ihr Glück suchen und arbeiten wollen. Und wenn das nicht gelingt, fragt
sich der Einzelne auch, ob er zur Überbrückung Sozialleistungen bekommen
kann. (Die Zeit, 16.01.2014)
83) „Und weil der Mensch dafür gar nicht gemacht ist, hat der Moment
etwas Magisches. Angst, Lust, Glück – das ist die Dramaturgie des BungeeSpringens.“ (Die Zeit, 16.01.2014)
84) Sie kann also zwischendurch schnell mal hinflitzen, wenn Not am
Mann ist. Was sie zum Glück nicht oft muss, denn die dortigen Lehrer erledigen
die wichtigsten Aufgaben einfach selbst, nach Dienstschluss. (Die Zeit,
16.01.2014)
85) Und wenn Sie dann einen Unfall haben, Kurt und Michael, werden
Sie sich über mangelndes Interesse nicht zu beklagen haben, das garantiere
ich. Glück gehört natürlich auch dazu. (Die Zeit, 16.01.2014)
86) „Ich glaube, wir sollten nicht ausgerechnet jetzt ein Bild
anbieten ... Man darf das Glück nicht überstrapazieren.“ (Die Zeit, 16.01.2014)
122
87) Nicht nur die Menschen, die nach Glück, Schönheit oder dem ganz
Anderen suchen, brauchen sie, sondern auch der Staat, das bekommen Ang und
seine Künstlerfreunde wie etwa Michael Lee oder Chye Teck Chua deutlich zu
spüren. (Die Zeit, 16.01.2014)
88) Ihr Lohn scheint nicht unter den Personalkosten auf, sondern kann als
Sachaufwand verrechnet werden – weshalb nicht zuletzt die öffentliche Hand
gern auf Leasingpersonal zurückgreift, um Sparvorgaben und Aufnahmestopps
nach außen hin zu erfüllen. Als im Jahr 2009 plötzlich Tausende Leiharbeiter
„stempeln“ mussten, hatte Franz Scherf Glück. Die Papierproduktion in
Gratkorn lief weiter. (Die Zeit, 16.01.2014)
89) „Eine enorme Glückssache“, sagt Pressler. Das Glück. Menahem
Pressler spricht viel vom Glück. (Die Zeit, 16.01.2014)
90) Vermutlich sind ihm so viel Ruhm und Reichtum manchmal selbst
noch unheimlich, und so gibt er sich bescheiden im medialen Frage-AntwortSpiel. „Ich glaube, das ist gerade die beste Zeit meines Lebens“, sagte er vor gut
zwei Jahren – welch Glück für ihn und seine Fans, dass die noch immer nicht
vorbei ist! Auch privat scheint nach leicht bizarren Turbulenzen alles wieder
rundum geglättet. (Die Zeit, 16.01.2014)
91) Ich sehe das so: Jeder, der hier geboren ist, sollte sich dazugehörig
fühlen können, ohne aufgrund seiner Wurzeln ständig vermittelt zu bekommen,
anders zu sein. Und wir, die wir beim Geburtslotto Glück hatten und in
Deutschland auf die Welt gekommen sind, sollten uns verpflichtet fühlen, denen,
die weniger Glück hatten, die Hand zu reichen. (Die Zeit, 16.01.2014)
92) Dieses Virus, da sind sich Grippeforscher einig, meint es ernst.
Zum Glück wurde H 7N9 nicht von Mensch zu Mensch übertragen; die meisten
Opfer hatten sich bei infiziertem Geflügel angesteckt. In den betroffenen
Regionen wurden daher Geflügelmärkte geschlossen, und sämtliches Federvieh
wurde umgebracht. (Die Zeit, 16.01.2014)
93) In die Massenproduktion gehen die Hersteller in der Regel erst, wenn
der Pandemiefall tatsächlich eingetreten ist. „Millionen Impfdosen einfach auf
123
gut Glück herzustellen ist zu teuer“, sagt John Treanor von der Uni-Klinik in
Rochester. Außerdem würden Produktionskapazitäten für die saisonalen
Impfstoffe blockiert. (Die Zeit, 16.01.2014)
94) „Liebe die Hitze, Baby“, schrieb sie danach neben ihr traditionelles
Autogramm auf die Fernsehkamera. Glück hatte dagegen Jo-Wilfried Tsonga. In
der Begegnung des Franzosen gegen den Brasilianer Thomaz Bellucci wurde
nach dem ersten Satz das Dach in der Hisense Arena geschlossen. (Die Zeit,
16.01.2014)
95) „Einige der Mädchen können nach ihren Spielen kaum noch sprechen,
wenn sie zurück in die Umkleide kommen“, berichtete die Polin Agnieszka
Radwanska, die Glück hatte, unter dem Dach der Hisense Arena spielen zu
dürfen. Doch auch dort war es heiß. (Die Zeit, 16.01.2014)
96) Gleichzeitig freute sich der 83-Jährige Schauspieler über die Ehrung.
„Man braucht zum Leben Glück und man braucht besonders Glück, wenn man
so ein alter Zausel geworden ist, wie ich es bin“, meinte er scherzhaft. (Die Zeit,
17.01.2014)
97) Barcelona (SID) - Glück im Unglück für Brasiliens Fußballstar
Neymar: Der 21 Jahre alte Angreifer hat sich beim 2:0-Sieg im spanischen
Pokal-Achtelfinale mit dem FC Barcelona beim FC Getafe nur eine Stauchung
der Peroneussehne im rechten Knöchel zugezogen. (Die Zeit, 17.01.2014)
98) „Sicherlich ist rein rechnerisch irgendwann Schluss, aber es fühlt sich
noch nicht danach an und meine Band und ich bewegen unseren Popo doch noch
ganz gut.“ So klingt es fast schon trotzig, wenn Maffay im ersten Lied singt:
„Neues Spiel - neues Glück, weil das immer noch der Anfang ist.“ (Die Zeit,
17.01.2014)
99) Während die Republik über vermeintliche Armutseinwanderer aus den
EU-Staaten im Südosten in das deutsche Sozialsystem debattiert, versuchen hier
ungelernte Rumänen, Bulgaren und andere Osteuropäer, die vor der Not und der
miserablen wirtschaftlichen Lage in ihrer Heimat geflohen sind, sich als
124
Tagelöhner zu verdingen. Für zwei, drei oder, wenn sie Glück haben, fünf Euro
die Stunde. (Die Zeit, 17.01.2014)
100) Für die Gastgeber trafen Sadio Mané (13.), Jonatan Soriano (20./
Foulelfmeter) und Robert Zulj (44.). Glück hatte der FCB zudem, als Salzburgs
Kevin Kampl (76.) mit einem Foulelfmeter an Torwart Manuel Neuer
scheiterte. (Die Zeit, 18.01.2014)
101) Was tun? Wir versuchen unser Glück in der nahe gelegenen Stadt
Tulcea. Eine Werkstatt direkt am Straßenrand, ein kleiner drahtiger Mann, aus
dessen Augen Erfahrung spricht. (Die Zeit, 18.01.2014)
102) Nach den schweren Krawallen forderte die Gewerkschaft der Polizei
(GdP), dass sich die Fußballfans in ganz Deutschland von den Gewalttätern in
den eigenen Reihen trennen. „Es war reines Glück, dass wir gestern nicht den
ersten Toten beklagen mussten“, sagte der nordrhein-westfälische GdPVorsitzende Arnold Plickert. (Die Zeit, 19.01.2014)
103) „Es ist immer erleichternd, den ersten Sieg zu holen. Der erste Sprint
der Saison ist immer etwas kompliziert, man braucht etwas Glück. (Die Zeit,
19.01.2014)
104) Österreich hatte Deutschlands 5:3-Führung kurz vor Schluss
ausgeglichen und den Shootout erzwungen. „Letztlich hatten wir im
Penaltyschießen auch das Glück auf unserer Seite, aber ich fand auch, dass wir
es verdient hatten, hier zu gewinnen“, sagte Bundestrainer Stefan Kermas. (Die
Zeit, 19.01.2014)
105) Was ist wichtiger? Das individuelle Glück oder das Gemeinwohl?
Dafür schöpft Karin Beier viele unterschiedliche Theatermittel aus: von
Anlehnungen an der antiken Aufführungspraxis mit riesigen Masken und
Stelzenschuhen, den sogenannten Kothurn in der „Iphigenie“, der äußersten
Reduktion in den „Troerinnen“ bis zum Einsatz von riesigen Videoleinwänden
in der „Elektra“-Tragödie. (Die Zeit, 19.01.2014)
106) „Das Licht des Quasars ist wie der Strahl eines Scheinwerfers“, sagte
Cantalupo. „In unserem Fall haben wir das Glück, dass dieser Scheinwerfer
125
direkt auf ein Filament des kosmischen Netzwerks gerichtet ist und dessen Gas
zum Leuchten bringt.“ (Die Zeit, 19.01.2014)
107) „Da sich meine Sachen irgendwo dazwischen positionieren, hatte ich
die Wahl. Zum Glück habe ich kein großes Ego und muss nicht unbedingt
zwischen Balenciaga und Rick Owens hängen. (Die Zeit, 20.01.2014)
108) Da mag dann manchen selbst eine schnulzige Wendung wie Poesie
erscheinen: „Mut ist auch nur ein Anagramm von Glück“, sagt Julia
Engelmann. Selbstverständlich hat das Video bereits etliche Immunreaktionen
hervorgerufen, von den üblichen Grunzreflexen bis hin zu wutgetriebenen
Textanalysen, an deren Ende von Engelmanns Botschaft nicht mehr viel übrig
blieb als „carpe diem“. (Die Zeit, 21.01.2014)
109) Louis Blues vorn . „Ich hatte das Glück, fast zehn Jahre lang gesund
zu sein“, sagte Sedin und spielte die Leistung herunter: Die Serie bedeute ihm
nicht viel. (Die Zeit, 21.01.2014)
110) Wir waren jedoch eindeutig besser. Es hat sich zum Glück keiner
meiner Spieler verletzt, und so haben wir auch das letzte Testspiel erfolgreich
bestritten und uns keine Blöße gegeben. (Die Zeit, 22.01.2014)
111) „In den entscheidenden Momenten hatte ich einfach Glück.“
Dimitrow erwischte einen perfekten Start und entschied den ersten Satz
überraschend deutlich für sich. (Die Zeit, 22.01.2014)
112) Nein, ich meine nicht Edward Snowden, sondern Jonathan Jay
Pollard. Er hatte weder das Glück, international als Held gefeiert zu werden,
noch zu entkommen. (Die Zeit, 22.01.2014)
113) Ihre Aufzeichnungen triefen vor Ambition, unentwegt fragt sie sich,
worauf sie ihre Fähigkeiten jetzt richten soll. Das große Glück des
Erwachsenwerdens, das darin besteht, sich zu entscheiden, lernt Ada Lovelace
für damalige Verhältnisse spät kennen, vielleicht weil sie abgelenkt wird durch
Krankheiten und Kinderkriegen. (Die Zeit, 23.01.2014)
126
114) „Ich dachte, du wärst schon weg, bevor du fort warst. Aber das war
ein Irrtum, zum Glück.“ „Ob ich Angst vorm Tod habe, meinst du? (Die Zeit,
23.01.2014)
115) (Vergleiche auch Chaussys Buch über das Oktoberfest-Attentat, das
dieser Tage in einer Neuauflage im Ch. Links Verlag erscheint.) Regie und
Bildsprache des Films sind gutmütig und konventionell, doch
zum Glück schadet das seiner Sache nicht. (Die Zeit, 23.01.2014)
116) „Ich wollte natürlich wissen, ob es ihnen gut geht“, erzählt der Leiter
der Frankfurt School of Finance and Management. „Zum Glück war alles in
Ordnung. Sie hatten von den Gefechten nicht viel mitbekommen.“ (Die Zeit,
23.01.2014)
117) Eine Meinung über den Zustand des Organismus, ein flackerndes
Bild auf einem Bildschirm, empfangen und bearbeitet und neu zusammengesetzt
in mindestens zehn Regionen des Gehirns. Die Signale des Körpers können
ausgeblendet werden, so wie beim Läufer, der auf einer Welle des Glücks seine
Krämpfe vergisst .Das Hirn ist auch offen für kulturelle Einflüsse. (Die Zeit,
23.01.2014)
118) Die Geschichte der öffentlichen Wahrnehmung Barack Obamas ist
eine Geschichte der Eindunkelung, Ernüchterung, Abkühlung: Insbesondere die
Deutschen sahen in ihm noch vor Kurzem einen Visionär, der zufällig in den
Grenzen von“ God ’s own country“ erzogen wurde, eigentlich aber der ganzen
Menschheit gehörte. Er schien ein Mann zu sein wie Lessings Nathan aus dem
dramatischen Gedicht Nathan der Weise, ein Mann der Vernunft und Toleranz,
über den der Literaturwissenschaftler Benno von Wiese schrieb:
„Nathans Glück , weise und gut zu sein , ist gänzlich unabhängig von der
äußeren Ordnung des Daseins“. (Die Zeit, 23.01.2014)
119) Ihr Buch ist weder als heroisches Beispiel gedacht noch als
Antiabtreibungsplädoyer. Aber es ist nicht weniger als die Erzählung einer
Geschichte des Glücks: des Glücks der Unverfügbarkeit des Schicksals. (Die
Zeit, 23.01.2014)
127
120) Weil wollte sich keinem Mann unterordnen. Ihr Glück, wenn es so
etwas in ihrem Leben überhaupt gab, lag darin, den Unterprivilegierten zu
helfen und für mehr Gerechtigkeit zu sorgen .Schon als junge Frau hat sie die
„Teilung der Menschen“ in zwei Klassen beklagt. (Die Zeit, 23.01.2014)
121) Anders als er würde sie nie dorthin gelangen, „wo die Wahrheit
wohnt“. Sie interessierte sich nicht für Geld, Karriere, Liebe und Glück. Sie hat
ihre Meinung dann noch einmal geändert. (Die Zeit, 23.01.2014)
122) Es müsse die Wahrheit nur begehren und seine Aufmerksamkeit in
unaufhörlicher Bemühung auf ihre Erreichung richten. Genau das tat sie dann
auch: Sie interessierte sich nicht für die Dinge, die uns heute so wichtig sind:
Selbstverwirklichung, Karriere, Geld und Glück. (Die Zeit, 23.01.2014)
123) Ich war schwer beeindruckt. Weniger Glück hatte er bei unseren
gemeinsamen Angelausflügen. Manchmal saßen wir beide stundenlang
vergeblich am Wasser. (Die Zeit, 23.01.2014)
124) Das ist vor allem in den Phasen gut, in denen ich mal wieder schlecht
einschlafen kann. Zum Glück habe ich keinen Job, bei dem ich morgens um
sieben ins Büro muss. Besonders gut schlafen konnte ich, als ich noch
Leistungssportler war und für die Jugendmannschaft von Hansa Rostock
gespielt habe. (Die Zeit, 23.01.2014)
125) „Natürlich rechnen wir mit Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther,
mit den Biathleten und Skispringern. Zum Glück sind wir aber breit aufgestellt,
da kann das eine oder andere ausgeglichen werden“, sagte der 64-Jährige. (Die
Zeit, 23.01.2014)
126) Auch eine persönliche Bestleistung könne „beispielsweise für junge
Leute der Erfolg des Lebens sein“. Vesper lobte die hohe Qualität eines Teams,
„das trotz der schwierig gewordenen Konkurrenz-Situation alle Chancen hat, mit
großem Engagement und mit einem Quäntchen Glück unser Ziel zu
erreichen“. In den Zielvereinbarungen mit dem Bundesinnenministerium ist ein
Korridor von 27 bis 42 Edelplaketten festgeschrieben. (Die Zeit, 23.01.2014)
128
127) Als Erinnerung konnte sie neben einem weiteren Kuscheltier ihres
treuen Fanclubs „Genie Army“ immerhin ein ganz besonderes Souvenir
verzeichnen. Mädchenschwarm Justin Bieber hatte ihr vor der Partie via Twitter
viel Glück gewünscht. (Die Zeit, 23.01.2014)
128) Fast zehn Minuten dauert es, bis ich mein Word-Dokument wieder
öffne und den Faden versuche da aufzugreifen, wo ich ihn vorhin abgelegt
habe. Zum Glück haben solche Szenarien bei mir schon in wenigen Wochen ein
Ende. Denn weder Konzentrationsstörungen noch Gedächtnisschwierigkeiten
werden Teil meines neuen, verbesserten Ichs sein. (Die Zeit, 24.01.2014)
129) Zu der Bewerbung des früheren FIFA-Funktionärs Jérôme
Champagne äußerte sich Platini zurückhaltend: „Alles was ich dazu sagen kann,
ist: „Viel Glück“. Champagne hatte am Montag als erster Bewerber seine
Kandidatur für den Chefposten beim Weltverband publik gemacht und Platini
dabei für fehlende Visionen kritisiert. (Die Zeit, 24.01.2014)
130) Zwingende Chancen erspielten sich die Münchner nicht - und
konnten sich bei Manuel Neuer bedanken, dass es zur Pause nicht 1:1
stand. Hat t e der Nat i onal t or hüt er i n der 2. M i nut e noch bei m
Herauslaufen Glück, dass sich Gladbachs Max Kruse verschätzte, so stand er in
der 40. Minute goldrichtig: Einen Schuss des Stürmers lenkte Neuer an den
Pfosten. (Die Zeit, 24.01.2014)
131) „Ich werde nicht von meinem Standpunkt abrücken. Ich wünsche
allen, die sich bewerben , viel Glück“ , sagte der 58-Jährige am Freitag nach
einer zweitägigen Sitzung des Exekutiv-Komitees der Europäischen FußballUnion ( UEFA ) in Nyon/ Schweiz. (Die Zeit, 24.01.2014)
132) Sie habe gerade am Eingang geraucht, als der erste Schuss fiel. Dass
keine Unbeteiligten verletzt oder getötet wurden, war Glück: Wegen eines
zeitgleichen Verfahrens mit elf Angeklagten waren einem Gerichtssprecher
zufolge viele Polizisten im Gebäude E. (Die Zeit, 24.01.2014)
133) Der Holländer wollte damit das Zimmer für Gauguin im „Gelben
Haus“ in Arles dekorieren. Sonnenblumen waren für ihn ein Symbol von Glück,
129
Wärme und Freundschaft. Seit dem Sommer 1888 arbeitete er fieberhaft an der
Serie. (Die Zeit, 24.01.2014)
134) „Ich will dem ukrainischen Volk eine Botschaft schicken, um sie
wissen zu lassen, dass ich ihnen viel Glück in ihrem friedlichen Kampf für
Demokratie und Freiheit wünsche“, sagte der frühere Bodybuilder und
republikanische Politiker in einer Videobotschaft, die er am Freitag über den
ukrainischen Oppositionsführer und Boxweltmeister Vitali Klitschko
übermittelte. (Die Zeit, 24.01.2014)
135) Schmid düpierte mit seinem schlitzohrig getretenen direkten Freistoß
zum erneuten Ausgleich die gesamte Leverkusener Defensive. Zehn Minuten
später hatte der Sportclub zweimal Glück: Baumann klärte gegen den insgesamt
blass bleibenden Stefan Kießling (62.) und Gonzalo Castro (63.) glänzend. (Die
Zeit, 25.01.2014)
136) Die TSG kam sogar zu einer weiteren guten Möglichkeit, doch ein
Schuss von Fabian Johnson verfehlte knapp das Ziel (19.). Mehr Glück hatte
wenig später Chandler bei seinem von Jannik Vestergaard abgefälschten
Weitschuss zum 1:0. (Die Zeit, 25.01.2014)
137) Kurz nach dem Wechsel schloss dann Ginczek einen Alleingang
nach tollem Pass von Mike Frantz zum umjubelten 3:0 eiskalt ab. Hoffenheim
hatte anschließend Glück, dass Markus Feulner (56.) bei einem Weitschuss das
leere Tor verfehlte und Drmic an Casteels scheiterte (61.). (Die Zeit,
25.01.2014)
138) „Du bist ein netter Kerl“, sagte die Chinesin unter dem lauten
Gelächter der 15000 Zuschauer. „Aber du hast auch verdammt viel Glück, dass
du mich gefunden hast.“ Auf dem Platz war von Schlagfertigkeit zunächst
überhaupt nichts zu sehen. Li Na wirkte am Anfang übernervös und machte
viele leichte Fehler. (Die Zeit, 25.01.2014)
139) Den Gästen gelang trotz Unterzahl noch durch ein Kopfballtor des
Spaniers Fernando Llorente (60.) der Ausgleich. Juve hatte in der
130
Schlussphase Glück, als Klose die Latte und Baldé Diao Keita den Pfosten
trafen. Die Gazetten lobten Kloses Leistungen. (Die Zeit, 26.01.2014)
140) Bamberg hat nach dem Erfolg 30:6 Punkte auf dem Konto, die
Münchner liegen mit 32:4 Zählern vorn. Dabei hatten die Bamberger
großes Glück, dass Ronald Burrell kurz vor Schluss mit einem Korbleger
scheiterte. Zuvor hatte Brian Qvale ebenfalls per Korbleger noch die
Gelegenheit, den Bayreuthern den Heimsieg zu bescheren, brachte den Ball aber
auch nicht unter. (Die Zeit, 26.01.2014)
141) Mit der Europäischen Union hätte es keinen Ersten und Zweiten
Weltkrieg gegeben, erklärte er. „Das Gedenkjahr 2014 könnte uns helfen, zu
begreifen, welch ein Glück wir in den Händen halten und dass wir Europa nicht
gefährden dürfen.“ (Die Zeit, 26.01.2014)
142) Die Zuschauer entfalteten auf den Rängen ein riesiges Mosaik mit
dem Markenzeichen „CR7“ des Stürmers. Nur mit den Fallrückziehern hat
Ronaldo kein Glück. (Die Zeit, 26.01.2014)
143) Mehr als eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff war Miroslav
Klose noch immer etwas ratlos. „Ich glaube, das Glück war eindeutig auf deren
Seite“, klagte der deutsche Nationalstürmer. Nach dem 1:1 (1:0) seines Clubs
Lazio Rom gegen Juventus Turin wusste der 35-Jährige nicht recht, ob er sich
über den Punktgewinn freuen oder über die vergebenen Chancen ärgern sollte.
(Die Zeit, 26.01.2014)
144) „Wir hätten es eigentlich verdient gehabt zu gewinnen“, sagte er der
Nachrichtenagentur dpa nach der Partie am 21. Spieltag der italienischen
Fußball-Meisterschaft. Vor dem Spiel hatte Klose noch prophezeit, mit
etwas Glück könne Lazio einen Punkt gegen holen - nach den 90 Minuten war
jedoch Gegner Juve im Glück, nicht verloren zu haben. Mit einer starken
Leistung hatte Lazio den Tabellenführer an den Rand seiner zweiten
Saisonniederlage gebracht. (Die Zeit, 26.01.2014)
145) In der zweiten Halbzeit hatte der 35-Jährige mit einem Kopfball, den
Buffon-Vertreter Marco Storari an die Latte lenkte, selbst die große Chance zum
131
Siegtreffer. „Das war mehr Glück, eigentlich kann er da nicht mehr viel
machen“, urteilte Klose. (Die Zeit, 26.01.2014)
146) Zum Glück gab es Ablenkung: Auch die Optik von Adams Alptraum
wurde dem schwierigen Thema „virtuelle Täterschaft“ angepasst. (Die Zeit,
27.01.2014)
147) „Notting Hill“ -Regisseur Roger Michell schickt dieses Paar nach
einem Drehbuch von Hanif Kureishi zu seinem 30. Hochzeitstag an den Ort
seiner Flitterwochen, nach Paris. Dort erleben die beiden größtes Glück und
größte Verletzungen. Mit einer gewissen Lockerheit und britischen Humor
erzählt er in der melancholischen Liebeskomödie „Le Weekend“ von der
Unvollkommenheit des Lebens und der Liebe. (Die Zeit, 27.01.2014)
148) Die Bundesliga nimmt derzeit rund 75 Millionen Euro pro Saison bei
der Auslandsvermarktung ein, die Premier League etwa 500
Millionen. Zum Glück habe der FC Bayern in Pep Guardiola einen Trainer, der
das aus Barcelona gewohnt ist. Die sind in jedem Jahr irgendwohin geflogen.
(Die Zeit, 27.01.2014)
149) Reichelt wurde noch am Montag operiert und fällt für den Rest der
Saison einschließlich der Olympischen Winterspiele in Sotschi (7. bis 23.
Februar) aus. „Zum Glück habe ich mich heute noch zu dieser Untersuchung
entschlossen, sonst hätte das schlimme Folgen für mich haben können.“ (Die
Zeit, 27.01.2014)
150) „Es ist kein Zufall, dass die jetzige Regierung bei ihrem Amtsantritt
zuerst das Umweltministerium auflöste.“ Glück im Unglück habe Užice nur
gehabt, weil das Wasserdesaster die Stadt vor Ausschreibung der erwarteten
Neuwahlen ereilt habe: „Besser eine Katastrophe vor als nach den Wahlen“. (Die
Zeit, 27.01.2014)
151) Nicht viel besser erging es dem großen Konkurrenten Mercedes
.Zwar war Ex-Weltmeister Lewis Hamilton ( 29 ) als Erster auf der Strecke und
konnte einige Runden im neuen Silberpfeil, der wie sein Red-Bull-Pendant am
Morgen präsentiert worden war, drehen, doch dann löste sich der Frontflügel
132
und bescherte dem Engländer den ersten Crash der jungen Saison, der
zum Glück glimpflich verlief. (Die Zeit, 28.01.2014)
152) „Ich kenne keine Schwachstelle bei Bayern“, sagte Trainer Thomas
Schneider: „ W i r b r a u c h e n e i n e n ü b e r r a g e n d e n T a g u n d e i n
Quäntchen Glück.“ Mit entscheidend sei, dass bei seiner Elf das
Defensivkonzept stehe. (Die Zeit, 28.01.2014)
153) Doch nach den jüngsten Verletzungen von Torjäger Pierre-Michel
Lasogga (Muskelfaserriss) und Verteidiger Zhi Gin Lam (Bänderdehnung) sowie
der desaströsen Vorstellung gegen Schalke hat anscheinend ein Umdenken im
Klub eingesetzt. „Manchmal hat man Glück und holt kurz vor Ende der
Transferperiode einen Spieler, der dann hilft“, sagte Kreuzer , der vor allem nach
einem Angreifer Ausschau halten soll . (Die Zeit, 28.01.2014)
154) Die Freizeitgestaltung verändere sich, je älter man werde. „Ich habe
so viel Stress, so viel Action, so viel Party in Berlin, wenn ich an den anderen
Tagen auch noch feiern würde, dann würde ich mich kaputt machen“, sagte der
Musiker mit dem bürgerlichen Namen Marten Laciny, der am Freitag sein neues
Album „Zum Glück in die Zukunft II“ herausbringt. (Die Zeit, 28.01.2014)
155) Ein von diesem grundhumanen Ansatz überforderter Lehrer hat
daraufhin empört eine Onlinepetition gegen die Reform gestartet und rund
170.000 Unterzeichner hierfür gewonnen, von denen sich offenbar niemand
vorstellen konnte, dass auch sein Kind betroffen sein könnte. Zum Glück ist die
baden-württembergische Landesregierung hier nicht eingeknickt. (Die Zeit,
29.01.2014)
156) Niemals haben wir hier wegen unseres Lebensstils Diskriminierung
erfahren oder eine sonstige Benachteiligung. Die gegenwärtige Debatte macht
uns bewusst, was für ein Glück wir haben. Es ist einfach nur gut, in einem Land
zu leben, in dem man als Schwuler eigentlich nichts mehr einzufordern braucht.
(Die Zeit, 29.01.2014)
157) Wollen sie einen jungen Wissenschaftler zum Doktorgrad führen,
sind sie allerdings weiter auf die Kooperationsbereitschaft der Kollegen und
133
Gremien an den Universitäten angewiesen. Diese Ungerechtigkeit will man in
Schleswig-Holstein zum Glück beseitigen. (Die Zeit, 29.01.2014)
158) Zum anderen hat sich die Vorstellung der Pläne in den vergangenen
Monaten immer wieder verzögert, sodass eine Verabschiedung noch vor der
Wahl zum Europäischen Parlament im Mai wenig wahrscheinlich ist. Neues
Parlament aber heißt neue Kommission heißt neues Glück. Der ohnehin schon
komplexe Gesetzgebungsprozess, der in der EU auf einen Vorschlag folgt, wie
ihn Barnier nun präsentiert, wird damit noch komplexer. (Die Zeit, 30.01.2014)
159) Grundschullehrkräfte sollten nach Realschulabschluss und
dreijähriger Berufsbewährung in vier Semestern ausgebildet werden ,
Gymnasiallehrkräfte für die Mittelstufe des Gymnasiums lediglich sechs
Semester studieren; ein volles wissenschaftliches Studium sollte allein
Oberstufenlehrkräften vorbehalten bleiben. Zum Glück wurde die von Picht
empfohlene Verkürzung und Entwissenschaftlichung der Ausbildung zum
Lehrerberuf nicht umgesetzt. (Die Zeit, 30.01.2014)
160) Wenn das stimmte, wäre es verheerend. Zum Glück ist es
Quatsch. Das Zentrum für Sozialwissenschaften der Bundeswehr hatte vor
zweieinhalb Jahren 14.500 Fragebögen an Soldatinnen und Soldaten verschickt.
(Die Zeit, 30.01.2014)
161) In diese Kultur brechen jetzt Frauen ein, endlich – und sie verändern
sie. Zum Glück ganz erfolgreich: Mehrere Vergleichsstudien zeigen, dass
Frauen das „Integrationsklima“ in der Truppe als zunehmend freundlich
empfinden. (Die Zeit, 30.01.2014)
162) Sängerin Anna Netrebko rechnet sich beim Curling gute Chancen
aus: „Ich lebe in Österreich und habe neulich meine Wohnung geschrubbt“. Auf
den Kufen ins Glück – Sarah Connor freut sich auf ihren Tanz auf dem
Eis: „Axel und Lutz sind bestimmt total süß!“ (Die Zeit, 30.01.2014)
163) Dass ein Bedarf nach solchen Geschichten besteht, erstaunt
wenig. Anleitungen zum Glück, Stressbewältigungsbüchlein, Anti-Burn-outFibeln – die einschlägige Literatur füllt Regalmeter. Die gebildeteren Stände
134
greifen zu Tom Hodgkinsons populärphilosophischen Lobliedern auf die
Faulheit, wer es wissenschaftlich fundiert haben möchte, lässt sich vom
französischen Soziologen Alain Ehrenberg erklären, warum Erschöpfung die
Krankheit der Zeit ist. (Die Zeit, 30.01.2014)
164) Er erinnert einen dabei – die Brille, die Haare – irgendwie an
Wolfgang Lippert. Kurz fürchtet man, er würde gleich beide Daumen nach oben
reißen, aber dann geht es zum Glück los. Es mag unfair sein, ihn am Vorgänger
zu messen. (Die Zeit, 30.01.2014)
165) „Zeit , das ist der Luxus , den wir unseren Gästen schenken wollen“,
sagt Hans Schmid , ein Sankt Gallener , der das Haus vor sechs Jahren
übernommen und einen völlig neuen Weg eingeschlagen hat: weg von den rot
besockten Wandergruppen hin zu einer architektur- und kulturaffinen Klientel,
die bereit ist, für ein individuell gestaltetes Zimmer und ein authentisches Essen
ein paar Franken mehr auszugeben. „Wir hatten Glück: Das Dorf begegnete
unseren Plänen mehrheitlich mit Interesse.“ (Die Zeit, 30.01.2014)
166) „Für einen Bergler ist der Bündner dem Neuen gegenüber eigentlich
sehr aufgeschlossen“, sagt Hotelfachmann Ernst Wyrsch, den es einst aus dem
Aargau in den Alpenkanton zog; „vorausgesetzt, man bezieht ihn und seine
Einwände in die Realisation eines Projektes mit ein.“ Hans Schmid, der
ehemalige Kulturchef des Kantons Sankt Gallen, der in Lavin sein Glück als
Hotelier gefunden hat, kann diese Aussage nur unterschreiben. „Bei der
Gestaltung unserer Räumlichkeiten haben wir auf die Fähigkeiten einheimischer
Künstler zurückgegriffen.“ (Die Zeit, 30.01.2014)
167) Was konnte es Schöneres geben? „Das Glück zerbricht, hinterlässt
Trauer, Einsamkeit, Verstörung. Fast ein Wunder, dass er sich davon erholen
kann. (Die Zeit, 30.01.2014)
168) I n d e r a b g e b i l d e t e n P a a r u n g t r a f e n z w e i m e h r f a c h e
Turniersiegerinnen aufeinander. Mit ein wenig Recherche, Glück und vor allem
aber gutem Auge gelang es einer der Akteurinnen, gleich zu Beginn fünf Bingos
135
zu platzieren: FRAGENS, HÄNDIGTE, DÜSTEREM, BUKLEES und
UMFANGET. (Die Zeit, 30.01.2014)
169) Oder ich wurde von einer unheimlichen Alten, die mich an eine
meiner Verwandten erinnerte, in einem gelben Backsteinhaus gefangen
gehalten. Solche Träume habe ich zum Glück nicht mehr – anstrengend sind
meine Nächte allerdings immer noch. (Die Zeit, 30.01.2014)
170) Hilfreich wäre also schlicht: Ehrlichkeit. Denn Kinder schaffen
Glück, Glück, Glück! Und: Stress, Stress, Stress! (Die Zeit, 30.01.2014)
171) Mehr als die Führung durch das zehnte Saisontor von Vedad Ibisevic
(29. Minute) sprang am Ende trotz weiterer guter Gelegenheiten aber nicht
heraus. „Bayern hatte das Quäntchen Glück, das wir nicht hatten“, meinte
Moritz Leitner. (Die Zeit, 30.01.2014)
172) Trotz der Lobeshymnen auf die Leistung gegen die Bayern - in
Leverkusen steht der VfB brutal unter Druck. " Wenn wir so spielen wie heute,
kommt auch das Glück zurück“, machte Konstantin Rausch in Zuversicht. (Die
Zeit, 30.01.2014)
173) „Die Leute nennen es Druck, aber für mich ist es eher Spannung und
Adrenalin“, betonte er in Jerez. Zusammen soll dem neuen Duo die
13 Glück bringen - Vettel trägt die 1 des Titelverteidigers, Ricciardo entschied
sich für die 3. (Die Zeit, 30.01.2014)
174) Dann muss ich sie schon an die Oma übergeben. Das klappt zum
Glück ganz gut, zumindest solange ich noch da bin. Wenn ich gehe, fängt meine
Tochter meistens an zu weinen, und das bricht mir verdammt noch mal das Herz.
(Die Zeit, 31.01.2014)
175) Beide Mannschaften suchten ihre Chancen und spielten auf Sieg.
Braunschweig hatte am Ende noch gute Chancen, der BVB aber das
nötige Glück auf seiner Seite. Henrich Mchitarjan traf kurz vor Schluss für
Dortmund noch den Pfosten, kurz darauf Ermin Bicakcic für die Eintracht
ebenfalls nur das Aluminium. (Die Zeit, 31.01.2014)
136
176) Einen Bezug zu ihrer Wahlheimat, dem Stadtteil Wedding, hat auch
„Ghosts Of Berlin“ - das Video zu dem Lied besteht aus Bildern des 1927
gedrehten Dokumentarfilms „Die Sinfonie der Großstadt“ von Walther
Ruttmann. Ein gewisser (zum Glück nie unangenehmer) Kunstanspruch ist dem
Nachfolgealbum des bereits kräftig gefeierten Schroeder-Debüts „Blackbird“
(2012) also anzumerken. (Die Zeit, 31.01.2014)
177) Und Toni Kroos will mehr Geld, weil er immer so fleißig den Ball
hin- und herpasst. Ein Glück , dass wenigstens die Sache mit Franck Ribéry gut
ging. (Die Zeit, 31.01.2014)
Anhang 4. Daten des russischen Zeitungskorpus
1) К счастью, не смотря на разгул стихии, никто из гражданских лиц
не погиб. Единственная жертва - младший сержант Баир Банзаракцаев,
который участвовал в борьбе с наводнением. (Александр Юнашев. Путин
подарил сыну погибшего солдата радиоуправляемую машинку // Известия,
2014.01.05)
2) Столичные власти отмечают, что сейчас в столице много
автомобилей с иностранными номерами из Прибалтики. За нарушения
правил ПДД владельцы автомобилей не получают «письма счастья». Для
решения проблемы на таможне будет создана специальная база. Таким
образом, те автомобилисты, которые не оплатили штраф, не смогут въехать
или выехать из РФ. (Наталья Корчмарек, Татьяна Бородина. Видеокамеры
на дорогах научатся распознавать загрязненные номера // Известия,
2014.01.07)
3) Чтобы не было грустно, нужна удача. Во всем. Когда говорят
«здоровья, счастья, любви», не все вдумываются в эти слова, они набили
оскомину. (Виктория Иванова. Юрий Башмет: «Олимпиада — это не
просто, но за то и боролись» // Известия, 2014.01.10)
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4) …бедные люди, они так мучаются, есть ли им что попить, поесть,
где облегчиться в этой очереди? подумайте, какая антисанитария! – ларец
целуют тысячи людей, а как же вирусы, а если стоять 10 часов на морозе,
можно застудить, о счастье которых просят эти несчастные женщины,
подхватить ангину, воспаление легких, инфаркт и инсульт. (Наталия Осс.
Община очереди // Известия, 2014.01.14)
5) Тогда разрушился кронштейн в системе управления шагом винта,
машина так же перешла во вращение и начала падать. К счастью, экипаж и
тогда сумел справиться с ситуацией и уцелел. (Александра Ермакова. Ка-52
упал из-за разрушения тяги управления шагом верхнего винта // Известия,
2014.01.23)
6) Приличное общество, к счастью, ограничивается десятком
журналистов и сотней-другой подписчиков. Очень, правда, громких
журналистов и прямо-таки визгливых подписчиков. (Вадим Левенталь.
Сегодня мы все ленинградцы // Известия, 2014.01.27)
7) Тогда именно исключение Германии из общеевропейских
соглашений в Начале XX века стало одной из причин двух мировых войн.
Чем это кончилось, мы еще, к счастью, не забыли. (Иван Преображенский.
Москва, Берлин и Киев: пора сообразить на троих // Известия. 2014.01.29)
8) Музыкант Юрий Лоза – о семейном счастье, рокерах, блогерах и
шоу «Голос». (Михаил Марголис. «Есть зависимость между возрастом
жены и количеством концертов» // Известия, 2014.01.30)
9) Я сама никогда не бегала «Лыжню России». К счастью, всегда
попадала на чемпионаты мира и Олимпийские игры, которые в основном
проходят в одно и то же время с «Лыжней». (Эдвард Сержан. Елена
Вяльбе: «Мы слышали, что норвежцы рождаются с лыжами» // Известия,
2014.01.30)
10) Я начинал актерский путь как чистый комик. На счастье, мои
эксцентрические импульсы были созвучны режиссерам, с которыми я
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работал. (Евгений Авраменко. «Чтобы влиять, нужно выбирать. Ищу
сочетание слезы и абсурда» // Известия, 2014.01.31)
11) Сороковой день рождения праздновать не очень приятно. Но
оркестрам, видимо, не возбраняется. – У нас каждый день – праздник.
Сыграем концерт удачно – счастье для души. (Виктория Иванова. «Россия
— великая страна великой культуры. Но культура исчезает» // Известия,
2014.01.31)
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